Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg
Tagebuch zu Wetter und Pilze Oktober 2014/1
Mittwoch, 01. Oktober – Heute bin ich nochmals in die Wälder um Banzkow gefahren. Ich habe mir einen weiteren Bereich in der Lewitz – Niederung erschlossen, denn möglicherweise könnte das Gebiet am Störkanal nächstes Jahr Ziel unserer Nachtwanderung werden. Ausgedehnte Erlenbrüche wechseln hier mit Birkenmooren, Eichenwäldern und Fichtenforsten. Dazwischen die für die Lewitz so typischen Wiesenflächen. Pilztechnisch sah es hier im Waldesinneren sehr bescheiden aus. Wo Lärchen standen, immer wieder größere Gruppen von Goldröhrlingen, junge wie alte. Vereinzelt Steinpilze, aber von schlechter Qualität, denn Schnecken und Maden hatten sich ausgiebig an ihnen gütlich getan. Sonst kaum Röhrlinge und überhaupt eine sehr schwache Pilzflora. Einzig an lichteren Stellen wie Trockenrasen und Weideflächen Mengen an Riesenschirmpilzen und weiß leuchtenden Champignons. Danach fuhr ich in einen Wald bei Demen. Schon beim Anhalten am Eichen/Buchenwald ein ganz anderes Bild. Pilze wo hin das Auge Blickt, vor allem Täublinge und Milchlinge. Im Eichen/Birkenmischwald mit Fichten und Kiefern endlich einige schöne Birkenpilze und Steinpilze. Der Renner waren aber etliche, meist sehr schöne Heide – Rotkappen. Das altbekannte Spiel geht also weiter. Es ist reine Glückssache, ob man einen Wald mit zumindest halbwegs ordentlichem Pilzaufkommen erwischt oder in einem Gebiet mit Flaute landet. Von einer derartigen Pilzschwämme, wie sie anscheinend in der Rostocker Heide dieser Tage stattfand b. z. w. findet, sind unsere Regionen aber weit entfernt!
Donnerstag, 02. Oktober – Heute habe ich die nun wirklich nicht mehr frischen Frischpilze von den Flächen geräumt und in den nächsten drei Tagen bleibt der Steinpilz – Wismar geschlossen. Grund sind die 15. Tage der Pilze in Rehna, wo auch Irena und meine Wenigkeit mit eingebunden sind. Morgen geht es dort an den Aufbau und ab Sonnabend 10.00 Uhr und auch am Sonntag ist wieder eine der größten Pilzausstellungen Norddeutschlands in den Kreuzgängen der dortigen Klosteranlage in Augenschein zu nehmen. Wir hoffen auf viele Pilze und noch mehr Besucher. In Wismar hatten wir immerhin für unsere beengten Verhältnisse rekordverdächtige 323 Pilzarten zur Auslage gebracht. Was alles zum ersten mal in diesem Jahr zu sehen war, kann in unserem Rückblick zur 22. Großpilzausstellung nachgelesen werden, denn es würde den Rahmen dieser Tagebucheintragung sprengen. Von der Pilzfront gibt es wieder positive Nachrichten zu vermelden. So war heute beispielsweise jemand von Hof Redentin zur Beratung, der gerne in den Redentiner Tannen seine Pilze suchen geht. Vor einer Woche war der Wald nahezu tot, heute wimmelte es vor Pilzen. Damit ist der Gesamteindruck des allgemeinen Pilzaufkommens gemeint, aber er konnte auch richtig gut schöne große Pfifferlinge ernten. Andreas Okrent stattete gestern mal wieder dem Haushalt Forst einen Besuch ab. Der Wald steht auf schwereren Böden, die bisher kaum Pilze hervorgebracht hatten. Jetzt kommt aber auch dort Bewegung auf und viele junge Fruchtkörper der verschiedensten Arten sitzen in den Startlöchern!
Freitag, 03. Oktober (Tag der deutschen Einheit) – Heute Vormittag war ich mit Irena und Jonas noch kurz im Wald um Ausstellungsexponate für Rehna zu besorgen. Zunächst statteten wir dem Deichelsee einen Kurzbesuch ab. Hier galt dem Satans – Röhrling unser Interesse und wir wurden auch fündig. Danach fuhren wir noch für eine Stunde in den Wald bei Demen. Hier wollten wir in erster Linie einige Edel – Reizker und Grünlinge besorgen, aber es kamen noch allerlei andere Arten hinzu und vor allem reichlich große und ergiebige Pfifferlinge, die nicht nur die Ausstellung bereicherten, sondern auch unsere Pilzpfanne, die Irena an beiden Tagen dort anbot. Nachmittags ging es dann nach Rehna zum Aufbau der Ausstellung und zur Vorbereitung des Imbissstandes.
Sonnabend, 04. Oktober – Im Zuge der in Rehna stattfindenden „Tage der Pilze“ wurde am Vormittag wieder zu Pilzführungen durch die Wälder der Umgebung eingeladen. Auch ich übernahm wieder eine Gruppe und wir fuhren in den Staatsforst Rehna – ein Super Gebiet und in der Regel um diese Jahreszeit auch sehr artenreich. Da das Waldgebiet aber auf schwerem Boden steht, sah es in diesem Jahr, wie erwartet, auch hier nicht sehr rosig aus. Dennoch hatte ich auf unserer etwa zweistündigen Wanderung alle Hände voll zu tun, um die gefundenen Arten zu erläutern und vorzustellen. In dieser Hinsicht war es eine echte Lehrwanderung, die guten und schmackhaften Speisepilze waren allerdings Mangelware. Dennoch landeten einige Steinpilze oder Hexen – Röhrlinge neben Stockschwämmchen als Edelpilze in den Körben der Sammler. Um 13.00 Uhr waren wir wieder in Rehna und wer wollte konnte sich dort an unserem Imbissstand mit Pilzgerichten stärken und sich die sehr umfangreiche Frischpilzausstellung in den Kreuzgängen der Klosteranlage anschauen. Zugleich wurde dort auch das diesjähriger Erntedankfest gefeiert. Sogar das Wetter war in Feierlaune bei viel Sonne und 20 Grad im Schatten.
Sonntag, 05. Oktober – Heute gingen die 15. Tage der Pilze in Rehna in ihre letzte Runde. Die Ausstellung fand an beiden Tagen großen Zuspruch und mit 360 Großpilzarten aus heimischen Gefilden war es sicherlich wieder eine Ausstellung der Superlative. Viele Gäste waren auch aus den alten Bundesländern wie Hamburg und Schleswig – Holstein angereist, da es etwas vergleichbares in ihrer Region nicht gibt. Der Bericht dazu folgt in Kürze. Siehe auch unter www.pilzverein-rehna.de.
Montag, 06. Oktober – Heute war die Pilzberatung in Wismar wieder den ganzen Tag geöffnet und wurde auch recht rege in Anspruch genommen. Man merkt aber beispielsweise im Vergleich zum Vorjahr, dass es doch eher ruhig zugeht. Das Pilzaufkommen ist weiter recht unterschiedlich und stark abgegrenzte, überregionale Wachstumsschübe sind momentan nicht auszumachen. Stellenweise ist weiterhin nicht viel los, an anderen Stellen findet man durchaus seine Lieblinge, aber meist schon überständig und an wieder anderen Stellen schieben sie gerade ganz frisch. Am Wochenende waren besonders Wiesenflächen und grasige Weg- und Straßenränder sehr pilzreich. Vor allem fielen mir hier die Rosablättrigen Schirmpilze in das Auge. Sie erleben gerade einen ausgeprägteren Wachstumsaspekt, genau wie zahlreiche Champignon – Arten. Auch kamen in Rehna Pilzsammler zur Beratung, die Massen an wunderbaren Maronen in ihren Körben hatten! Gesammelt mit Sicherheit in den sandigen Nadelwäldern, die etwas reichlicher mit Regen bedacht wurden.
Dienstag – 07. Oktober – Anlässlich des 10 jährigen Bestehens der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. stand heute ein Vereinsausflug der besonderen Art an. Wir unternahmen vom Wismarer alten Hafen aus eine Kombinierte Schiffs- und Busrundreise zur und über die Insel Poel, in der Wismarbucht. Zwar regnete es zeitweise, aber dennoch erlebten wir einen unvergesslichen Nachmittag. Bilder dazu folgen in Kürze. Stichwort Regen. Es hat sich eine lebhafte Südwestströmung etabliert, die uns auch weiterhin für die Jahreszeit hohe Temperaturen bescheren wird. Während die Südosthälfte Deutschlands dabei auf sonnige und warme Spätsommertage hoffen kann, soll es bei uns zwar auch recht warm weitergehen, aber es ist immer wieder mit teils kräftigen Regenfällen zu rechnen. So gab es bereits heute zeitweise ergiebigen Regen und Gewitter. Wir dürfen auf die Auswirkungen an der Pilzfront gespannt sein, denn nachdem Spätherbstarten wie Hallimasch, Graukappe und Co. fast schon abgeklungen sind, starten zunehmend wieder einige Sommerarten durch. So die oben zu sehenden Schwarzhütigen Steinpilze, auch Sommersteinpilze wachsen vereinzelt wieder. Raritätenjäger Andreas Okrent hat heute im Haushalt Forst zahlreiche wärmeliebende Rosahütige Röhrlinge und ebenfalls Schwarzhütige Steinpilze gefunden. Wir dürfen also hoffen, dass die nächsten Wochen in unseren Breiten nochmals recht interessant werden könnten. Sollte es nicht zu kalt werden, dürfen wir uns wohl auf ein recht gutes Pilzaufkommen bis in den November hinein freuen.
Mittwoch, 08. Oktober – Den heutigen Exkursionstag nutzte ich dafür, um eine mögliche Route für unsere nächste Pilzwanderung abzulaufen. Sie führt am Sonnabend durch die Settiner Tannen. Sandige Laub – und Nadelwälder wie sie bei den meisten Pilzsuchern hoch im Kurs stehen. Ich habe auch einen abwechslungsreichen Rundweg gefunden, aber leider würde er zum Schluss über Ackerflächen führen. Somit werde ich am Sonnabend gemeinsam mit den Teilnehmern eine andere Route laufen. Pilze gibt es hier für eine Lehrwanderung ausreichend, aber die klassischen Speisepilze sind eher Mangelware. Vereinzelt mal einen Steinpilz, Rotfüßchen, Butterpilz, Goldröhrling u. s. w. Allerdings konnte ich einen neuen Standort von wunderschönen Espen – Rotkappen entdecken und die meisten Pilze gab es augenscheinlich im Ort Zapel selbst, an dem unser Zielwald grenzt. Neben vielen Kahlen Kremplingen, Milchlingen und Fälblingen auch einige Birkenpilze und die herrlichsten Edelreizker direkt an den Wegrändern und in den Vorgärten der Anwohner. Die scheinen sich nicht darum zu kümmern und wissen anscheinend nicht, welche Delikatessen sie direkt vor der Haustür haben. So mancher Pilzfreund würde so einiges geben, für solch delikate Pilze!
Donnerstag, 09. Oktober – Eigentlich läuft noch bis Mitte November unsere normale Frischpilzausstellung mit bis zu 150 Arten, aber zur Zeit und wohl auch den Rest des Oktobers hat es kaum Sinn, die Ausstellung zu erneuern. Grund ist eine erneute Baustelle, in die sich unser Gebäude in der ABC – Straße seit einigen Tagen verwandelt hat und das ausgerechnet zu bester Pilzzeit. Das Haus ist eingerüstet, die Schaufenster mit Folie überklebt und die Maler sind dabei, die Außenfassade neu zu streichen. Anschließend sollen alle Fenster ausgetauscht werden, also auch meine Schaufenster. Dafür muss ich Platz schaffen und die große Ausstellungsfläche wieder zurück bauen. Finanzieller Verlust vor programmiert! Die Aktion hätte auch zu einer anderen Jahreszeit stattfinden können! – Von der Pilzfront berichtete mir heute unsere Hageböker Pilzfreundin Angelika Bioniakowski positives. In einem ihrer Stammreviere, einem sandigen Kiefern- und Fichtenhochwald im Naturpark Sternberger Seenland, hat fast explosionsartig ein massiver Schub junger, fester und qualitativ hochwertiger Maronen – Röhrlinge eingesetzt. Ich glaube, ihren Worten zur Folge, es war ein wahres Fest, was sie gestern im Wald feiern konnte. Die sehr milde Witterung und der zunehmend reichliche Regen zeigen Wirkung. Und so soll es wettertechnisch auch weiter gehen. Immer wieder Regengebiete und etwas Sonne im Wechsel und für die Jahreszeit hohe Temperaturen bis weit in die nächste Woche hinein, da sollten unsere Lieblinge doch nur so sprießen!
Freitag, 10. Oktober – Da ich bis mittags zuhause zu tun hatte, lohnte keine größere Freitagsexkursion mehr. Ich fuhr also in ein Waldgebiet im Nahbereich. Hier habe ich einen mitunter sehr ergiebigen Standort von Espen – Rotkappen aufgesucht, an dem in diesem Jahr noch nicht viel los war. Das hat sich nun zwar geändert, aber es ist immer noch mehr als dürftig. Ganze zwei Rotkappen, einige Birkenpilze und erste Pappel – Grünlinge konnte ich neben einigen anderen Arten finden. Anschließend bin ich noch in eine Kiefernaufforstung gefahren, um zu schauen, wie es hier aussieht. Insgesamt wenig Pilze, aber ein recht ordentlicher Schub von Edel – Reizkern hat hier gerade eingesetzt. Im Handumdrehen war mein doch recht großes Behältnis mit dieser Edelware gefüllt. In der Pilzberatung wurden mir heute von verschiedenen Ratsuchenden größere Mengen sehr frischer, junger und qualitativ hervorragender Körnchen – Röhrlinge, Rotfüßchen, Herbsttrompeten und Maronen vorgelegt. Auch Pilzfreundin Angelika konnte in punkto Maronen heute wieder gute Erfolge verbuchen. Es scheint also ein stärkerer Schub anzulaufen. Unterdessen besuchte mich Raritätenjäger Andreas und brachte mir einige Purpurröhrlinge, Gelbe Rauhfüße, Habichtspilze und drei verschieden Steinpilzarten mit. Junge Echte-, Sommer- und Schwarzhütige.
Sonnabend, 11. Oktober – Bei sehr freundlichem und milden Wetter stand heute wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Ziel waren die Settiner Tannen bei Crivitz. Sandige Nadelwälder mit einigen Birken, Buchen und Eichen. Ein klassisches Pilzsuchergebiet. Speisepilzfreunde kamen durch reichlich, wenn auch nicht massenhaft vertretene Maronen und andere volkstümlichen Speisepilze auf ihre Kosten und so mancher Korb gelangte schnell an seine Kapazitätsgrenze. Siehe auch unter „Durch die Settiner Tannen“. Die Pilzberatung wurde heute Nachmittag recht stark in Anspruch genommen. Viele nutzten das schöne Wetter zum Pilze suchen und wurden auch fündig. Hauptsächlich Maronen, Rotfüßchen und Schirmpilze. Raritätenjäger Andreas war nach unserer Pilzwanderung am Nachmittag noch in den Haushalt Forst gefahren. Auch hier geht es weiter bergauf. Stellenweise viele frische Rotfüßchen und massenhaft Herbsttrompeten! Allerdings nicht in allen Bereichen des Waldes, eher Inselweise. Auch einen neuen Standort des Schwarzhütigen Steinpilzes konnte er entdecken. Irena und Jonas wurden im Anschluss an unsere Wanderung nochmals im Raum Brüel fündig. Neben einigen Steinpilzen fanden sie frische Hallimasch. Auch Nebelkappen setzen zu ihrem zweiten, dieses mal anscheinend massiveren Wachstumsschub an. Ich denke, in den nächsten drei Wochen erleben wir den Höhepunkt der diesjährigen Pilzsaison in unseren Breiten!
Sonntag, 12. Oktober – Heute stand eine Individuelle Pilzwanderung auf dem Plan. Siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderung 6/2014“. Ich hatte den Sültener Forst im Naturpark Sternberger Seenland ausgesucht. Meist saure und sandige Nadelwälder. Im Vergleich zu den Vorwochen hat dass allgemeine Pilzaufkommen auch hier tüchtig zugelegt. Es gibt zwar keine Massen an Röhrlingen, aber mit etwas Zeit und Aufmerksamkeit füllten sich im laufe der Zeit fast alle kleineren und größeren Körbe mit Maronen, Rotfüßchen, Butterpilzen, Birkenpilzen, Steinpilzen, Riesenschirmpilzen und einiges mehr. Alle waren zum Schluss zufrieden und eine Wanderung mit derart gefüllten Körben haben wir in diesem Jahr bisher noch nicht hinbekommen.
Montag, 13. Oktober – Die Zeichen beim Wetter stehen auch weiterhin auf sehr mild mit wiederholten Regenfällen. Besonders um die Wochenmitte soll es bei uns wieder ordentlich schütten. Danach berechnen die Meteorologen ein kräftiges Tief auf dem Atlantik und ein Hoch über Mitteleuropa, so dass der Warmlufttransport aus südlichen Gefilden nochmals ordentlich angekurbelt wird. Direkt aus Afrika soll dann die Luft zu uns kommen und am Wochenende kann es zwischen 20 und 25 Grad warm werden. Das allgemeine Pilzaufkommen wird durch diese Entwicklung gestützt und weiterhin auf recht hohem Niveau weitergehen. Vor allem die Herbstpilze starten jetzt ordentlich durch. Hoffentlich ist es ihnen nicht zu warm! Liebhaber von Frostschneckling und Co. müssen sich also noch gedulden. Nachtfrost ist bis auf weiteres nicht in Sicht. Trotz der Baustelle habe ich heute wieder einige frische Pilze auf die Ausstellung gelegt. Es liegen 83 Arten auf den Flächen. Zum ersten mal in diesem Jahr mit dabei sind: Habichtspilz, Muschelseitling und Violetter Rötel – Ritterling.
Dienstag, 14. Oktober – Heute war ich, wie auch schon in den Vorjahren im Oktober, mit Schülern einer 4. Klasse der Neuburger Schule am Rietberg, zu einer Pilzwanderung verabredet. Trotz des regnerischen Wetters entschlossen wir uns in den nassen Wald zu gehen. Der Forst Farpen grenzt direkt an den Ort und die Kinder waren begeistert. Es gab die verschiedensten Pilze sozusagen auf Schritt und Tritt. Der Regen und die ungewöhnliche Wärmeperiode haben nun das Pilzwachstum überall angefacht. Die Wälder und Wiesen stehen voll und auch die Herbstarten legen jetzt kräftig zu. Also liebe Pilzfreunde, wer jetzt nicht fündig wird, dem ist nicht mehr zu helfen. Wir haben den Höhepunkt des Pilzjahres 2014 erreicht!
Mittwoch, 15. Oktober – Heute habe ich einen Abstecher in verschiedene Wälder im Großraum östlich von Schwerin unternommen. Zunächst ging es an den Pinnower See bei Godern. Die überwiegend mit Buchen bestandenen Hangterrassen zum See hinunter glänzten mit einigen sehr schönen Cortinarien. Sonst hielt sich das allgemeine Pilzaufkommen hier in Grenzen. Einige Steinpilze waren geschnitten und hier und da ein Flockenstieliger Hexen – Röhrling in schlechter Qualität. Danach fuhr ich durch den Wald zwischen Kritzow und Weberin. Unmengen von Pilzen besonders an den Straßenrändern. Allen voran starke Ansammlungen und Hexenringe von Nebelkappen, aber auch Schirmpilze, Butterpilze, Körnchen – Röhrlinge und sogar noch ein kapitaler und festfleischiger Sommersteinpilz. Ich fuhr kurz in einen Kiefernwald bei Kölpin, um nach Maronen Ausschau zu halten. Nach fünf Minuten keine gefunden, fuhr ich sogleich weiter in Richtung Demen. Ein sandiges und teils kalkhaltiges Jungkieferngebiet, in dem seit August schon einiges los war, stand nun auf meinem Programm. Hier hat es im Vergleich zu meinem letzten Besuch am 3. Oktober deutlich nachgelassen. Kaum noch Edel – Reizker, Butterpilze, Grünlinge oder Steinpilze. Auch andere Arten standen sehr verhalten. Ich denke aber, wenn es in den nächsten Wochen kühler wird und vielleicht endlich auch mal ein wenig Nachtfrost auftritt, dürfte es hier nochmals besser werden, denn von Frostschnecklingen, die im vergangenen Jahr um diese Zeit schon voll in Gange waren, keine Spur. Zum Schluss fuhr ich noch zu einem weiteren, kalkhaltigen Kiefernstandort bei Jülchendorf, an dem es bisher, weil besonders exponiert und trocken, kaum Pilze, insbesondere Edel – Reizker, gab. Heute aber wurde ich fündig. Sie schoben reichlich in bester Qualität. Fazit des heutigen Tages: Die meisten Pilze gibt es zur Zeit dort, wo im August und September kaum etwas zu sehen war.
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