Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs
Tagebuch Wetter und Pilze Mai 2014/2
Freitag, 16. Mai – Nach einer frischen und gegen morgen ausgesprochen nebligen Nacht mit starkem Taufall, gab es heute einen sehr freundlichen und sonnigen Maitag. Da der Wind aber aus nördlichen Richtungen wehte, fühlte es sich zumindest im weiteren Küstenumfeld immer noch recht frisch an. Wärme ist aber in der nächsten Woche reichlich in Sicht. Zuvor kann es aber am Sonntag und Montag nochmals regnen und gewittern. Danach subtropische Wärme. Ob dann wohl bald die ersten Sommersteinpilze vorbeischauen? Heute habe ich eine wärmebegünstigte Stelle dieser Dickröhrlinge kontrolliert, aber es war noch nichts zu sehen. Bei der Gelegenheit brachte ich gleich einen Sack frisches Moos aus dem Wald mit, denn ich habe vor, unsere Ausstellungsfläche zu vergrößern.
Sonnabend, 17. Mai – Heute stand wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Ziel war das Draguner Holz in der Nähe von Gadebusch. Dazu fanden sich 11 Pilzbegeisterte ein. Das Laubwaldgebiet auf guten, teils kalkhaltigen Böden, mit einigen Fichtenbereichen, konnte uns heute pilztechnisch nicht wirklich überzeugen. Im Sommer und vor allem im Herbst dürfte es hier aber durchaus interessant sein. Siehe auch unter „Wenig Pilze im Draguner Holz“. Das Wetter war dazu sehr schön mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen. In der kommenden Nacht nähert sich das Unwettertief „Yvette“, das in Österreich und östlich davon zu schweren Überschwemmungen geführt hat. Es erreicht uns aber in moderater, abgeschwächter Form. Dennoch bestehen für Vorpommern und dem zentralen Mecklenburg Unwetter – Vorwarnungen vor Starkregen. Bis zu 40 l/qm sind dort morgen möglich. Westmecklenburg soll nach den aktuellen Berechnungen nur gestreift werden und darf mit 1 – 5 l/qm rechnen. Es hätte ruhig etwas mehr sein können, aber vieleicht greift der Starkregen ja doch auch bis zu uns aus.
Sonntag, 18. Mai – Jetzt, am Mittag, hat teils starker Regen von Tief Yvette weite Teile Mecklenburg – Vorpommerns erfasst. Die Regenfront hat nun auch Wismar und somit unsere Pilzreviere erreicht. Es ist im Niederschlagsradar allerdings zu erkennen, dass der kräftige Regen mit jedem Kilometer, den er in Richtung Westen zurück legt, schwächer wird. Auf jeden Fall dürfte er uns aber eine Überregnung der oberen Bodenschichten bringen und in den etwas tieferen Regionen dürfte zumindest noch einiges an Restfeuchte von den Regenfällen der vergangenen Woche vorhanden sein. Danach soll es richtig Sommer werden. Nach den neuesten Wettermodellen rollt sogar die erste Hitzewelle von gebietsweise deutlich über 30 Grad auf uns zu. Die Hitze kann bei ablandigem Wind sogar bis an die Strände der Ostsee ausgreifen. Gleichzeitig soll sich mit Annäherung einer atlantischen Kaltfront von Westen her über Frankreich und den Benelux – Staaten ein Gewittertief bilden, dass ab der Wochenmitte zumindest der Westhälfte Deutschlands schwere Gewitter bringen kann. Wie weit die starken Gewitter auch bis zu uns ausgreifen können ist allerdings fraglich. Es kann dann zwar wieder etwas kühler werden, aber die Temperaturen sollen immer noch im sommerlichen Bereich verweilen, ja es ist sogar möglich, dass nach den Gewittern eine weitere Hitzewelle bevor steht. Das ist dann im Mai eine Großwetterlage, wie sie für die Hundstage im Hochsommer typisch ist. Dadurch wird es natürlich auch spannend, wie unsere wärmeliebende Pilzflora darauf reagiert, denn zumindest regionale Niederschläge in Form von Schauern und Gewittern sind auch weiterhin vorher gesagt.
Montag, 19. Mai – Gestern kam es in unserem Einzugsgebiet noch zu einer flächendeckenden Überregnung. Tiefgründige Niederschläge waren dieses aber nicht. Zumindest gab es, wie erhofft, eine Durchfeuchtung der abgetrockneten Oberböden. Bei Klütz wurden von unserem Pilzfreund Ulrich Klein 5 Liter registriert und in meinem Regenmesser in Keez waren 6 Liter enthalten. Heute kam es im laufe des Tages gebietsweise noch zu weiteren Schauern. Stellenweise, so auch in Wismar, gab es kräftige Regengüsse, so dass zumindest regional nochmals 2 – 5 Liter hinzu gekommen sein dürften. Nun wird es, wie angekündigt, hochsommerlich warm. Allerdings wird die große Wärme bei uns wohl nur von kurzer Dauer sein. Gewitter – Störungen sorgen ab der zweiten Wochenhälfte für eine moderate Abkühlung. Danach soll es warm und gewittrig bleiben. Eigentlich richtiges Pilzwetter. Mal sehen, was sich daraus entwickelt. Heute habe ich wieder unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 71 Arten auf der Fläche. Erstmals in dieser Saison mit dabei sind folgende Pilzarten: Schwefelporling, Rosablättriger Helmling, Schwarzgezähnelter Helmling, Rosa – Helmling, Kerbrandiger Napfbecherling und Fahler Röhrling.
20. Mai – Es war schon ein kleiner Temperaturschock, der uns heute geboten wurde. Gaben die Temperaturen der letzten Tage eher Anlass zum frösteln, so stöhnten heute bereits wieder einige Leute unter der plötzlichen Hitze. Und diese kann sich in den nächsten zwei Tagen bei uns noch etwas steigern. Ab Donnerstag Abend und besonders am Freitag kann es bei zunehmender Schwüle möglicherweise sogar verbreitet zu teils schweren Gewittern kommen. Vor regionalen Überschwemmungen und Hagelschäden wird schon jetzt gewarnt. Wen es aber besonders schlimm trifft, ist noch nicht vorhersehbar. Danach soll es wechselhaft weitergehen mit Temperaturen um 20 Grad. Zeitweise kann es kräftig regnen oder zu Gewitterschauern kommen. Besonders für Dienstag werden aus heutiger Sicht für unser Einzugsgebiet hohe Regenmengen vorher gesagt!
Mittwoch, 21. Mai – Meinen heutigen Exkursionstag nutzte ich am Vormittag um mich in Wismarer Parkanlagen ein wenig um zu schauen. Es war mehr als ernüchternd. Außer einigen Schwefelporlingen an einer alten Weide und einem einzigen Grünblättrigen Schwefelkopf praktisch kein weiterer Frischpilz. Und das fast schon Ende Mai! Äußerst ungewöhnlich. Feuchtigkeit ist genügend vorhanden. Ich vermute, es liegt an der meist kühlen Witterung im Vorfeld. Nun ist der Hochsommer ausgebrochen und Regennachschub ist weiterhin in Aussicht. Ich Denke, es kann nur besser werden. Am Nachmittag werde ich nach Keez fahren und Sohn Jonas zu einem Besuch der Badestelle am Roten See einladen. Ich werde mich dann hier noch kurz umschauen, aber viel wird wohl auch hier nicht zu finden sein.
Donnerstag, 22. Mai – Heute rief mich unsere Pilzfreundin Angelika aus Hagebök an und berichtete mir von ihren neuesten Funden. Diese gingen fast gegen null. Nur zwei kleine Hexenröhrlinge, einige aber von Schnecken fast komplett abgefressen, sonst nur vereinzelte Breitblätter. Das entspricht auch meinen Beobachtungen. Es herrscht zur Zeit Flaute! Mal schauen, ob Regen und Wärme zum Monatswechsel hin das Pilzbarometer wieder steigen lassen können. Das echte Barometer fällt zu Zeit eher. Tiefdruckeinfluss nähert sich von Westen und vertreibt die Hitze spätestens morgen. In der Westhälfte Deutschlands sind am Abend gebietsweise starke Gewitter entstanden. Auch in Westmecklenburg gab es am Abend schon ein erstes Gewitter. Nachts sollen noch weitere folgen und in der Westhälfte von Süd nach nord ziehen. Westmecklenburg ist genau an der Grenze zu der Gewitterzone. Auch morgen kann es noch gewittrig sein, bevor sich das Wetter bei uns in angenehmer Warmluft vorübergehend beruhigen soll. In der nächsten Woche rechnen die Meteorologen mit einem neuen, starken Gewittertief, dass sich über Deutschland einnisten soll und tagelang für regenintensive Gewitter sorgen kann. Gebietsweise stehen also weiterhin hohe Regenmengen in Aussicht. Eigentlich Pilzwetter vom feinsten und es kann an der Pilzfront nur besser werden. Zu Bedenken gilt aber weiterhin, wir haben erst Mai! Also die Erwartungen bitte nicht all zu hoch ansetzen!
Freitag, 23. Mai – Viel Regen ist bei uns leider bisher nicht angekommen. Schauer und Gewitter machten genau an der Wismarer Stadtgrenze halt. Weiter in Richtung westlichstes Mecklenburg gab es zwar einige Liter, viel war es hier aber meist auch nicht. Dafür hat es z.B. Schleswig – Holstein voll erwischt. Besonders in den nördlichen Gebieten kamen hohe Regensummen zusammen. Seit gestern Abend bis heute Vormittag zogen dort immer wieder kräftige Gewitter durch. Zur Zeit geht es in Vorpommern los. Die Gewitterschiene schiebt sich jetzt am frühen Abend von Süden her dort hinein. Die blitzintensiven Gewitter schleichen die Oder entlang nach Norden. Unsere Hoffnung liegt nun auf das starke Tiefdruckgebiet in der nächsten Woche. Auch aus heutiger Sicht werden gerade für unsere Region ergiebige Regenfälle prognostiziert.
Sonnabend, 24. Mai – Heute begann unser diesjähriges Maipilzwochenende. Wir bauten vor unserem Informationszentrum wieder einen Imbissstand auf und es gab unsere beliebte Waldpilzsuppe, Pilzpfanne, Waffeln, Kaffee, frischen Holundersaft und manches mehr. Auch morgen besteht nochmals die Möglichkeit, unser Imbissangebot zu nutzen. Zu dem kann man sich unsere Pilzausstellung anschauen. Aufgrund der vorübergehenden Flaute ist sie leider, zumindest heute, etwas magerer ausgefallen, aber Pilzfreundin Angelika Boniakowski und Andreas Okrent brachten mir von ihren heutigen Exkursionen einige interessante Frischpilze mit. Es scheint wieder etwas Bewegung an der Pilzfront zu geben und dieser Trend dürfte sich in der nächsten Woche fortsetzen. Sie brachten u. a. neben dem unten zu bewundernden Schönfuß – Röhrlingen einige junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Fahle Röhrlinge, Pfifferlinge, Breitblätter, Verblassende Täublinge sowie Stadt- und Anis – Champignons mit. Den Flockenstieligen Hexen – Röhrling fand Angelika übrigens auch in seiner gelben Variante!
Sonntag, 25. Mai – Ein stressreiches Wochenende liegt hinter einigen Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.. Nach einer Zwangspause im letzten Jahr fand wieder unser traditionelles Maipilz – Wochenende statt. Es gab Pilzsuppe und Pfanne, frische Waffeln und manches mehr. In der Pilzausstellung konnten ab heute Mittag 76 Pilzarten bewundert werden und auch das Wetter spielte mit, es war warm und die Sonne schien größtenteils. Leider werden wir dieses in den nächsten Tagen nicht sagen können. Ergiebige Niederschläge waren kürzlich für unsere Region von den Wettercomputern berechnet worden. Die wird es ab morgen auch verbreitet geben, aber nach dem neuesten Stand nicht bei uns. Der Nordosten Deutschlands, besonders die Ostseeküstenregion, könnte davon weitestgehend ausgespart werden. Danach soll ein Skandinavien – Hoch die Wetterregie übernehmen. Oftmals ein Garant für beständig schönes Sommerwetter. Ich hoffe, dass sich die Berechnungen der Wetterdienste diesbezüglich irren und auch in absehbarer Zeit für uns wieder nennenswerte Niederschläge in Aussicht stehen werden. Dennoch sollte sich die Situation an der Pilzfront zunächst wieder etwas verbessern und wir dürften im laufe der kommenden Woche wohl endlich auch die ersten Sommersteinpilze begrüßen können. Wie schon angedeutet, habe ich heute die Ausstellungsflächen erneuert. Es liegen 76 Arten zur Schau. Erstmals in diesem Jahr sind mit dabei: Stadt – Champignon, Himberroter Schleimpilz, Riesen – Becherling, Klebriger Hörnling, Gelber Flockenstielieliger Hexen – Röhrling, Blasser Laubwald – Pfifferling, Schönfuß – Röhrling, Echter Pfifferling und Verblassender Täubling.
Montag, 26. Mai – Heute informierte mich Pilzfreundin Angelika wieder über den neuesten Stand ihrer Beobachtungen. Dazu war sie am Vormittag in einigen Wäldern unterwegs, fand aber nicht viel. Vereinzelt einige Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und stellenweise reichlich Pfifferlingsbrut. Hoffen wir, dass letztere bei der vorhergesagten, starken Nordostwindlage in den kommenden zwei Tagen, keinen Schaden nehmen! Statt ergiebigem Regen, bekommen wir leider nur viel Wind. Anders als noch gestern angedeutet, wird der weitere Trend nun doch wieder pilzfreundlicher für unsere Region berechnet. Es besteht also wieder Hoffnung, dass ab Freitag und an den Folgetagen auch wir Regen abbekommen könnten. Die vorausberechneten Mittelwerte beim möglichen Niederschlag können sich außerdem sehen lassen. Der Regen – und Gewitterschwerpunkt soll sich dann zu uns in den Nordosten verlagern. Aber wir haben gelernt, die Wettercomputer können ganz schnell auch wieder alles ganz anders simulieren. Was das aktuelle Pilzaufkommen angeht, werde ich nicht müde zu erwähnen, dass wir immer noch Mai haben. Insofern denke ich, es ist alles im grünen Bereich. Eigentlich sollte es im laufe der Woche etwas besser werden, da aber nun statt viel Regen zunächst viel Wind angesagt ist, wird dieses doch etwas fraglich. Die ersten Sommersteinpilze sind aber wirklich bald überfällig!
Dienstag, 27. Mai – Heute Abend gab es leider wieder eine Störung in meinem Computersystem. Ich kam einfach nicht in meine eigene Internet – Seite zum bearbeiten rein. Dank der Firma Computer & Komonikation Jarmer & Roolf GmbH aus Wismar konnten wir den Fehler am Folgetag beheben. Heute Vormittag war ich kurz zu einer Info – Tour im Park am Seeblick unterwegs. Bei meiner dortigen Ankunft gleich drei negativ – Eindrücke auf einmal. Zum ersten konnte ich meinen angestammten Parkplatz nicht nutzen, da er wegen Dreharbeiten, vermutlich zur Fernsehserie „Soko – Wismar“, gesperrt war. Das zweite, der Rasenmäher muss kurz vorher rüber gewesen sein und zum Dritten hatte sich laut kreischend eine Kindergartengruppe zum Toben genau an zwei Sommersteinpilz – Stellen niedergelassen. Das war natürlich für fast alle, der wenigen Pilze, die dort gerade das Licht der Welt erblickten, tödlich. Zerstückelte und zertrampelte Sommersteinpilze sowie die ersten Frauen – Täublinge waren das Resultat. Aber an zwei weiteren Standorten kamen gerade vereinzelte, kirschgroße Sommersteinpilze aus dem Boden und ein Exemplar hatte das ganze dann doch noch in fotogener weise für ein Tagebuchbild überlebt. Zum späten Nachmittag konnte ich dann noch mein neues Dienstfahrzeug in Empfang nehmen. Einen 125 ccm Yamaha – Roller, der mir von unseren Pilzfreunden Anke und Ulrich gesponsert wurde. Ein ganz anderes und tolles Fahrgefühl! Jetzt machen auch weitere Strecken mehr Spaß. Ich bedanke mich sehr, sehr herzlich, denn ich hätte mir ein derartiges Fahrzeug niemals über den Steinpilz – Wismar zusammen sparen können. Der Erhalt unseres Informationszentrums hatte und hat für mich immer oberste Priorität.
Mittwoch, 28. Mai – Man könnte meinen, der Herbst sei ausgebrochen. Graue Wolken, Temperaturen kaum über der 10 Grad Marke und dazu ein starker und kalter Nordostwind der Blätter und Zweige von den Bäumen riß. Wahrlich kein wonniger Maitag, den wir heute erleben mußten. Leider hat sich auch dieses mal die Regenprognose für die nächsten Tage für unsere Region wieder verflüchtigt. Sonne und allmählich zurück kehrende Wärme stehen statt dessen auf dem Programm. Wir werden auf Mitte nächster Woche vertröstet, dann können neue Schauer und Gewitter aufziehen. Trotz des ungemütlichen Wetters fuhr ich am späten Nachmittag noch kurz in ein Waldgebiet bei Grevesmühlen, dem Törber Holz. Dorthin ist für kommenden Sonnabend eine Pilzwanderung geplant. Ich musste heraus finden, wie wir am besten zum Zielwald gelangen und wo unsere Autos geparkt werden können. Diese Punkte sind nun geklärt. Das Töber Holz ist ein kleineres Waldgebiet in der Nähe des mecklenburgischen Flüsschens Radegast. Es gibt Laub- und Nadelbereiche. Wir werden hier einen Rundkurs laufen und auf den ersten Blick sieht es auch recht vielversprechend aus. Zumindest im Hochsommer und zur Hauptpilzzeit könnte es hier sehr interessant sein. Oberflächlich hatte der Wind die Humusschicht teils abgetrocknet. Ansonsten war der schwere Waldboden im Törber Holz noch recht feucht, um nicht zu sagen, fast noch nass!
Donnerstag, 29. Mai (Christi Himmelfahrt) – Heute war ich zu einer Info – Tour durch einige Wälder des Naturparks Sternberger Seenland unterwegs. Im Gegensatz zum Törber Holz, wo in der letzten Woche noch einige Gewitterschauer rüber gezogen sind und es noch ziemlich nass war, sind die sandigen Wälder hier schon sehr abgetrocknet. Kleinarten waren so gut wie keine zu sehen und auch attraktivere Pilze gab es kaum. Hier und da Pfifferlingsbrut und ansonsten nur ganz vereinzelte Breitblätter, Papagei – Täublinge, einen Rehbraunen Dachpilz, jeweils einen Birkenpilz und eine Birken – Rotkappe sowie zwei Flockenstielige Hexen – Röhrlinge. Das war alles, was ich heute finden konnte. Es loht praktisch nicht, in diesen Regionen zu speisezwecken in die Pilze zu gehen!
Freitag, 30. Mai – Heute erlebten wir einen strahlenden Sonnentag mit angenehmen Temperaturen. Die Luft ist aber sehr trocken und es wehte weiterhin ein lebhafter Wind. Pilzwetter sieht anders aus! Unter dessen mehren sich die Fundmeldungen von Steinpilzen. Auch Christian Ehmke aus Wismar hat die ersten entdeckt, genauso wie Andreas Okrent in Graal – Müritz. Natürlich handelt es sich um Sommersteinpilze. Ganz anders bei unserem Tagebuch – Leser Hartmut Wirth aus Österreich. Bei ihm sprießen die Kiefern – Steinpilze! Auch sie können sehr frühzeitig im Mai ihren ersten Wachstumsschub bekommen. Laut Mittelfristprognose der Wetterfrösche soll es auch weiterhin wechselhaft mit Schauern und Gewittern weitergehen. Die Unwetterzentrale rechnet möglicherweise am Dienstag mit einem Tief, das von Polen zur Ostsee ziehen könnte und dann nordöstlich der Elbe schauerartige Regenfälle bringen würde. Wir brauchen dringend wieder eine Überregnung und dieses mögliche Szenario lässt hoffen. Ansonsten soll Mittwoch/Donnerstag eine Gewitterfront durchziehen!
Sonnabend, 31. Mai – Was hat uns der Mai in diesem Jahr gebracht? Zu Beginn noch typische Frühlingspilze, die aber mehrheitlich rasch abgeklungen. Dann ging es sehr gemächlich weiter, denn für die klassischen Sommerarten war es einfach noch zu früh. Trotzdem gab es hier und da schon mal einen Perlpilz, Täubling, Champignon oder Röhrling. Schwefelporlinge sind nur wenig in Erscheinung getreten, was auf ein gutes Pilzjahr hoffen lässt. Im übrigen gab es im Mai des letzten Jahres, trotz des langen Winters, z. B. schon wesentlich mehr Dickröhrlinge. Hexen – Röhrlinge und auch Sommersteinpilze konnten mitunter bereits Körbe füllend geerntet werden. Davon sind wir zur Zeit noch Meilenweit entfernt! Es herrscht auf weite Strecken Trostlosigkeit in den Wäldern. So auch bei unserer heutigen Pilzwanderung durch das Törber Holz. So trist war es selten auf einer unserer Wanderungen, obwohl es hier bei der letzten Gewitterlage kräftig geschüttet haben muss, was uns teils noch aufgeweichte Waldwege und große Pfützen signalisierten. Siehe auch unter „Flaute im Törber Holz“.
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