Öffentliche Pilzlehrwanderung
Durch das Bürgerholz
Am Sonnabend, dem 17. September 2011, waren alle Pilzfreunde, die Lust auf eine geführte Pilzwanderung hatten, wieder sehr herzlich eingeladen. Es ging heute durch das Bürgerholz bei Crivitz. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Zentralen Omnibusbahnhof in der Wismarer Wasserstraße. Mit den Autos fuhren wir dann in Richtung Crivitz und von dort auf der Landstraße 9 weiter in Richtung Spornitz. Unser Zielgebiet hatten wir schon kurz hinter Crivitz erreicht. Es handelt sich um ein kompaktes, abwechslungsreiches Waldgebiet mit ausgedehnten Laub- und Nadelholzbeständen unterschiedlicher Altersstruktur. Da in der Regel der September der pilzreichste Monat des Jahres ist und die Witterungsbedingungen der letzten Zeit günstig waren, sollten uns hier eine Vielzahl unterschiedlichster Großpilze erwarten. Und so war es auch! Allerdings hatte das windige Wetter der Vortage den oberflächlichen Waldboden ziemlich stark abgetrocknet, so dass das Pilzwachstum besonders in den Laubwaldbereichen unter Buchen stark nachgelassen hatte, b. z. w. beeinträchtigt wurde. In geschützten, moosreichen Nadel- und Mischwaldbereichen sah es teils deutlich besser aus. Insgesamt war es für Mitte September aber immer noch unterdurchschnittlich. Mit viel Geduld und aufmerksamer Absuche des Waldbodens, füllten sich die Körbe der Speisepilzliebhaber im laufe der Zeit doch recht gut mit Maronen, Ziegenlippen, Rotfüßchen, Pfifferlingen, Perlpilzen, Safran – Schirmpilzen, verschiedenen Täublingen und vereinzelten Steinpilzen, um nur die wichtigsten zu nennen.
Wir starteten zunächst in einem recht moosreichen Fichtenbestand und hier erwarteten uns u.a. diese nicht sehr häufigen Natternstieligen Schnecklinge. Sie gehen eine Mykorrhiza mit der Fichte ein und können als essbare Pilze in den Korb wandern.
Auch junge Maronen – Röhrlinge schoben ihre kastanienbraunen Kappen aus dem grünen Moos.
Der schwach giftige Porphyrbraune Wulstling wächst mit besonderer Vorliebe unter Fichten.
Kalkhaltige Buchen und Eichen – Standorte liebt der penetrant stechend riechende Schwefelritterling. Er galt früher als schwach giftiges Gegenstück zum ehemals essbaren Grünling. Jetzt scheint der Grünling der gefährlichere von beiden zu sein!
Laubwaldstandorte liebt auch der Weißviolette Dickfuß. Dieser schöne Schleierling soll sogar essbar sein, aber die umfangreiche Gattung Cortinarius ist mit Vorsicht zu genießen!
Nach wie vor narrt der bittere Gallen – Röhrling den unerfahrenen Pilzsammler. Hier sehen wir einen Fichtensteinpilz flankiert von zwei Gallen – Röhrlingen.
Mitten im Wald dieser Gedenkstein für die Zapeler Forstleute mit schöner Wanderhütte und einigen Schautafeln zum Thema natürlicher Wald. Hier handelt es sich aber um einen ganz normalen Forst.
Dieser kapitale Perlpilz füllt schon alleine ein ganze Pfanne aus!
Der Samtfuß – Krempling ist zwar ein schöner und imposanter Röhrling mit Lamellen, aber als Speisepilz nicht zu empfehlen.
Um so besser ist dieser mastige Anis – Champignon. Allerdings sollte man ihn auch nicht in größeren Mengen essen, da er gerne Schadstoffe anreichert.
Diesen prächtigen Fichtensteinpilz wird sich Pilzfreundin Helga Köster heute Abend wohl auf der Zunge zergehen lassen.
Dieser Fichtenzapfen wurde von einem wilden Pilztier überfallen. Es ist ein Schleimpilz. Schleimpilze bilden das Bindeglied zwischen dem Pilz- und dem Tierreich.
Den größten Pfifferling fand heute Helga Köster. Da kommt natürlich Freude auf!
Unter dessen freut sich Hans – Jürgen Willsch über diesen Perlpilz wie aus dem Bilderbuch.
Auch die blasse Form des Echten Pfifferlings wurde heute wieder gefunden. In so einem außergewöhnlich guten Pfifferlingsjahr wie diesem, kann man feststellen, das diese Variante des Pfifferlings doch nicht ganz so selten ist, wie ursprünglich angenommen.
Am Ende unserer Wanderung versammelten sich nochmals alle 9 Pilzfreunde wie gewohnt zum Abschlussfoto. 17. September 2011 im Bürgerholz bei Crivitz.
Info`s aus der Region unter: www.amt-crivitz.de
Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe bei Termine!