Öffentliche Pilzlehrwanderung
Durch den Holmer Wald bei Dassow
Zu einer geführten Pilzlehrwanderung ludt der „Steinpilz – Wismar“ alle Pilz- und naturinteressierten Wanderfreunde wieder am Sonnabend, dem 19. Mai 2012, sehr herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr, wie immer zu unseren öffentlichen Wanderungen, auf dem Parkplatz hinter dem ZOB Wismar. Mit dem Auto fuhren wir auf der B 105 in Richtung Grevesmühlen und von hier auf gleicher Straße weiter über Mallentin bis zum Linksabzweig Flechtkrug. Hier warteten weitere Pilzfreunde aus Grevesmühlen, Schönberg und Lübeck auf uns. Inzwischen befanden wir uns auch schon im Zielwald und fuhren in den kleinen Ort Flechtkrug. Hier erwarteten uns noch zwei weitere Damen, die hier, mitten im Wald, zuhause sind. Wir durften auf der frisch gemähten Rasenfläche vor ihrem Grundstück unsere Fahrzeuge Parken und die beiden netten Damen führten uns durch ihren Wald bei Flechtkrug, dem Holmer Wald. Es handelt sich um ein abwechslungsreiches Laub- und Nadelwaldgebiet auf teils sandigen Böden. Dieses dürfte besonders im Sommer und Herbst eine gute Adresse für Sammler der klassischen Speisepilze sein. Heute war das Frischpilzaufkommen aber leider sehr bescheiden.
Zunächst stellte ich einige Frischpilze vor, die Pilzfreunde aus Grevesmühlen mitgebracht hatten, so wie hier ein kleines Büschel Stockschwämmchen. Foto: Sina Mews.
Sogleich brachen wir auf diesem Trampelpfad auf zu unserer Pilzwanderung durch den Holmer Wald.
Christopher Engelhardt aus der Hansestadt Lübeck ist ein begeisterter Naturliebhaber. Er engagiert sich im Natur- und Umweltschutz und bietet z. B. ornithologische Lehrwanderungen an der Nordseeküste an. Hier sehen wir ihn beim Foto – Termin mit einem Kiefern – Zapfenrübling.
Zwei Pilzarten aus dem Nadelwald: Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) heißt auch Fichten – Porling, obwohl er an verschiedenen Nadel- und Laubbäumen wächst. Der kleine Blätterpilz entwickelt sich aus alten Kiefernzapfen, die teils im Waldboden versenkt sind. Es ist der essbare Milde Zapfenrübling (Strobilurus stephanocystis).
Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platythylla) kündigt den Übergang vom Frühlings- zum Frühsommeraspekt an. Er soll leicht giftig sein und kommt daher als Speisepilz nicht in Betracht.
An einer feuchteren Laubwald – Stelle fanden wir diese Gelbmilchenden Becherlinge (Peziza succosa).
Trotz wenig Frischpilze führte uns die Dame in roter Jacke, vorne rechts, gut gelaunt durch dieses schöne Waldgebiet, dass zu fortgeschrittener Jahreszeit sicher einiges für den gemeinen Pilzsammler zu bieten hat.
Schön, aber giftig, sind diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Schwefelgelber Stiel, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack kennzeichnen diese Stockschwamm – Art recht gut.
Ganz andere Farbtöne beim echten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Gelbbräunliche Hüte mit hygrophaner Randzone, zimtbräunliche Lamellen, kleine bräunliche Schüppchen auf dem Stiel und ein charakteristisch würziger Duft kennzeichnen es sehr gut. Ausgezeichneter Speisepilz.
Dieses, mit dem Waldboden verfilzte Exemplar, ist ein Wurzelschwamm, den diese beiden jungen Damen, Sina Mews und Nina Riedl, hier gefunden haben. Zahlreiche Fichten sind hier von diesem großen Forstschädling befallen!
Hier sehen wir, etwas verwelkt, die ersten Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) der Saison. Dieser kleine Rübling ist in fast jedem Wald zu hause und ein überaus häufiger Pilz, der zwar essbar, aber geringwertig ist. Er duftet wunderbar pilzig!
Zum Schluss beeindruckten noch diese kleinen, schmucken Tintlinge. Es handelt sich um den Scheibchen – Tintling (Coprinus plicatillis).
Eigentlich waren wir heute 13 Leute, aber eine ältere Dame aus dem Ort verabschiedete sich schon etwas früher von uns. Abschlussfoto unserer Pilzwanderung am 19. Mai 2012 durch den Holmer Wald bei Dassow/Flechtkrug. Herzlichen Dank gebührt der netten Dame ganz rechts, die uns durch ihren Hauswald heute führte.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!