Individuelle Pilzwanderung am Steedersee
Grau, regnerisch und herbstlich kühl präsentierte sich das Wetter am heutigen Sonntag. So hatten wir es uns nicht gedacht, als wir irgendwann im Frühjahr den heutigen Termin festlegten. Trotzdem habe ich mich über den Regen sehr gefreut, er kam nur zu einem ungünstigen Moment.
Zum wiederholten male war ich heute, am Sonntag, dem 06. September 2015, mit einer Gruppe von Pilzfreunden aus dem Wismarer Stadtteil Dargetzow zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Seit vielen Jahren fahren wir jeweils zu bester Pilzzeit an einem Sonntag – Vormittag in einen Wald unserer Wahl. Wer die Wahl hat, hat die Qual und die liegt meist bei mir. Ich muss ansagen, wo es hin gehen soll und wo es sich möglichst auch lohnen könnte. Da die herbstliche Pilzschwämme gerade erst ihre ersten Vorläufer in das` Rennen schickt, war es für mich nicht ganz einfach, ein geeignetes Gebiet auszusuchen. Praktisch in letzter Minute entschloss ich mich in das Revier Warin zu fahren. In die Wald- und Wiesenreiche Region am Großen Steedersee. Waldränder und Wiesenflächen sowie lichte Wegränder sind momentan immer noch die beste Adresse um fündig zu werden. Ob es uns gelungen ist, werden die folgenden Bilder verraten.
An einer sonnigen Kiefernkannte zum Trockenrasen hin wurden wir alsbald fündig. Winzig kleine Pilzchen standen fast wie gesät, so unbedeutend, dass sich niemand dafür interessiert hätte, wenn ich nicht in ihnen die sehr wertvollen und würzigen Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius) erkannt hätte. Nun wurde emsig eingesammelt um einer möglichen Pilzsuppe die nötige Knoblauch – Komponente zu verleihen.
Ganz andere Größenordnungen vertritt dieser noch geschlossene Riesen – Schirmpilz (Macrolepiota procera). Ein sehr schmackhafter Speisepilz.
Weiter ging es entlang des Waldrandes und es regnete und regnete!
Immer wieder ballten sich regenschwere Wolken zusammen und ließen ihre feuchte Last auf uns herunterprasseln.
Oh, dort ist einer von uns fündig geworden, schnell mal schauen, welche Pilze er dort so fleißig einsammelt.
Es sind junge und knackige Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus), die in Mengen aus dem Rasen am Kiefernwaldrand sprießen.
Und nun gibt es kein halten mehr. Nach dem Suchen folgt das Sammeln.
Gut sind die typischen, milchigen Tröpfchen auf der Unterseite der Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) zu erkennen.
Bald ist es geschafft! Viele von den Schmierröhrlingen waren allerdings noch sehr klein und durften stehen bleiben.
Das Abendbrot ist gesichert!
Ganz besonders habe mich über diesen kleinen, zarten Gesellen gefreut. Es ist ein Nadel – Scheidling (Volvariella hypopithis). Am Stielgrund sind noch Volva – Reste zu erkennen und der Hut ist wollig – wattig überfasert. Ohne Speisewert.
Trotz des Regens schnell noch ein Erinnerungsfoto. 06. September 2015 am Großen Steedersee bei Warin.
Individuelle Pilzwanderungen können jederzeit mit dem Steinpilz – Wismar vereinbart werden. Es sollten aber mindestens fünf Personen sein.