Mit Hamburger Kirchgemeinde auf Pilzsuche
Wiesen, Felder und Wälder kennzeichnen die Landschaft der Gemeinde Gudow in Schleswig – Holstein, an der Grenze zu Mecklenburg – Vorpommern und der Schaalsee – Region. Sie war heute Ziel einer Individuellen Pilzwanderung.
Um 10.00 Uhr war ich heute bei strahlendem Sonnenschein und somit traumhaftem Frühherbstwetter mit Mitarbeitern der Evangelisch – Lutherischen Kirchgemeinde Hamburg – Lokstedt am Waldrand bei Segrahn in Schleswig – Holstein verabredet. Nach einer Runde Kaffee und Kuchen sowie einer kurzen Einführung meinerseits starteten wir in den sandigen Mischwald, überwiegend ältere Baumbestände. Wir wanderten einen Teil des Rundwanderweges am Segrahner Berg entlang. Das Gebiet ist eiszeitlicher Prägung und im Zentrum befindet sich ein Kiesabbaugebiet. Das Pilzaufkommen war mäßig, aber die Sammelbehältnisse füllten sich trotzdem nach und nach mit den leckersten Speisepilzen, allen voran Maronen, Steinpilzen und Stockschwämmchen. Hier einige Impressionen:
Hinein geht es erwartungsvoll in den schattigen Buchenwald.
Nach wenigen Schritten die ersten, farbenfrohen Pilze. Leider aber nicht geeignet für den Kochtopf, da giftig! Links der Rosa – Helmling (Mycena rosea) und rechts einige Exemplare des büschellig an Laub- und Nadelholzstubben wachsenden, bitter schmeckenden Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare).
Dafür dürfen diese jungen, druckfesten und weißfleischigen Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) in den Korb wandern. Markant sind auch ihre leicht abfallenden „Grieskörnchen“, die den Flaschen – Stäubling von ähnlichen Arten abgrenzen. Werden die Pilze weichfleischig, können sie nicht mehr zum Verspeisen genommen werden.
An alten Buchenstümpfen wunderbar frische Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Typisch und gut zu sehen, die hygrophane und damit dunklere Randzone. Hygrophan bedeutet soviel wie durchfeuchtet oder durchwässert. Ausgezeichneter, aromatischer Speisepilz. Achtung! Giftiger Doppelgänger ist der ähnliche Nadelholz – Häubling!
Mit einer mehr oder weniger langen Pfahlwurzel ausgestattet ist der Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata). Die Hüte können gegessen werden.
Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) gab es heute besonders in den eingestreuten Nadelforsten immer wieder und in bester Qualität.
Eine gewisse Ähnlichkeit besitzt der weitaus seltenere Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus). Während die Marone meist nur schwach blaut, ist er der Röhrling mit der intensivsten Blauverfärbung überhaupt, die bis in `s schwarze gehen kann. Essbar.
Für Großstädter schon ein ganz besonderes Erlebnis den wunderbaren Fliegenpilzen in freier Wildbahn zu begegnen. Da wird sogleich die Kamera bemüht um diesen Glücksmoment im Bild festzuhalten.
Zwar giftig, aber das Glückssymbol schlechthin – der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria).
Klein aber fein der fast schneeweiße Glimmerige Mehlschirmling (Cystolepiota sistrata). Er säumt mitunter zu hunderten die Ränder einiger Waldwege. Ohne Speisewert.
Bei der Fundbesprechung.
Ein kurios geformter Steinpilz (Boletus edulis). Hier war ein Hindernis im Wege und hat den Stiel zu einer fast 360 Grad Drehung veranlasst.
Unser Abschlussfoto. Leider sind die Kontraste durch den grellen Sonnenschein etwas störend, so das nicht jeder optimal auf dem Foto zu erkennen ist. Leider ist auch der sehr nette Organisator nicht mit drauf, da er hier als Fotograf fungierte. Schade, dass ich mein Stativ vergessen hatte!. 30. September 2015 bei Segrahn.
Im Anschluss sollen die gesammelten Werke in der Kirchgemeinde in gemütlicher Runde zubereitet und verspeist werden. Viel Spaß dabei und guten Hunger!
Individuelle Pilzwanderung können jederzeit mit dem Steinpilz – Wismar unter Terminabsprache vereinbart werden.