Giftpilze im Sommer
In loser Folge möchten wir in dieser Rubrik einige, wichtige Giftpilze, denen man nicht nur in Mecklenburg im Sommer begegnen kann, kurz vorstellen.
Sehr giftig ist der Pantherpilz (Amanita pantherina). Er löst das sogenannte Pantherina – Syndrom aus, dass einer Fliegenpilz – Intoxikation ähnelt, aber meist heftiger verläuft. Verantwortlich dafür werden Ibotensäure und Muscimol und möglicherweise noch weitere, unbekannte Giftstoffe gemacht. Symptome nach 2 – 4 Stunden: Schläfrigkeit, Unruhe, Gehstörungen, Rauschzustand, Erregung, Halluzinationen. Dieses Foto hat Wilhelm Schulz aufgenommen. Es zeigt ein im Hut recht helles Musterexemplar. Die Huthautfärbung kann von Schwarzbraun bis fast weiß schwanken. Der Hutrand ist deutlich gerieft, dafür die Manschette am Stiel nicht. Meist befinden sich auf dem Hut zahlreiche, weiße Flocken, die aber auch völlig fehlen können. Schön ist die gerandete Stielknolle zu erkennen.
Pantherpilz (Amanita pantherina) dunkelbraune Form.
Weißer Gift- Champignon oder Karbol – Champignon (Agaricus xanthodermus). Dieser häufige und oft sehr zahlreich auftretende Egerling ist schwach giftig. Er ruft besonders bei empfindlichen Personen heftige Brechdurchfälle hervor. Standortfoto vom 06. Juni 2009 im Wismarer Park am Seeblick.
Der Kahle- und wohl auch der hier zu sehende Große Krempling (Paxillus validus) wächst vom Spätfrühling bis zum Spätherbst oft als Massenpilz in Laub- und Nadelwälder und auch unter Alleebäumen und in Parkanlagen. Die Kremplinge wurden in früheren Zeiten oft gegessen und teilweise ist dieses auch heute noch Praxis. Roh sind die Pilze stark giftig! Ausreichend durchgegart verursachen sie in den allermeisten Fällen keine Beschwerden. In sehr seltenen Ausnahmeereignissen kann es aber zu einer Allergie – ähnlichen, heftigen und lebensbedrohlichen Reaktion kommen. Deshalb gilt bereits seit Jahrzehnten: Hände weg vom Kahlen Krempling!
Der gefährlichste aller Giftpilze in unseren Breiten ist der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Jeder, der in der Natur Speisepilze sammelt, muss diesen tödlich wirkenden Giftpilz kennen und eindeutig Bestimmen können! Stielbasis knollig verdickt mit Hautlappen, weißer, gelblich – grüner bis dunkelgrüner Hut und angenehmer Honiggeruch sowie sein Wachstum unter Eichen, Buchen, Linden und Fichten kennzeichnen ihn schon recht gut. Er bevorzugt den Hoch – und Spätsommer, kann aber bis in den Spätherbst auftreten. Standortfoto 24.08.2010 bei Goldebee.
Satanspilz (Boletus satanas), junge Exemplare. Ab Hochsommer bis zum Frühherbst ist dieser in Mecklenburg sehr seltene Dickröhrling an wärmebegünstigten Standorten unter Buchen und Eichen auf Kalkböden anzutreffen. Im Gegensatz zu den wertvollen Hexen – Röhrlingen mit ihren teils dunkelbraunen Hüten, ist der Hut dieses schwach giftigen Pilzes gelblichgrau gefärbt. Sein Geruch ist sehr markant und auffällig. Er wird oft als aasartig beschrieben. Aasartig soll auch die Stinkmorchel „duften“, aber dennoch sind beide Gerüche völlig anders und für die jeweilige Art unverkennbar. Giftstoffe sind im Satans – Röhrling nicht nachgewiesen worden, roh verzehrt kann er allerdings heftige Magen – Darm Erkrankungen auslösen.
Satans – Röhrling (Boletus satanas).