Öffentliche Pilzlehrwanderung
Durch den Staatsforst Rehna
Alle Pilzfreunde, die Lust auf eine Pilzwanderung durch den Staatsforst Rehna mit anschließender Besichtigung einer der größten und umfangreichsten Pilzausstellungen in Norddeutschland hatten, trafen sich am Sonnabend, dem 01. Oktober 2011, um 08.45 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir anschließend nach Rehna. Dort angekommen, versammelten wir uns nochmals auf dem dortigen Edeka – Parkplatz mit weiteren Pilzbegeisterten aus Rehna und Umgebung. Insgesamt waren etwa 70 Pilzfreunde erschienen, sogar aus dem Hamburger, Lübecker und Bad Segeberger Raum. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden des dortigen Pilzvereins, Torsten Richter und dem Pilzkenner und Hobby – Mykologen Prof. Dr. Jürgen Schwik, starteten wir dann endgültig in die Exkursionsgebiete. Bei dieser hohen Teilnehmerzahl mußten mehrere Gruppen gebildet werden, die dann in unterschiedliche Teilbereiche des Staatsforstes Rehna auf Pilzsuche gingen. Ich übernahm die größte Gruppe von etwa 40 Leuten und wir fuhren zum Parkplatz am Röggeliner See um von dort aus den Woitendorfer Wald, wie der Staatsforst Rehna allgemein genannt wird, zu durchstreifen. Es handelt sich um gehaltvollen, kalkhaltigen Laubmischwald mit Buchen Dominanz. Die Artenvielfalt hatte sich seit meinem letzten Besuch, vor etwa 10 Tagen, deutlich verbessert und es war eine reichhaltige Palette von interessanten Pilzarten vorhanden. Nicht zuletzt das traumhaft schöne und warme Spätsommerwetter, viele tolle Pilze und interessierte Zuhörer, machten diese Pilzwanderung zu einer der schönsten und lehrreichsten der letzten Jahre, auch wenn wir im Vergleich zu unseren meisten anderen Pilzwanderungen, nur ein kleines Stück in diesem wunderbaren Gebiet voran kamen.
Der Chef des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter (Mitte links) zusammen mit Prof. Dr. Jürgen Schwik (Mitte rechts) bei der Einweisung der Exkursionsgruppen um 09.45 Uhr auf dem dortigen Edeka – Parkplatz.
Im Wald angelangt, beeindruckten einige Pilze nicht nur durch ihre auffällige Färbung, sondern auch durch ihre teils penetranten Gerüche, so wie dieser leicht giftige Schwefel – Ritterling.
Viele fanden die begehrte Herbsttrompete das erste mal und wer Glück hatte, konnte eine ansehnliche Menge dieses Edelpilzes einsammeln.
Auch einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Pilz überhaupt auf einer Pilzlehrwanderung, konnte in seinem typischen Erscheinungsbild vorgestellt werden, der Grüne Knollenblätterpilz!. Schon 50g dieses Pilzes verzehrt, können den Tod bedeuten.
Der Flaschen – Stäubling ist jung ein recht guter Speisepilz, beginnt allerdings die Reifung der Sporen, so wie bei diesem, wird er ungenießbar.
Der Finder dieses „Birkenpilzes“ suchte vergeblich den vermeintlichen Begleitbaum am Standort. Dieser Rauhfußröhrling geht nämlich eine Partnerschaft mit einem ganz anderen Laubbaum ein, der Hainbuche! Es handelt sich also um den essbaren Hainbuchen – Röhrling.
Diese Büschel – Raslinge sind festfleischig und ergiebig. Sie dürfen als gute Speisepilze in den Sammelkorb gelegt werden.
Ein unverhofftes Wiedersehen erlebte ich nach 32 Jahren mit dem Riesen – Scheidenstreifling (Amanita ceciliae). Dieser Umstand belegt die Seltenheit dieses einmalig schönen und eleganten Pilzes, der obendrein sogar essbar ist. Bei seiner Seltenheit verbietet sich dieses aber automatisch. Standortfoto am 01.10.2011 im Staatsforst Rehna.
Ganz vereinzelt wurde sogar ein Steinpilz gefunden. Während aus anderen Regionen von vielen Steinpilzfunden berichtet wird, hielt sich sein Wachstum bisher im nordwestlichen Mecklenburg doch sehr zurück. Aber Steinpilz – Saison ist ja noch bis November, so dass man noch hoffen darf.
Gegen 13.00 Uhr endete die Pilzwanderung und wer nicht gleich nach Hause fuhr, schaute sich noch die überaus sehenswerte Pilzausstellung im Kreuzgang der Rehnaer Klosteranlage an.
Hier herrschte zeitweise dichtes Gedränge, denn es gab über 300 Großpilzarten der Region zu bewundern.
Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt, z. B. mit Pilzsuppe und/oder Pilzpfanne im Zusammenhang mit unserer Pilzausstellung oder aber auf dem Gelände rund um die Klosteranlage, wo an diesem Tag das Erntedankfest gefeiert wurde.
Nach erfolgreicher Pilzwanderung konnte sich wer wollte an unserem Imbissstand passend dazu mit Waldpilzgerichten stärken.
Regional – Infos unter www.rehna.de
Pilzwanderung und Ausstellung am Roten See
Am Sonnabend, den 08. Oktober 2011, fand am Roten See bei Brüel eine geführte Pilzlehrwanderung durch die Wälder der Umgebung statt. Dazu ludt der „Steinpilz – Wismar“ interessierte Pilzfreunde recht herzlich ein. Treff war um 10.00 Uhr auf dem dortigen Parkplatz. Dazu fanden sich bei herbstlich kühlem, aber zunächst nicht unfreundlichem Wetter, 18 Pilzfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung ein. Die Tour dauerte etwa drei Stunden und führte, ausgehend vom Roten See über den Hohlsee, durch verschiedenartige Laub- und Nadelwälder. Das allgemeine Pilzaufkommen war für Anfang Oktober zwar eher bescheiden, aber dennoch fanden wir ein recht vielseitiges Angebot von Steinpilz, Pfifferling, Täubling und Milchling über Graukappe und Hallimasch bis hin zur Krausen Glucke. Natürlich waren auch reichlich ungenießbare und leicht giftige Arten vertreten, denn im Anschluss wurde an der Gaststätte „Blockhütte am Roten See“ wieder eine kleine Pilzausstellung aufgebaut. Nach dem Ende der Wanderung fuhr ein Teil gleich wieder Richtung Heimat und ein zweiter stärkte sich bei dem reichhaltigen und sehr guten Speiseangebot in der Blockhütte am Mittagstisch. Anschließend ging es an die Arbeit und wir bauten noch unsere Pilzausstellung auf. Bis dahin hielt das Wetter auch gut durch, danach wurdes es allerdings ungemütlich durch einsetzende, kräftige Regenschauer und starkem, kalten Wind. Die Pilzausstellung ist auch am Sonntag, dem 09.Oktober 2011, noch bei Herrn Krüger am Roten See zu bewundern.
Bereits nach wenigen Metern wurden die ersten Pilze gefunden und ich versuchte wie immer die wesentlichen Merkmale der jeweiligen Art zu erläutern.
In diesem Fall handelt es sich um den ungenießbaren Zitronenblättrigen Täubling, besser bekannt unter der Bezeichnung „Säufernase“. Wie bei dem mittleren Exemplar gut zu erkennen ist, werden die Pilze nach heftigem Platzregen oft auf der Unterseite von Erdpartikeln verschmutzt und sind dann schwierig zu Säubern, falls es sich jedenfalls um Speisepilze handeln sollte.
Täublinge sind Sprödblättler, die Lamellen splittern also leicht, wenn man mit den Fingern darüber streicht. Ausnahme, der schmackhafte Frauen – Täubling.
Sina Mews freut sich über diese schönen Porphyrbraunen Wulstlinge, die sie so eben fand. Die schwach giftigen Pilze werden unsere Ausstellung bereichern.
Über solch ein schönes und gesundes Rotfüßchen freut sich natürlich das Pilzsammlerherz.
Immer wieder werden fotogene Pilze gefunden. Die Digitalkamera ist unverzichtbar geworden!
Zum Beispiel um diese schönen Birnen – Stäublinge im Bild fest zu halten. In der Mitte sehen wir noch, zwischen den Bauchpilzen, gelbe Farbtupfen, die von einem Schlauchpilz stammen.
Auch der Hallimasch hat markante Merkmale, die es sich lohnt einzuprägen, denn er ist im Herbst ein ergiebiger und schmackhafter Massenpilz.
Begeisterung löste der Geruch dieses ungenießbaren Mandel – Täublings aus, er roch wunderbar nach Marzipan. Das warf die Frage auf, wie weit er wohl als Zutat für Weihnachtsgebäck, speziell Mandelstollen, geeignet wäre?
Auf ähnliche Gedanken könnte man auch bei diesen Grünen Anis – Trichterlingen kommen. Sie duften ausgesprochen stark nach Anis, ich denke hier an Anis – Plätzchen! Das Bild zeigt aber vor allem eines, dass Trichterlinge nicht unbedingt immer trichterförmig sein müssen, diese hier haben eher einen Ritterlingshabitus.
Der Berindete Seitling ist zähfleischig und nicht zum Verzehr geeignet. Wir finden ihn gelegentlich an Laub- und Nadelbäumen, wo er aus Rissen und Spalten heraus wächst. Auch oft in Gärten an alten Obstbäumen!
Gute Speisepilze sind diese ausschließlich unter Kiefern wachsenden Körnchen – Röhrlinge.
Fast die ganze Saison über finden wir den Breitblättrigen Rübling in feuchteren Wäldern. Mit seinen starken Mycelsträngen „kriecht“ er im Erdboden entlang, immer auf der Suche nach modrigem Holz.
Die Körbe wurden allmählich voll und wir traten den Rückweg zum Roten See an. Betty Mews und Reinhold Krakow am 08.Oktober 2011.
Nach dem Pilzwandern kehrten wir bei Herrn Krüger in die „Blockhütte Roter See“ zum Mittagstisch ein. Hier kann man wirklich preiswert und lecker Essen! Herr Krüger und sein Team freut sich ganzjährig auf ihren Besuch und zum Objekt gehört auch ein Wald – Campingplatz und der rundum erneuerte Badebereich des Roten Sees.
Beim anschließenden Aufbau der Ausstellung halfen einige Pilzfreunde tatkräftig mit.
Mit 45 Pilzarten war die von Herrn Krüger extra für uns neu gebaute Ausstellungsfläche voll ausgelastet.
Zum Schluss blieben auch noch reichlich Pilze zum verspeisen übrig. – Nach dem viele schon die Heimfahrt angetreten hatten, sehen wir hier noch den harten Kern im gleißenden Licht der Oktobersonne zum Anschlußfoto an der Blockhütte. 08.10.2011.
Kurze Zeit später lag der Rote See und seine Umgebung im bleiernen Dämmerlicht dunkler Schauerwolken und ein Regenbogen kündigt heftige Regengüsse an.
Info`s unter: www.rotersee.de