Nach der Schule mit Papa in die Pilze
Am Mittwoch, den 28. September 2011, war wieder Exkursionstag. Seit Tagen bestimmt ein traumhaft schönes Altweibersommerhoch das Wetter in ganz Deutschland. In Kürze ist schon Oktober und die sonnigen und warmen Tage sind gezählt. Grund genug, mit meinem Sohn Jonas, für den am 13. August 2011 als ABC – Schütze in der 1. Klasse der Ernst des Lebens begann, nach der Schule in den Wald zu fahren. Nach den Schularbeiten ging es mit Papa auf dem Moped los. Ziel waren die Kobander Tannen bei Crivitz. Da wir am kommenden Wochenende bei den Tagen der Pilze in Rehna eingebunden sind, gibt es an diesem verlängerten Wochenende keine Pilzausstellung in Wismar. Dort wollen wir wieder unsere beliebte Pilzsuppe und Pilzpfanne zum besten geben und deshalb braucht die Mama noch jede Menge essbare und schmackhafte Waldpilze. So suchten wir im sandigen und sauren Nadelwald gezielt nach Maronen, die es auch reichlich gab. Aber bei unserem tollen Insider – Wissen brauchten wir uns nicht nur auf die Röhrlinge zu reduzieren, auch allerhand bunte Täublinge, Riesen – Schirmpilze, Edel – Reizker und Schopf – Tintlinge wanderten in unseren ziemlich großen Korb, der nach gut zwei Stunden auch schon fast voll war.
Los ging es im Maronenwald über Stock und Stein. Papa musste natürlich den Korb tragen.
Es wird wohl recht bunt in der Pilzsuppe, denn diese mild schmeckenden Roten Heringstäublinge (Russula xerampelina) werden mit dabei sein. Standortfoto am 28.09.2011 in den Kobander Tannen.
Aber hier wachsen auch die scharfen Zedernholz – Täublinge. Manchmal muss man Kosten – für Jonas sicher eine beeindruckende Erfahrung – wie das auf der Zunge prickelt. Da tut man gut daran, ein Getränk am Mann zu haben.
Dafür entschädigt dieser schicke Flockenstielige Hexen – Röhrling. Das der super schmeckt, weiß Jonas schon lange, aber bitte nicht roh essen!
Da hat sich doch diese Marone direkt im Baumstumpf versteckt, aber Jonas hat sie doch entdeckt!.
Der Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum) ist leicht giftig und sollte gut von ähnlichen, essbaren Ritterlingen des sandigen Nadelwaldes getrennt werden. Meist hat er einen grünlichen Anflug, gelegentliches Röten des Fleisches und einen charakteristischen Waschküchengeruch. Standortfoto am 28.09.2011 in den Kobander Tannen.
Irgend etwas hat Jonas gefunden und versteckt es freudig vor mir. Was könnte das wohl sein?
Ein junger Riesen – Schirmpilz ist es also! Lecker, das sind Jonas seine Lieblingspilze, besonders wenn sie schon aufgeschirmt sind und wie Schnitzel in der Pfanne gebraten werden können.
Ganz wunderschön ist dieser unverkennbare Purpurfilzige Holzritterling. Er wächst einzeln oder in kleinen Büscheln an Nadelholz und ist sogar essbar, aber von der minderwertigeren Sorte. Dieser eine wird wohl die Pilzpfanne nicht gleich verderben.
Ja, hier hat wohl schon jemand Hunger gehabt und auch von innen waren zahllose „Mädchen“ am Speisen, so dass dieser Steinpilz blieb, wo er Stand – im Wald.
Aber dieser kapitale Anis – Champignon war kernig, fest und madenfrei. Er wird der Waldpilzsuppe sein herrliches Aroma anvertrauen.
Und zum Schluss stand dann doch noch Jonas sein Abendbrot am Wegesrand. Er wird sich den Parasol genüsslich schmecken lassen
Mama und Papa haben, nachdem Jonas schon in den Träumen lag, bis in die Nacht hinein Pilze geputzt, angeschmort, getrocknet und eingefroren. Während des Schreibens dieses Artikels, erreichte mich ein Anruf aus dem Wald bei Demen. Jonas hat mit seiner Mama ganz viele Maronen und große, saubere Krause Glucken gefunden, letztere sogar mit Hilfe einer Taschenlampe, denn es war bereits reichlich dunkel im Wald.
Der Imbiss in Rehna dürfte abgesichert sein!