Öffentliche Pilzlehrwanderung
Durch das Wiechmannsdorfer Holz
Das Landschaftsschutzgebiet „Kühlung“ bei Kühlungsborn war unser Ziel am Sonnabend, dem 11. Juni 2011. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir über Blowatz, Boinsdorf und Rerik zum Zielgebiet, genauer gesagt, zur Ortschaft Bastorf bei Kühlungsborn. Auf dieser Küstenstraße hat man immer wieder einen herrlichen Ausblick auf das Salzhaff und die Ostsee. Wir durchwanderten den westlichen Bereich des Landschaftsschutzgebietes „Kühlung“, vom Bastorfer Holm ausgehend, bis zum Wiechmannsdorfer Holz. Auf der Suche nach Pilzen, wurden wir hier und da fündig, allerdings hielt sich das Aufgebot an Frischpilzen immer noch sehr in Grenzen. Für´s kennenlernen einiger Frühsommerarten reichte es aus, nicht aber für eine schmackhafte Pilzmahlzeit zum Pfingstfest. In Wiechmannsdorf endete die Tour bei angenehmen Wanderwetter mit viel Sonne im Gepäck. Erst zum Schluss türmten sich einige Schauerwolken auf. Es handelt sich hier um eine sehr schöne, hügelige und reizvolle Waldlandschaft, fast wie im Mittelgebirge, mit zwischenzeitlichem Blick bis zur Ostsee. Fichten-und Buchenwälder wechseln einander ab und garantieren bei günstigen Witterungsbedingungen auch ein vielseitiges Artenspektrum. Nicht nur für Pilzfreunde dürfte diese Landschaft ihre Reize haben.
Dieser originelle Leuchtturm steht am Beginn des Wanderweges durch die Kühlung, am Bastorfer Holm. Integriert eine Wanderkarte.
Gleich zu Beginn, am Waldesrand, schon der erste, ansehnliche Blätterpilz.
Es handelt sich um den Ansehnlichen Scheidling (Volvariella speciosa), der besonders im Herbst als Massenpilz frisch bestellter Ackerflächen aufsehen erregt. Essbar, aber nicht empfehlenswert.
Der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candolleana) ist zwar wesentlich schmächtiger, wächst aber oft in großen Schaaren und ist dann als schmackhafter Suppenpilz durchaus zu empfehlen. Standortfoto am 11.06.2011 in der Kühlung.
Ein Kuriosum ist diese Buche, die sich anscheinend selbst verknotete.
Vom Waldrand aus hat man immer wieder einen wunderbaren Blick über Felder hinweg bis nach Kühlungsborn und zur Ostsee.
Pilzberater Klaus Warning aus Bützow freut sich über diesen Knüppel, der mit Judasohren besetzt ist.
Eine kleine Pause zwischen durch, denn wir sind alle nicht sonderlich gebirgstauglich!
Denn kaum ein/zwei Kilometer vom Ostseestrand entfernt, befinden wir uns schon an die hundert Meter über dem Meeresspiegel. Dazu geht es ständig bergauf und bergab. Das ist gewöhnungsbedürftig!
Eine Handvoll Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) fand Pilzfreund Hans – Jürgen Wilsch.
Der häufige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) durchzieht mit starken Mycelsträngen den Erdboden und morsches Holz.
Der Warzige Drüsling (Exidia plana) bevorzugt eigentlich die Wintermonate, kann aber bei feuchtem Wetter auch im Sommer gefunden werden. Kein Speisepilz.
Vom Löwengelben Porling (Polyporus varius) fanden wir heute sowohl alte, vorjährige Fruchtkörper, als auch, wie hier zu sehen, ganz frische Exemplare. Ungenießbar.
Die letzten 500 Meter, bis nach Wiechmannsdorf, ging es an einer Viehweide vorbei.
Wo wir das Interesse aller Rindviecher dieser Koppel erregten und sie zusammenliefen, um uns aus nächster Nähe neugierig zu beäugen.
Abschlussfoto vor dem Wiechmannsdorfer Backhus. 11. Juni 2011.
Un` s Backhus, der Initiative für Wiechmannsdorf e.V., ist ein echter Hingucker! Hier wird zu bestimmten Terminen, die in einem Schaukasten ersichtlich sind, zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und frisch gebackenem Kuchen oder zum Frühschoppen eingeladen.
Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine !