Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde
Vereinsexkursion durch die Dobbertiner Seenlandschaft
Am Sonnabend, dem 10. September 2011, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion sehr herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Mit zwei PKW` s ging es von hier aus zunächst in Richtung Sternberg und dann weiter auf der L 192 bis zur Ortschaft Neu Woserin. Hier erwartete uns schon Klaus Warning, der Pilzberater aus Bützow, und wir starteten zu unserer Exkursion durch die umfangreichen Wälder des Landschaftsschutzgebietes „Dobbertiner Seenland und das mittlere Mildenitztal“. Auf Sanderflächen wachsen hier weiträumig Kiefern und Fichtenforste, aber auch Laubwaldbereiche, insbesondere Buchenbestände, sorgen für Abwechslung. Direkt an unserer Route lag u. a. der Entensee und der idyllisch gelegene Sandsee. Dieses Gebiet ist für den klassischen Kochtopfmykologen sozusagen das „Pilzparadies in Vollendung“. Aber auch in diesem Paradies musste man heute schon recht ordentlich suchen, wenn man es auf die Klassiker unter den Speisepilzen abgesehen hatte. Am häufigsten gab es natürlich Pfifferlinge, hier und da aber auch Maronen, Rotfüßchen, Ziegenlippen, Körnchen Röhrlinge, Krause Glucken und einiges mehr. Vor allem ging es allerdings darum, eine größtmögliche Artenvielfalt für unsere Pilzausstellung zusammen zu bekommen, da sich für Dienstag das Fernsehen angekündigt hat. in diesem Zusammenhang wollen wir schon einen repräsentativen Überblick über das momentane Pilzaufkommen in Wald und Flur bieten, und ich Denke, wir können mit der heutigen Ausbeute auch ganz zufrieden sein. Die Tour endete am Nachmittag und das Wetter war dazu wolkenverhangen mit ein Paar Regentropfen bei recht großer Schwüle.
„Dieser Wald ist anders“ ist auf dem Schild eingangs des Waldes zu lesen. Wir konnten aus Sicht der Pilzfreunde nichts besonderes zu vergleichbaren Wäldern feststellen.
Pilzfreundin Angela freut sich sehr über diesen schönen Steinpilz gleich zu Beginn.
Bei diesen jungen Stockschwämmchen sind die charakteristischen Stielschüppchen mehr als deutlich zu erkennen. Sein giftiger Doppelgänger, der Gift – Häubling, besitzt einen glatten Stiel!
Der Herbe Zwerg – Knäueling (Panellus stypticus) bevorzugt als Substrat Eichenholz. Hier wuchs er an einem Buchenstubben. Ungenießbar.
Idyllisch liegen die verschiedenen Seen hier umschlossen von dichten Wäldern.
In Seeuferbereichen unter Birken ist der Welke Milchling (Lactarius vietus) eine Charakterart. Er ist minderwertig.
An ähnlichen Stellen, gern unter Birken, wächst der essbare Lilablättriger Schleimfuß (Cortinarius delibutus).
Klaus Warning beim Fototermin mit einem Blätterpilz, der auf Tierkot wächst.
Dieser minderwertige Samtfuß – Krempling ist ein wirklich schöner Geselle. Er wird neben vielen anderen Arten unsere Ausstellung bereichern.
Noch mal zum Vergleich: Der bittere Gallen – Röhrling hat erst weißliche, dann rosa getönte Röhren und ein deutliches Stielnetz. Maronen haben gelbgrünliche Röhren, die auf Druck blauen können, mit einen bräunlichen, ungenetzten Stiel.
Diese junge Dame haben wir im Wald getroffen. Zusammen mit ihrem Mann war sie auf Pilzsuche. Sie gehört zu einer Minderheit von Pilzsammlern, die bei Mangel an Maronen auch auf Orangerote Graustiel – Täublinge zurückgreifen. Bei dieser Gelegenheit lernte sie gleich noch den Kupferroten Gelbfuß kennen, der ein strenger Kiefernbegleiter und ein guter Speisepilz ist.
Der kreiselförmige, trockene Hut mit den weit herab laufenden Lamellen und die kupferrote Färbung, besonders im Stielgrund, machen ihn fast unverwechselbar. Beim Kochen verfärbt sein Fleisch violett und verleiht der Speise einen ganz besonderen Akzent.
Achtet man auf seinen Fischgeruch, besonders an der Stielbasis, und dem milden Geschmack, dann kann auch der leuchtend rote Heringstäubling (Russula xerampelina) in den Sammelkorb wandern.
Zum Schluss sah es recht bunt in den Körben aus. Es hätte zu dieser Jahreszeit natürlich noch deutlich besser sein können, aber an die 60 Arten für unsere Ausstellung sind mindestens zusammen gekommen. 10. September 2011 im Dobbertiner Seenland.
Regional Info` s unter: www.dobbertin.de
Wann ist die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!