Vereinsexkursion durch den Wald bei Holdorf
emeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde
Ein Laubwaldgebiet zwischen Buchholz und Holdorf war heute Ziel einer Vereins- und Kartierungsexkursion.
Zu einer Kartierungsexkursion durch den Wald bei Holdorf waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste am Sonntag, dem 22. Juni 2014, wieder sehr herzlich eingeladen. Wir trafen uns um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Ulmen Straße. Mit drei Autos und einem Leichtkraftroller starteten wir sogleich zu unserem Zielgebiet. Hier erwartete uns schon Klaus Warning aus Bützow. Ich hatte für heute dieses kleinere Laubwaldgebiet ausgesucht. Da wir hier einen Rundkurs absolvierten, brauchten keine Fahrzeuge umgesetzt werden. Das Gebiet ist nicht sonderlich groß, so dass heute nicht das Wandern, sondern das Kartieren im Vordergrund stand. Zum Kartieren gab es allerdings nicht all zu viel, zumindest was Frischpilze angeht. Ich war hier in den 1990er Jahren bereits jeweils einmal im Frühjahr und einmal im Herbst mit Brigitte Schurig und Jürgen Schwik zur Bestandsaufnahme und wir konnten damals allerhand finden und kartographisch festhalten. In Erinnerung sind mir noch ausgeprägte Hexenringe von Halskrausen – Erdsternen in Prachtausführung, eine Gruppe seltener Stink – Champignons, die aber bei weitem nicht so penetrant stanken, wie eine kleine Gruppe ebenfalls kleiner Blätterpilze, die wir damals leider nicht bestimmen konnten. Die Tour dauerte bis zum späten Vormittag an.
Diese Gruppe Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) fand Klaus ganz zu Anfang, während er unsere Ankunft erwartete. Es sollten fast die einzigen Frischpilze sein, die wir heute im Holdorfer Wald zu Gesicht bekamen.
Der Runzelige Schichtpilz (Stereum rugosum) ist eine häufige Art an Laubholz. Seine flächige Wachstumsweise nennt man Resupinat.
Das noch frische grün ist um diese Jahreszeit sehr üppig und wirkt fast erdrückend.
Diese beiden jungen Stäublinge wuchsen in der Grasnarbe des Waldweges. Es dürfte sich um den Soft – Puffball handeln, wie ihn die Engländer nennen. Zu deutsch: Weicher Stäubling (Lycoperdon molle). Jung essbar, aber minderwertig. Bei www.123 Pilze.de steht geschrieben „Wenn nichts mehr zu essen da wäre, könnte man auch diesen Pilz verzehren“!
Und dann hat Jonas etwas interessantes an einem alten Ahornknüppel entdeckt.
Es handelt sich um die Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes). Ein Schlauchpilz, verwandt mit unseren Morcheln und Lorcheln.
An der Unterseite eines weiteren, auf dem feuchten Waldboden liegenden Laubholzastes, wuchsen junge Fruchtkörper des Langstieligen Knoblauchschwindlings (Marasmius alliaceus) heraus.
Schön anzusehen war ein abgestorbener Ast von Hasel, der übersät war von Perithezien der Rotbraunen Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum).
Elegant und interessant strukturiert stellt sich uns hier die Unterseite des häufigen Löwengelben Stielporlings (Polyporus varius) dar.
Unsere Vereinsfreunde Erika Wittenhagen und Hans – Jürgen Willsch freuen sich über diesen, schon etwas betagten, Schwefelporling.
Da heute so wenig Pilze zu finden waren, hat sich Jonas entschlossen, ein Stück Holz mit zu nehmen. Tapfer trug er das schwere Teil bis zum Auto. Ich hoffe, der Eigentümer des Waldes wird es ihm nicht übel nehmen. Jonas möchte zu Weihnachten etwas daraus Basteln.
Unser Abschlussfoto. Etwas betreten blicken die meisten von uns heute in` die Runde. Wenn nun mal kaum Pilze da sind, müssen wir es so hin nehmen. Beim nächsten mal kann es wieder ganz anders aussehen. 22.06.2014 im Wald bei Holdorf.
Wann starten wir wieder zum Kartieren? – Siehe unter Termine!