Zwischen Winter und Frühling

06. April 2013 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Heute gab es einen Rundkurs Flessenow – Alt Schlagsdorf – Flessenow

Mit Frischen Pilzen war heute nichts zu machen. Selbst für die Kälte unempfindlichen Frühjahrslorcheln war es einfach noch zu winterlich. Vielfach stapften wir noch durch eine bis zu 15 cm hohen Schneedecke!

Bezüglich Frischpilzen war heute nichts zu machen. Selbst für die Kälte unempfindlichen Frühjahrslorcheln war es einfach noch zu winterlich. Vielfach stapften wir noch durch eine bis zu 15 cm hohe Schneedecke!

Endlich war es wieder soweit. Auch wenn vielfach noch Schneereste vorhanden waren und es nachts immer noch friert, die kalte Jahreszeit liegt hinter uns und die Natur und somit auch das neue Pilzjahr erwacht allmählich aus dem Winterschlaf. Im Gegensatz zu den Pflanzen, die in den nächsten Wochen heftig ergrünen und erblühen werden, starten unsere Pilze zunächst noch sehr zaghaft in die neue Saison. Wer einen Korb voll leckerer Speisepilze erhofft, kann noch zu hause bleiben. Da war heute wirklich nichts drin! Einzig vereinzelt einige zähfleische Schichtpilze und Porlinge gab es zu bewundern. Aber es müssen ja nicht immer nur Speisepilze sein, denn auf einer Pilzlehrwanderung geht es in erster Linie darum, seinen Horizont zu erweitern um neues und interessantes kennen zu lernen. Und wer in den nächsten acht Monaten am Ball bleibt und immer mal wieder an unseren Wanderungen teilnimmt, dem wird sich eine ganze Menge neues erschließen und er betrachtet am Ende der Saison das Reich der Pilze mit ganz anderen Augen und vor allem respektvoller, nicht nur im Hinblick auf ihre mögliche Giftigkeit oder Genießbarkeit. Denn ohne Pilze läuft praktisch nichts in unserer lebendigen Natur und somit auch in unserem menschlichen Dasein! In diesem Sinne sind auch in diesem Jahr wieder alle Pilz- Natur- und Wanderfreunde ganz herzlich zu unseren Streifzügen durch die abwechslungsreichen und vielseitigen Mecklenburgischen Wälder und Landschaften sehr herzlich eingeladen. Treff zur ersten Wanderung des Jahres war am Sonnabend, dem 06. April 2013, um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem ZOB Wismar, in der Wasserstraße. Wir starteten von hier aus mit einem vollbesetzten Auto und ich fuhr mit meinem Yamaha – Roller zu unserem Ziel, dem Ortseingangsschild Flessenow. Hier angelangt, erwarteten uns noch zwei weitere Interessenten, um mit uns eine Pilzwanderung zwischen Winter und Frühling anzutreten. Das Wetter war zwar sehr kühl, aber die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel und es wehte kaum spürbarer Wind. Schattige, teils noch tief verschneite Waldbereiche wechselten immer wieder mit schneefreien, sonnigen Stellen. Hier hätte man sich heute ohne weiteres schon ein Sonnenbad gönnen können. Die Wanderung führte überwiegend durch abwechslungsreiche Nadelwaldbestände, ideal an sich für Frühjahrslorcheln! Ganz besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Herrn Bernhard Virgens aus Flessenow. Er führte uns durch dieses wunderbare Gebiet und wusste allerhand wissenswertes zu berichten, so dass es heute weniger eine Pilzlehrwanderung war, sondern eher eine kulturgeschichtliche Exkursion zwischen Schweriner See, Döpe und Langem See. Die Tour endete am frühen Nachmittag und war ein zwar pilzarmer, aber dennoch wunderschöner Auftakt in eine hoffentlich reichhaltige Pilzsaison 2013.

Zunächst ging es in Richtung Kriegsgräberstätte, die an die zahlreichen Verstorben eines Quarantäne Lagers für Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten erinnert. Dieses befand sich hier kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges.

Zunächst ging es in Richtung Kriegsgräberstätte, die an die zahlreichen Verstorben eines Quarantäne Lagers für Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten erinnert. Dieses befand sich hier ganz in der Nähe kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges.

An Wiesen und Viehweiden entlang ging es in Richtung Wald.

An Wiesen und Viehweiden vorbei ging es in Richtung Wald.

Wo es teilweise noch richtig winterlich war. Vorsichtig gehen ist hier angesagt, denn es kann rutschig sein!

in dem es teilweise noch richtig winterlich war. Vorsichtig gehen ist angesagt, denn es kann sehr rutschig sein!

Zu den wenigen Pilzen die wir heute zu Gesicht bekamen, zählen diese beiden Porlingsarten, die an zwei gegenüber stehenden, kleinen Eichenstubben wuchsen. Links sehen wir den Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) und rechts den ausschließlich an Eiche wachsenden und unverkennbaren Eichen - Wrrling (Daedalea quercina).

Zu den wenigen Pilzen, die wir heute zu Gesicht bekamen, zählen diese beiden Porlingsarten, die an zwei gegenüber stehenden, kleinen Eichenstubben wuchsen. Links den Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) und rechts den ausschließlich an Eiche wachsenden und unverkennbaren Eichen – Wirrling (Daedalea quercina).

Und plötzlich in den lichten Kiefernkronen so ein düsteres Gebilde von der Größe eines Adler - Horstes. Aber es ist kein Vogelnest, es sind dicht verzweigte Kiefernzweige mit unzählingen dunkelgrünen Nadeln. Berhard Virgens beobachtet das Gebilde schon viele Jahre uns nennt es Hexenbesen. Diese gibt es tatsächlich vor allen an Birken. Es ist die Gattung Taphrina. Soll es diesen Schlauchpilz, der derartige, dichtverzweigte Wucherungen auslöst auch an Kiefern geben? Sicher eine eigene Art!

Und plötzlich in den lichten Kiefernkronen so ein düsteres Gebilde von der Größe eines Adler – Horstes. Aber es ist kein Vogelnest, es sind dicht verzweigte Kiefernzweige mit unzähligen, dunkelgrünen Nadeln. Berhard Virgens beobachtet das Gebilde schon viele Jahre und nennt es Hexenbesen. Diese gibt es tatsächlich, vor allen aber an Birken. Es ist die Gattung Taphrina. Soll es diesen Schlauchpilz, der derartige, dichtverzweigte Wucherungen im Geäst der Bäume verursacht, auch an Kiefern geben? Im Internet sind ähnliche Hexenbesen an Wald – Kiefern mit Foto zu finden, allerdings mit der Bemerkung „Ursache unbekannt“. 

Wenig später erreichen wir den Langen See. An dieser Stelle befindet sich eine kleine, idyllische Badestelle, die schon ab April von einigen abgehärteten genutzt werden soll.

Wenig später erreichen wir den Langen See. An dieser Stelle befindet sich eine kleine, idyllische Badestelle, die schon ab April von einigen abgehärteten genutzt werden soll.

An sonnigen Stellen wärmen sich unzählige Waldameisen.

An sonnigen Stellen wärmen sich unzählige Waldameisen.

Und an dieser Waldwegkreuzung, der sogenannten Vierblattkreuzung, bat Bernhard Virgens nochmals um Gehör. Warum Vierblattkreuzung? - An dieser Kreuzung stehen sich vier verschidene Bäume gegenüber. Die Roßkastanie, die Wildbirne, die Eiche und die Linde.

Und an dieser Waldwegkreuzung, der sogenannten „Vierblattkreuzung“, bat Bernhard Virgens uns nochmals um Gehör. Warum „Vierblattkreuzung“? – An dieser Kreuzung stehen sich vier verschiedene Bäume gegenüber. Die Rosskastanie, die Wildbirne, die Eiche und die Linde. Und mit der Linde, rechts im Hintergrund, hat es noch eine ganz besondere Bewandtnis. Unter ihr, b. z. w. unter einer gleich daneben gestandenen Linde, die wegen Altersschwäche kürzlich gefällt werden musste, soll Hoffmann von Fallersleben im Jahre 1843 das berühmte Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“ geschrieben haben. Ein wahrhaft kulturhistorischer Ort!

Eine kleine Truppe von sieben Pilz- Natur- und Wanderfreunden eräffneten heute im Wald zwischen Flessenow und Alt Schlagsdorf die Pilzsaison 2013. Ganz links sehen wir Berhard Virgens und wir möchten uns nochmals für die wunderbare Führung durch dieses Gebiet ganz herzlich bedanken!

Eine kleine Truppe von sieben Pilz- Natur- und Wanderfreunden eröffneten heute im Wald zwischen Flessenow und Alt Schlagsdorf die Pilzsaison 2013. Ganz links sehen wir Berhard Virgens und wir möchten uns nochmals für die wunderbare Führung durch dieses tolle Gebiet ganz herzlich bedanken!

Weitere Informationen auch unter: www.seecamping.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!