Pilzwanderung zum Ferienbeginn
Am Freitag, dem 14. Oktober 2011, war der letzte Schultag vor den Herbstferien. Dazu stand für einige Schüler der Grundschule Neuburg heute eine Pilzwanderung mit dem Pilzberater aus Wismar auf dem Stundenplan. Dieser Wandertag zum Thema Pilze ist im Herbst schon eine kleine Tradition an der Neuburger Schule geworden. Als ich heute morgen kurz nach 08.00 Uhr hier eintraf, saßen alle schon in den Startlöchern und mit Eimern und Körbchen bewaffnet, konnten sie es kaum abwarten, in den Wald zu kommen. Nach einer kleinen Einführung meinerseits, ging es so gleich zu Fuß in den ortsnahen Wald, dem Forst Farpen. Auch im Vorfeld wurden die Kinder schon von der Klassenlehrerin auf dieses Ereignis vorbereitet und der Klassenraum entsprechend pilzlich ausgestaltet.
Hut, Lamellen, Manschette, Stiel, Knolle und Myzel sind die wichtigsten Kennzeichen der Knollenblätterpilze.
Nach reifkalter Nacht strahlte die Sonne von einem tiefblauen Himmel. Mit etwa 30 Schülern, Lehrern und einigen Eltern starteten wir nach einem ersten Fototermin in den herbstlichen Wald.
Es dauerte nicht lange und die ersten Pilze wurden unter großer Begeisterung gefunden. Leider sind diese Grünblättrigen Schwefelköpfe giftig!
Dafür darf man aber erstaunlicherweise diese knallroten Heringstäublinge essen. Sie wurden für Fliegenpilze gehalten!
Die nächste Überraschung folgte sogleich. Es sind Halskrausen Erdsterne, sie gehören zu den Bauchpilzen und können nicht gegessen werden.
Ich habe nicht damit gerechnet, aber er wurde doch mehrfach gefunden. Der wichtigste Pilz einer jeden Lehrwanderung und auch jeder Pilzausstellung – der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz! Anfassen erlaubt, reinbeißen verboten!
Ungleich häufiger sein gelblicher Bruder, der Gelbe Knollenblätterpilz. Auch hier ist natürlich anfassen erlaubt, reinbeißen aber nicht empfehlenswert, da nicht schmackhaft und roh sogar leicht giftig!
Ein toller Fund, aber bitte auch hier nicht reinbeißen! Es sind Graukappen, die roh giftig sind und auch abgekocht nicht immer bekömmlich sein müssen. Aber darum ging es heute gar nicht so sehr, wichtig war, das es Pilze in Hülle und Fülle gab und immer wieder etwas neues zu entdecken war. Das macht einfach Spaß.
Zum Beispiel diese schönen Gemeinen Violettporlinge, die häufig an der Rinde von Nadelbäumen wachsen.
Und nun ist hier am Waldrand Pause und Aufwärmen in der Sonne angesagt
Hier war in der warmen Herbstsonne dicke Luft angesagt, denn dann duftet die Stinkmorchel nämlich besonders stark. Die Fliegen haben hier aber schon für die Sporenverbreitung gesorgt.
Welch ein Glückspilz – der einzige Fliegenpilz der heutigen Wanderung! Da kommt Freude auf, reinbeißen aber nicht erlaubt!
Nun geht es aber los! Hallimasch in dichten Büscheln und bester Speisequalität. Die Stiele sind zäh und werden abgeschnitten, dann säubern, waschen, kurz blanchieren und mit Zwiebeln gut durchschmoren sowie Würzen. Fertig ist ein herzhaftes Pilzgericht. Aber Vorsicht, roh ist der Hallimasch giftig!
Nach der Wanderung ließen Kraft und Konzentration allmählich nach. Schnell noch ein Erinnerungsfoto und danach nochmals kurz in die Schule. 14. Oktober 2011.
Im Klassenraum wurden dann alle Pilze ausgebreitet und ich mußte mit meinen kritischen Blicken doch noch allerhand ungemach aus dem Sammelsurium fischen.
Ich wünsche allen Schülern und Lehrern eine schöne, erholsame und erlebnisreiche Ferienwoche. Vielleicht geht es ja nochmals in die Pilze! Mit dem gelernten dürfte wohl kaum noch etwas schief gehen. Ansonsten steht der Pilzberater mit Rat und Tat zur Seite!