Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs
Tagebuch Wetter und Pilze September 2013/2
Sonntag, 15. September – Heute waren Irena, Jonas und meine Wenigkeit wieder nach Schleswig – Holstein, auf den alten Forsthof in Ritzerau, verpflichtet worden. Seit Jahren gibt es hier an einem Sonntag Mitte September Pilzwanderungen mit anschließendem, gemütlichen Beisammensein und Pilzverkostung. Es werden vom anwesenden Koch im Vorfeld Edelpilze eingekauft und mit den auf den Wanderungen gesammelten Speisepilzen gemischt und zu einer leckeren Pilzpfanne verarbeitet. Das dieses Unterfangen auch nicht in`s Auge geht, dafür tragen die anwesenden Pilzberater die Verantwortung. Nur was sie eindeutig identifiziert und gesehen haben, landet letztendlich beim Koch und in der Pilzpfanne. Organisiert wird dieses alljährliche Pilz – Event von der BUND Ortsgruppe im Herzogtum Lauenburg. Erklärtes Ziel dieser Veranstaltung ist allerdings nicht in erster Linie das Essen, sondern möglichst viel wissenswertes aus der Welt der Pilze zu vermitteln und die Achtung und den Respekt vor diesem eigenen Naturreich zu wecken, denn ohne Pilze wäre unsere Natur nicht lebensfähig, einschließlich uns Menschen. Ohne Pilze läuft praktisch nichts, würden sie plötzlich Aussterben, wäre es auch unser Todesurteil! Siehe auch unter „Pilztag im Forst Ritzerau“. Das Pilzaufkommen befand sich auch hier erst in den Startlöchern, aber unübersehbare Parasole und weithin leuchtende Champignons an Weg- und Straßenrändern, signalisierten auch hier den Beginn der Hauptsaison.
Montag, 16. September – Wettertechnisch und gefühlt befinden wir uns schon mitten im Oktober. Sehr frisch, zeitweise windig und schaurig soll es auch in den nächsten Tagen weitergehen. Es kann auch mal längere Zeit am Stück regnen. Die niedrigen Temperaturen in Kombination mit zeitweise starkem Wind dämpfen und verzögern die Entwicklung des Hauptschubes etwas, können ihn aber nicht aufhalten. Bei feuchtwarmen Verhältnissen wäre es allerdings schon heftiger zur Sache gegangen. Trotzdem tauchen nun immer mehr Pilze besonders an Weg- und Straßenrändern auf und bald wird es auch im Waldesinneren immer bunter und vielfältiger werden.
Dienstag – 17. September – Recht freundlicher, aber frischer Herbsttag. In der Nacht und morgen soll ein kräftiges Randtief Deutschland überqueren. Mecklenburg wird aber von den markanten Regenfällen und stürmischen Winden weitgehend verschont. Etwas Regen oder Schauer sind aber auch bei uns drin. Bis zum Wochenende soll es noch wechselhaft und kühl bleiben. Danach könnte es etwas wärmer und beständiger werden. Das würde uns sehr entgegen kommen, denn in der nächsten Woche steht unsere 21. Großpilzausstellung im Mittelpunkt. Unsere Sammelaktionen könnten dann im trockenen und bei recht angenehmen Temperaturen verlaufen. Bereits gestern habe ich noch ein letztes mal vor unserer großen Ausstellung die aktuelle Auslage erneuert. Es liegen 133 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Stink – Schirmling, Weinrötlicher Zwergchampignon, Rostfleckiger Helmling, Seifen – Ritterling, Garten – Riesenschirmpilz, Sommer – Champignon, Wurzelnder Champignon und Roter Fliegenpilz.
Mittwoch – 18. September – Zur Zeit laufen bei mir im „Steinpilz“ die Vorbereitungen zu unserer großen Pilzausstellung am letzten Septemberwochenende auf Hochtouren, so dass ich heute nicht in den Wald konnte. Am Vormittag war ich aber kurz in der Parkanlage am Seeblick, zu einem kleinen Info – Gang. Zaghaft tut sich etwas. Erste, junge Sommersteinpilze schieben aus dem Mergelboden und vereinzelt zeigen sich nun auch hier wieder die ersten Täublinge und Kahlen Kremplinge. Anders sieht es allerdings schon in einigen Wäldern des Nahbereiches aus (ca. 50 Km Umkreis von Wismar). Raritätenjäger Andreas Okrent sammelte heute unter einer einzigen Eiche alleine 48 junge und knackige Sommersteinpilze ein. An der bekannten Satans – Röhrlings – Lokalität bei Brüel, erlitt er fast einen Herzstillstand beim Anblick ganzer Büschel, ja fast Rasen dieses sehr seltenen und giftigen Dickröhrlings. Schweißausbrüche bekam er dann auch beim Erblicken der äußerst seltenen Schwarzhütigen Steinpilze. „Sie waren noch ganz jung und ich habe sie fotografiert und stehen gelassen. Hoffentlich fressen sie die Schnecken nicht auf, sonst bringe ich sie dir gerne nächste Woche zu eurer großen Ausstellung vorbei“. Auch Pilzfreundin Angelika Boniakowski rief mich heute Nachmittag an und war noch völlig aus dem „Häuschen“. „Du kannst dir nicht vorstellen, was heute im Wald los war! Schade, dass jetzt wieder alles auf einmal kommt. Ich konnte beim besten willen nicht alle Steinpilze mitnehmen, ich habe mir nur die Besten ausgesucht. Hat man erst einmal eine Stelle entdeckt und schaut sich näher um, weiß man kaum noch, wo man treten soll. Mitunter ganze Büschel von Steinpilzen. Auch viele Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Gold – Röhrlinge u.s.w. habe ich gesehen. So eine Schwämme gab es schon seit Jahren nicht! Wie oft laufe ich durch den Wald und finde nicht besonders viel und jetzt hat ein Überfluss eingesetzt, dass es richtig schade ist, dass man nicht alles mitnehmen und verarbeiten kann“. Allerdings ist es noch nicht in allen Waldgebieten derart ergiebig. Besonders unsere Edelwälder auf gehaltvolleren Böden tun sich immer noch etwas schwer, aber auch hier wird es noch besser werden.
Donnerstag, 19. September – Heute habe ich unsere Ausstellungsfläche deutlich erweitert und am Abend die letzte, herkömmliche Pilzausstellung abgebaut. Pilze gibt es nun erst wieder zur Eröffnung unserer 21. Großpilzausstellung am Freitag, dem 27. September, ab 14.00 Uhr zu sehen. Ich Denke, dass wir in diesem Jahr wieder an die 300 Arten zusammen bekommen werden. Mehr geht aus Platzgründen auch gar nicht. In den nächsten Tagen wird frisches Moos geholt und einmal möchte ich auch noch in die Steinpilze, denn es hat inzwischen eine große Schwämme dieser Edelpilze eingesetzt. Von allen Seiten hört man, dass es so viele geben soll, dass es kaum möglich ist, alle mitzunehmen, geschweige denn zu Verarbeiten. Ansonsten hoffe ich in der nächsten Woche auf eine große Artenvielfalt, denn unser mykologisches Informationszentrum heißt zwar „Der Steinpilz“, aber nur Steinpilze auf den Ausstellungsflächen wäre zwar ein prachtvoller Anblick und vielleicht würden wir damit auch in ein bestimmtes Buch der Rekorde kommen, aber eine informative und vielfältige Ausstellung hinsichtlich der Vielfalt unserer heimischen Pilzflora sollte schon unser Ziel sein.
Freitag, 20. September – Heute habe ich mich auf den Weg in Richtung Sternberger Seenland gemacht und einige Bereiche des ehemaligen Staatsforst Turloff nach Steinpilzen, und zwar ausschließlich nach Steinpilzen, abgesucht. Etwas anderes landete, so schwer es mir auch fiel, heute ausnahmsweise nicht in meinem großen Weidenkorb. Um es vorweg zu nehmen, ein Massenwachstum dieser beliebten Edelpilze gab es hier nicht. Zumindest in den Bereichen, die ich absuchte. Aber es gibt natürlich Steinpilze und es scheint hier auch erst der Anfang zu sein. Eine deutliche Steigerung sollte auch hier in den nächsten Tagen und Wochen einsetzen. Letztmalig besuchte ich auch zwei meiner ergiebigsten Sommersteinpilz – Standorte. An einer Stelle, eine lichte Eichenkannte, an der es in diesem Jahr seit Mai bereits zwei starke Schübe gab, waren auch heute wieder etwa 20 wunderbare Exemplare, alle noch fest und weißporig, erschienen. An der anderen, ein schattiger Kalkbuchenwald, war nichts! Es war allerdings definitiv der letzte Wachstumsschub von Sommersteinpilzen in diesem Jahr. Während wir den Echten Steinpilz noch bis Ende November finden können, wird der Sommersteinpilz sich nun bis zum nächsten Mai verabschieden. Auffallend waren heute an Weg- und Waldrändern besonders große Gruppen der imposanten Riesenschirmlinge. Am Schluß war mein Korb dreiviertel mit Steinpilzen gefüllt und Pilzfreundin Angelika brachte mir am Abend noch einen Schwung dazu, so dass der Korb nun komplett gefüllt war. Meine drei Trockner konnten nicht alle Pilze aufnehmen, so dass ich den Rest morgen raufschneiden werde. Angelika wollte heute mal keine Steinpilze mehr, denn sie war mal wieder in die Nossentiner/Schwinzer Heide gefahren und dort hat ein ganz neuer Schub der herrlichsten jungen und knackigen Maronen – Röhrlinge eingesetzt. Da gab es natürlich kein halten mehr, denn Steinpilze für den Eigenbedarf hatte sie inzwischen reichlich. Deshalb bekam ich die Steinpilze. Liebe Angelika, ich Danke dir ganz herzlich!
Sonnabend, 21. September – Heute lud der Steinpilz – Wismar wieder zu einer geführten Pilzlehrwanderung ein. Sie führte von der Friedrichswalder Weiche ausgehend, zu einem kleinen Rundkurs durch die Sültener Forst. Sandige Laub-, überwiegend aber Nadelwaldstandorte. Mit 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die Wanderung gut besucht und es wurde auch dem entsprechend gut gefunden. Wer heute keine ausgiebige Mahlzeit von Maronen, Steinpilzen, Körnchen – Röhrlingen, Krausen Glucken u. v. m. zusammenbekam, dem war nicht mehr zu helfen. Diesen Schuh musste sich allerdings nur einer anziehen, nämlich meine Wenigkeit. Mein großer Korb blieb leer. Ich brauchte keine Ausstellungpilze und die Speisepilze, die ich fand, verschenkte ich zumeist. Ich hatte auch wenig Gelegenheit zu suchen, das taten die Pilzfreunde, die heute mit waren, schon zur genüge und ich hatte alle Hände voll zu tun, um alles zu erläutern, was das Interesse weckte und darüber zu Wachen, dass keine Giftzwerge in die Körbe wanderten. Zum Glück konnte mich Klaus Warning etwas entlasten. Siehe auch unter „An der Friedrichswalder Weiche“. Das Wetter war dazu wunderschön sonnig.
Sonntag, 22. September – In Keez begann an diesem Wochenende wieder ein Lehrgang zum Erwerb des Fischereischeins. 15 zukünftige Petri – Jünger werden von Irena auf die Prüfung vorbereitet. Dadurch ist sie hier gebunden und da ich keinen Auto – Führerschein besitze, auch das Auto. So blieb mir nichts weiter übrig, als den ganzen Tag mit meinem Kleinkraftroller und blauen Müllsäcken bewaffnet zwischen einem moosreichen Fichtenwald bei Warin und dem Steinpilz – Wismar hin und her zu pendeln. Grund war die Moosbeschaffung für unsere umfangreichen Ausstellungsflächen. Da ich immer nur einen Sack mit bekomme, musste ich, um ausreichend Grünzeug heran zu schaffen, immerhin fünf mal fahren. Zwischendurch besuchte mich Andreas Okrent zum Kaffee. Er war wieder auf Raritäten – Jagd und hat zwei für ihn neue, seltene Arten entdeckt. Einen jungen Igel – Wulstling am Schweriner See und die ersten Erlen – Grüblinge seines Lebens. Er brachte mir auch wieder eine ganze Menge Steinpilze mit, so dass die Trockner in der kommenden Nacht wieder auf Hochtouren laufen.
Montag, 23. September – Heute war wie erwartet Hochbetrieb in der Pilzberatung. Es herrschte ein kommen und gehen, denn es hat sich herum gesprochen, dass die Pilze kräftig wachsen. Der Renner waren allerdings zufällig gefundene Massenansammlungen von giftigen Karbol – Champignons. Entweder erregten die großen, appetitlich aussehenden Gruppen dieses leicht giftigen Champignons im vorbeigehen oder im vorbeifahren das Interesse, oder sie tauchten plötzlich als vermeindlicher Segen im eigenen Garten auf. Und immer die Frage, wie kommen die dort hin? Natürlich durch Sporenflug und bei dem gegenwärtigen Massenschub sind neue, sporadisch auftauchende Kolonien dieser Pilze im nächsten Jahr bereits vorprogrammiert. Ansonsten habe ich heute letzte Vorbereitungen für die 21. Großpilzschau am kommenden Wochenende getroffen und auch unsere großen Ausstellungsflächen mit dem gestern organisierten Moos belegt. Nun kann es los gehen mit unseren Sammelaktionen. Morgen starten wir mit 7 Leuten und zwei Autos in verschiedene Wälder. Am Mittwoch noch mal das Gleiche, wobei sich allerdings der Mittwoch als regelrechte Wasserschlacht heraus kristalisiert. Es soll ein starkes Regengebiet ausgerechnet bei uns aufziehen. Wie habe ich solche Regenfälle in den letzten Monaten herbei gesehnt, aber gerade zu unseren Sammelaktionen muss es dann doch nicht sein. Noch vor einigen Tagen sahen die Prognosen der Wetterfrösche wesentlich trockener aus. Aber was soll´s, da müssen wir durch. Was tun wir nicht alles, um den Menschen die Geheimnisvolle Welt der heimischen Großpilze etwas näher zu bringen.
Dienstag, 24. September – Bei idealem Exkursionswetter waren heute sieben Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. unterwegs um Ausstellungsmaterial zu besorgen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und es zeichnet sich eine sehr interessante Pilzschau ab. Natürlich sprangen für jeden auch ausreichend Steinpilze zum verspeisen heraus. In vielen Buchenwäldern kann man sich zur Zeit vor diesen Edelpilzen kaum retten. Ich war mit Helga Wölke zunächst im Mildenitzgebiet bei Dobbertin. Hier ist die Artenvielfalt noch nicht besonders groß, aber wer Steinpilze oder Hexenröhrlinge sammeln möchte, ist auch hier gut aufgehoben. Nachdem Helga ihre Steinpilzmahlzeit zusammen hatte und auch in meinen großen Korb ein Stein- und Hexenpilz nach dem anderen landeten, wurde es mir hier zu bunt und wir brachen ab. Ich brauche Artenvielfalt! Bis zur Nossentiner/Schwinzer Heide war es von hier aus nur ein Katzensprung und wir fuhren dort hin. Zum Glück kaum Steinpilze, aber besonders an den teils kalkhaltigen Weg- und Straßenrändern kam ich aus dem Bücken kaum noch heraus. Hier konnte wirklich gefeiert werden. Verschiedene Rißpilze, Schleierlinge, Ritterlinge, Täublinge (auch der sehr seltene Rosa – Täubling, den ich hier kürzlich entdeckte, war wieder mit dabei) und vieles, vieles mehr. Ganz besonders habe ich mich über eine Gruppe stattlicher Zigeuner gefreut. Diesen köstlichen Speisepilz findet man wirklich nicht alle Tage. Auch die Gruppe um Thomas hatte interessante Arten dabei. So Leberpilze, Klapperschwämme und richtig kapitale Erdsterne, Herbstlorcheln und Eselsohren, so wie vieles mehr. Morgen geht es in die zweite Runde. Unterdessen rief mich am Abend Jonas an, dass er mit Mama heute ganz, ganz viele Steinpilze gefunden hat, in Größenordnungen, die ich hier lieber nicht nennen möchte. Hoffentlich schaffen wir die in den nächsten Tagen alle weg zu trocknen.
Mittwoch, 25. September – Heute waren wieder fünf Pilzfreunde unterwegs, um weiteres Ausstellungsmaterial zu besorgen. Zum Glück blieb der kürzlich für heute angesagte Dauerregen aus und setzte erst am Abend ein. So konnte ich mit meinem Kleinkraftroller verschiedene, interessante Gebiete anfahren. Auf dem Programm standen Jesendorf, Schönlage, der Deichelsee, Perniek und das Radebachtal. Wir konnten wieder allerhand interessantes Material zusammentragen. Am Deichelsee erhoffte ich mir noch einige schöne Satans – Röhrlinge, die Andreas Okrent dort in den letzten Tagen entdeckt und stehen lassen hatte. Ich traf dort einen Herrn, der mir erzählte, dass er gestern zusammen mit weiteren Bekannten das Gebiet um den Deichelsee mit großem Erfolg nach Steinpilzen abgraste. Ich ahnte böses! Und tatsächlich, die Satans – Röhrlinge, die Andreas stehen ließ, waren fein säuberlich von den Steinpilz – Jägern zerstückelt worden. Zum Glück haben sie nicht alle gefunden. Ich habe noch zwei mitnehmen können. Morgen geht es nun an den Aufbau der Ausstellung, der sich bis Sonntag hinziehen wird. Ich habe die Pilze in mehreren Kühlschränken deponiert und nach und nach wird auf die Flächen gelegt. Da der Aufbau bis zum letzten Tag andauert, wird garantiert, dass auch am Sonntag oder Montag die Ausstellung noch hinreichend frisch präsentiert werden kann, da auch immer Exemplare ausgewechselt werden können.
Donnerstag, 26. September – Von heute morgen 09.00 Uhr an bis um 22.00 Uhr habe ich mich an den Aufbau unserer Pilzausstellung gemacht. Es sieht schon gut aus, obwohl noch größere Lücken zu sehen sind. Ich habe allerdings noch nicht einmal einen Kühlschrank geschafft. Zweieinhalb Schränke voller Frischpilze warten noch auf die Sondierung und Unterbringung auf unseren Moosflächen. Beim Aufbau unterstützte mich zwischenzeitlich auch Pilzfreund Thomas. Außerdem brachten Fritz und Angelika noch Ausstellungsmaterial. Besonders Angelika hatte prachtvolle Dickröhrlinge im Gepäck. Hexenröhrlinge in allen Variationen. Es liegen jetzt 160 Arten auf den Flächen. Morgen geht es weiter und um 14.00 Uhr findet bereits die Eröffnung der 21. Großpilzausstellung im Steinpilz – Wismar statt.
Freitag, 27. September – Um 14.00 Uhr öffnete die 21. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar ihre Pforten. Es liegen nun 197 Arten auf den Flächen. Weitere werden in den nächsten Tagen hinzu kommen. Der Besucherstrom hielt sich heute noch in Grenzen, dafür wird seit der letzten Woche die Pilzberatung stark in Anspruch genommen. Das wird auch in den nächsten Tagen nicht anders sein. Heute war die Ostsee – Zeitung noch für ein Foto in der morgigen Ausgabe im Steinpilz und am Nachmittag drehte das Wismar – Fernsehen. An interessanten Objekten mangelte es wirklich nicht und ich Denke, es werden schöne Bilder zu sehen sein. Die Frischpilzschau ist morgen und am Sonntag in der Zeit von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu besichtigen und voraussichtlich ab 12.00 Uhr gibt es wieder unseren beliebten Imbiss mit Wildpilzgerichten und frischen Waffeln.
Sonnabend, 28. September – 256 Arten liegen inzwischen auf unseren Moosflächen. Der Platz wird schon sehr knapp und ein Kühlschrank voller Pilze wartet noch auf seinen Auftritt. Es ist allerdings auch vieles dabei, welches schon auf den Flächen liegt, aber sicher auch noch einige neue Arten. Während bei der Pilzberatung auch heute wieder Hochbetrieb herrschte, lief es bei der Besichtigung der Ausstellung und bei unserem Imbissgeschäft eher mäßig. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag. – Der gigantische Röhrlingsschub in diesem Jahr läuft weiterhin auf Hochtouren. Verstärkt kommen jetzt in den Buchenwäldern auch wieder die dunklen und festen Derben Rotfüßchen, die uns noch aus dem letzten Herbst in bester Erinnerung sind, hinzu. Die Wetterlage entwickelt sich aber zunehmend ungünstig. Trockenkalte Kontinentalluft mit Nachtfrostgefahr und zunehmend starkem Ostwind sind das reinste Gift des Pilzwachstum. An exponierten Standorten werden bald die ersten Trocken- oder sogar Frostschäden zu bemerken sein. Ich Denke, der Höhepunkt der diesjährigen Hauptsaison scheint erreicht und die Röhrlingsschwämme dürfte bereits in der ersten Oktober – Dekade deutlich abflachen. Dann bekommen die Spätherbstarten allmählich die Oberhand.
Sonntag, 29. September – Mit insgesamt 264 Pilzarten ging heute Abend unsere 21. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar zu Ende. Die Resonanz war insgesamt recht gut und heute sogar sehr gut. Viele Pilzfreunde nutzten auch wieder unser Beratungsangebot. Es gab Pilzspezialitäten wie Steinpilzpfanne mit Reis oder Nudeln, Waldpilzsuppe und frische Waffeln. Die Ausstellung ist aber auch morgen und am Dienstag Nachmittag noch zu sehen. Eine arbeitsreiche Woche liegt nun hinter uns, aber schon am nächsten Wochenende geht es wieder rund. Die 14. Tage der Pilze in Rehna stehen auf dem Programm. Eine der größten und beeindruckendsten Pilzausstellungen im norddeutschen Raum, organisiert vom www.pilzverein-rehna.de. Da im Kreuzgang der dortigen, altehrwürdigen Klosteranlage weitaus mehr Platz zur Verfügung steht, als bei uns im Steinpilz – Wismar, wird es hier noch wesentlich mehr zu sehen, zu bestaunen und zu bewundern geben. Siehe unter „Termine“.
Montag, 30. September – Nach dem Anfang des Monats endlich kräftigere und flächendeckendere Niederschläge einsetzten, besserte sich die Situation an der Pilzfront zunächst in den zentraleren Regionen Mecklenburgs, wo bereits im August teils stärkere Schauer niedergingen. So gab es den ganzen September über in der Nossentiner/Schwinzer Heide schon sehr viele Pilze. Mit dem Beginn des letzten September – Drittels, um den 20. herum, explodierte förmlich das Pilzwachstum auch in den restlichen Gebieten. Es gab eine Röhrlingsschwämme wie seit Jahren nicht, allen voran Unmengen an Steinpilzen. Aber auch Schmier- und Raufuß – Röhrlinge und jetzt, ganz am Ende des Monats, sehr viele Maronen und in Buchenwäldern zunehmend Derbe Rotfüßchen. Auch viele wärmeliebende Raritäten erblickten das Licht der Wälder.
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