Von Nisbill nach Warin

14. Juni 2014 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentlich Pilzlehrwanderung

Es ging heute durch die Wälder von Nisbill und Warin

Von diesem Standort bei Nisbill ausgeheng starteten wir heute zu unserer Pilzwanderung bis nach Warin.

Von diesem Standort bei Nisbill ausgehend, starteten wir heute zu einer Pilzwanderung bis nach Warin.

Am Sonnabend, dem 14. Juni 2014, ludt das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder zu einer geführten Pilzwanderung ein. Treff war gegen 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße. Nach einer kurzen Begrüßung starteten wir von hier aus mit vier Autos zu unserem Zielgebiet. Wir fuhren von Wismar bis zur Ortschaft Nisbill, bei Warin. Bevor es los ging, mussten noch einige Fahrzeuge zum Endpunkt unserer Tour gefahren werden. Wir wanderten von Nisbill bis zur mecklenburgischen Kleinstadt Warin durch vielfältige Waldtypen und Wiesenflächen, immer auf der Suche nach den unterschiedlichsten Pilzen des Frühsommers. Mitte Juni sind die Frühlingspilze weitgehend abgeklungen und die sommerliche Pilzflora beginnt sich allmählich zu entwickeln. Typisch für diese Übergangszeit sind Pilzarten wie Waldfreund – Rübling, Frühlings – Ackerling, Breitblatt, Perlpilze, erste Täublinge und auch einige der beliebten Röhrlinge. Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Sommersteinpilze und Körnchen – Röhrlinge gehören um diese Zeit in der Regel schon zum Standard. Erste Birkenpilze und Rotkappen gab es in diesem Jahr sogar schon im April! Entsprechende Witterungsbedingungen im Vorfeld sind allerdings Voraussetzung. Diese waren in der letzten Zeit nicht unbedingt gegeben. Erst am letzten Wochenende, also zu Pfingsten, führten starke Gewitterschauer zu reichlich Niederschlag, so dass sich bis zum nächsten Wochenende die Situation deutlich bessern sollte. Erste Anzeichen des neu erwachenden Pilzwachstums waren heute schon zu erkennen. Hier einige Bilder von unserer Tour:

Bereits nach wenigen Schritten wurden die ersten Pilzfreunde fündig.

Bereits nach wenigen Schritten wurden die ersten Pilzfreunde fündig.

Ein junger, sehr gedrungener und kompakter Schaf - Champignon (Agaricus arvensis) schob sich durch die Grasnarbe des sandigen Wegrandes. Champignons gehören zu den ersten, größeren Pilzen die bereits wenige Tage nach Regenfällen erscheinen können. Meist brauchen aber auch sie mindestens 10 Tage nach ergiebigen Niederschlägen. Sehr guter, schmackhafter Speisepilz. Häufige Mahlzeiten von Anis - Champignons sollten aber nicht verzehrt werden, da sie reichlich giftige Schwermetalle speichern!

Ein junger, sehr gedrungener und kompakter Schaf – Champignon (Agaricus arvensis) schob sich durch die Grasnarbe des sandigen Wegrandes. Champignons gehören zu den ersten, größeren Pilzen, die bereits wenige Tage nach Regenfällen erscheinen können. Meist brauchen aber auch sie mindestens 10 Tage nach ergiebigen Niederschlägen. Sehr guter, schmackhafter Speisepilz. Häufige Mahlzeiten von Anis – Champignons sollten aber nicht verzehrt werden, da sie reichlich giftige Schwermetalle speichern!

An einem auf dem feuchten Waldboden liegenden Laubholzzweig wuchsen einige Stopplige Drüslinge (Exidia truncata). Sie sind durch den Regen wieder aufgequollen und sahen wie frisch gewachsen aus. Die Art gehört zu den Gallertpilzen und besitzen auf der Unterseite des schwarzen Fruchtkörpers kleine, dicht stehende Stoppeln. Ohne Speisewert.

An einem, auf dem feuchten Waldboden liegenden Laubholzzweig, wuchsen diese Stoppligen Drüslinge (Exidia truncata). Sie sind durch den Regen wieder aufgequollen und sahen wie frisch gewachsen aus. Die Art gehört zu den Gallertpilzen und besitzen auf der Unterseite des schwarzen Fruchtkörpers kleine, dicht stehende Stoppeln. Ohne Speisewert.

Im feuchten Mischwald kamen teils in Büscheln und recht zahlreich diese Mürblinge aus dem Waldboden b.z.w. aus im Boden liegenden Holzresten. Es handelt sich um den sehr schmackhaften Lilablättrigen Mürbling (Psathyrella candolleana. Bis in den Herbst hinnein erscheinen sie immer wieder in großen Scharen wenige Tage nach kräftigen Regenfällen. Sie eröffnen so zu sagen den neuen Wachstumsschub. Er wird auch behangener Faserling genannt, weil er, wie gut auf dem Foto zu erkennen ist, besonders in der Jugend einen weiß gesäumten und behangenen Hutrand besitzt.

Im feuchten Mischwald kamen teils in Büscheln und recht zahlreich diese Mürblinge aus dem Waldboden b. z. w. aus im Boden liegenden Holzresten. Es handelt sich um den sehr schmackhaften Lilablättrigen Mürbling (Psathyrella candolleana). Bis in den Herbst hinein erscheinen sie immer wieder in großen Scharen wenige Tage nach kräftigen Regenfällen. Sie eröffnen so zu sagen die einzelnen Wachstumsschübe. Er wird auch behangener Faserling genannt, weil er, wie gut auf dem Foto zu erkennen ist, besonders in der Jugend einen weiß gesäumten und behangenen Hutrand besitzt.

Im weiteren Verlauf seiner Entwicklung verfärben sich die anfangs blassen Lamellen lilabräunlich, was ihm den Namen Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana) eingebracht hat. Die Pilze sind seht gebrechlich und eignen sich wohl am Besten für eine Pilzsuppe. Standortfoto.

Im weiteren Verlauf seiner Entwicklung verfärben sich die anfangs blassen Lamellen lilabräunlich, was ihm den Namen Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana) eingebracht hat. Die Fruchtkörper sind sehr gebrechlich und eignen sich wohl am Besten für eine Pilzsuppe. Standortfoto.

An alten Fichtenstubben erschienen nun auch schon die ersten Samtfuß - Kremplinge (Paxillus atrotomentosus). Sie sehe zwar recht appetitlich aus, sollen aber muffig schmecken und gelten deshalb als minderwertig. Der Stiel ist braunschwärzlich und wie mit Wildleder samtig überzogen.

An alten Fichtenstubben erscheinen nun auch schon die ersten Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus). Sie sehen zwar recht appetitlich aus, sollen aber muffig schmecken und gelten deshalb als minderwertig. Der Stiel ist braunschwärzlich und wie mit Wildleder samtig überzogen.

Im selben Bereich, aber an einem Laubholzstamm eine kleine Gruppe ganz frischer Rehbrauner Dachpilze (Pluteus atticapillus). Die Hüte dürfen ein Mischpilzgericht bereichern, insbesondere, wenn sie noch so zart und jung sind..

Im selben Bereich, aber an einem Laubholzstamm, eine kleine Gruppe ganz frischer Rehbrauner Dachpilze (Pluteus atricapillus). Die Hüte dürfen ein Mischpilzgericht bereichern, insbesondere, wenn sie noch so zart und jung wie diese sind.

Wälder und naturnahe Wiesenflächen, die teils von Schafen beweidet werden, wechselten heute mit teils dichten Wäldern ab. Dazu ein reizvolles Wechselspiel von Sonnenschein und dicken Quellwolken, was die Landschaft ständig in ein anderes Licht erscheinen ließ.

Wälder und naturnahe Wiesenflächen, die teils von Schafen beweidet werden, wechselten heute einander ab. Dazu ein reizvolles Wechselspiel von Sonnenschein und dicken Quellwolken, was die Landschaft ständig in einem anderen Licht erscheinen ließ.

Der sehr dekorative und orangegelb leuchtende Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) wird im Volksmung oft Ziegenbart genannt. Als Ziegenbärte bezeichnete man in früheren Zeiten die Korallenpilze, mit denen er allenfalls die Erscheinungsform gemeinsam hat. Geringwertig!

Der sehr dekorative und orangegelb leuchtende Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) wird im Volksmund oft Ziegenbart genannt. Als Ziegenbärte bezeichnete man in früheren Zeiten die Korallenpilze, mit denen er allenfalls die Erscheinungsform gemeinsam hat. Geringwertig!

Bei diesem, auffallend großen Scheidenstreifling dürfte es sich um den seltenen Safrangelben Scheidenstreifling (Amanita crocea) handeln. Ich habe ihn bisher nur weinge male gefunden. Typisch sind gelb genatterte Stiel, allerdings erscheint mir die Hutmitte sehr dunkel. Der ungleich häufigere Fuchsige Streifling, den wir heute auch recht zahlreich fanden, besitzt einen weißen, glatten Stiel. Essbar.

Der häufige Fuchsige Streifling (Amanita fulva) war heute stellenweise recht zahlreich vertreten. Man achte auf den stark gerieften Hutrand, den langen, schlanken Stiel ohne Manschette und auf seine Volva an der Stielbasis. Essbar.

An einem alten Kiefernstubben wuchs dieser auch nicht mehr ganz junge Schuppige Sägeblättling (Lentinus lepideus). Er ist zähfleischig und ungenießar. Er bevorzugr besonders trockene, der Sonneneinstrahlung ausgesetzte Standorte.

Aus einem alten Kiefernstubben wuchs dieser auch nicht mehr ganz junge Schuppige Sägeblättling (Lentinus lepideus) heraus. Er ist zähfleischig und ungenießbar. Die Art bevorzugt besonders trockene, der Sonneneinstrahlung ausgesetzte Standorte.

Am Steder See, einem offiziellen FKK Badesee, legten wir eine kleine Rast ein. Gebadet haben wir hier allerdings nicht.

Am Steder See, einem offiziellen FKK Badesee, legten wir eine kleine Rast ein. Gebadet haben wir hier allerdings nicht.

Auf dem kurzen Trockenrasen wuchsen hier zahlreiche Bleigraue Boviste. Ebenfalls ein deutliches Zeichen für einen bevorstehen, recht ordentlichen Wachstumsschub erster Sommerarten. Sie waren alle jung und knackig und wanderten somit in unsere Sammelbehältnisse, denn sie sind jung essbar.

Auf dem kurzen Trockenrasen am Steder See wuchsen zahlreiche Bleigraue Boviste (Bovista plumbea). Ebenfalls ein deutliches Zeichen für einen bevorstehen, recht ordentlichen Wachstumsschub erster Sommerarten. Die Bauchpilze waren alle jung und knackig und wanderten somit in unsere Sammelbehältnisse, denn sie sind jung essbar.

Im schattigeren Buchewald gab es auch einige kleine Inseln mit Pfifferlingen (Cantharellus cibarius). Für sie kam der Regen gerade noch rechtzeitig. Die braunen Bereiche auf den Hüten einige Pilze sind Trockenschäden. Standortfoto.

Im schattigeren Buchenwald gab es auch einige kleinere Inseln mit Pfifferlingen (Cantharellus cibarius). Für sie kam der Regen gerade noch rechtzeitig. Die braunen Bereiche auf den Hüten einiger Pilze sind Trockenschäden. Standortfoto.

Um einigen alten Stubben herum standen einige Büschel des bitter schmeckenden und obendrein noch giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare). Standortfoto.

Um einigen alten Stubben herum standen mehrere Büschel des bitter schmeckenden und obendrein noch giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare). Standortfoto.

Für den Einen oder Anderen war heute auch eine kleine Pilzmahlzeit herausgesrungen. Scheidenstreiflinge waren in einem Buchenwaldstück wirklich in Megen zu finden und man hätte den Korb sicher ohne weiteres richtig Füllen können.

Für den Einen oder Anderen ist heute auch eine kleine Pilzmahlzeit herausgesprungen. Scheidenstreiflinge waren in einem Buchenwaldstück wirklich in Mengen zu finden und man hätte den Korb sicher ohne weiteres richtig Füllen können.

Alle neune der heutigen Pilzwanderung versammelten sich hier am Steder See zu unserem Erinnerungsfoto. 14. Juni 2014.

Alle neune der heutigen Pilzwanderung versammelten sich am Steder See zu unserem Erinnerungsfoto. 14. Juni 2014.

Soweit der kleine Bericht von der heutigen Wanderung von Nisbill bis nach Warin.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

Regionalinformationen zur Region auch hier:

www.stadt-warin.eu