Ein Pilzwochenende in Mecklenburg
Herbstseminar in Keez, bei Brüel (Keezer Schmiede)
Der Steinpilz – Wismar lud wieder ein zu einem kleinen, herbstlichen Pilzseminar.
Auch in diesem Jahr haben wir Mitte Oktober wieder zu unserem Pilzwochenende in Mecklenburg eingeladen. Vom 16. – 18. Oktober 2015 wie gewohnt in Keez, nahe der mecklenburgischen Kleinstadt Brüel. Eigentlich nennt sich der Mini – Ort, direkt an der B 104, Keezer Schmiede. Leider steht hier kein Ortsschild. Es ist das erste Grundstück rechts, ca. 3 Km aus Richtung Brüel kommend, direkt an der B 104. Aus Richtung Schwerin kommend, dass letzte der drei Grundstücke links. Parkmöglichkeiten waren in begrenzter Anzahl auf dem Grundstück vorhanden, ansonsten konnten Autos etwa 100 m entfernt an den Abzweigen nach Golchen und Keez geparkt werden. Es gab wieder einen Theorieteil, Exkursionen und Bestimmungsarbeit.
Oberhalb des Grundstücksbegrenzungszaunes weist dieser brettartige und pilzige Aufbau auf den Veranstaltungsort hin.
Hier der Ablaufplan
Freitag, der 16. Oktober, ab 12.00 Uhr Anreise. Gegen 14.00 Uhr Beginn des Theorieteils in unserem geräumigen Seminarraum. Dieser Teil wurde wieder von unserem Pilzexperten Ulrich Klein bestritten. Es wurde auf allgemein wichtige Aspekte der Pilzkunde eingegangen, aber auch speziell auf die reichhaltige Pilzflora des Herbstes. Gegen 19.00 Uhr Abendbrot und danach gemütliches Beisammensein und Besprechung unserer morgigen Exkursionsgebiete. Eingebettet war auch noch ein Bildervortrag von Reinhold Krakow zum Thema Täublinge.
Gegen 14.00 Uhr begann Ulrich Klein seinen Theorieteil mit einem herzlichen willkommen.
Ulrich Klein zu Beginn seiner Power – Point – Präsentation.
Es sind zwar noch einige Plätze frei, aber aus planungstechnischen Gründen mussten wir pünktlich anfangen.
Eine schöne Grafik zur Erläuterung des dritten Naturreichs, der Pilze, mit den wichtigsten Eckpunkten, warum dieses so ist. Es gibt allerdings über die Schleimpilze eine Verbindung zum Tierreich und über die Flechten zum Pflanzenreich.
Einige hatten auf der Fahrt zu uns schon Pilze entdeckt, so wie dieses Körbchen mit Krausen Glucken und Wolligen Milchlingen von Pilzfreund Egon aus Berlin.
So füllte sich unsere vorbereitete Moosfläche im Außenbereich bereits mit einigen attraktiven Pilzarten.
Und in der Pause konnte schon reichlich gefachsimpelt werden.
Nach der Pause ging es in die zweite Runde.
Wie immer überreichte ich unserem Referenten zum Abschluss seiner kurzweiligen und fundierten Ausführungen b. z. w. Einführungen in die Pilzkunde ein kleines Präsent.
Das Abendbrot (nicht nur Gemüseteller) ist nun fertig und es wurde zu Tisch gebeten.
Sonnabend, der 17. Oktober – Exkursionstag. Gegen 08.00 Uhr gab es Frühstück und um 09.00 Uhr brachen wir auf zu unserer ersten Exkursion. Ausgesucht hatten wir uns das nahe Heidenholz und den Klappenkrug. Buchenwaldgesellschaften auf schweren, gehaltvollen Böden.
Auf geht`s. Das Wetter war zwar regnerisch, die Stimmung aber durchaus heiter.
Das Heidenholz ist erreicht. Die grünen Blätter erinnern eher an den Sommer als an den goldenen Oktober.
Einer der ersten Funde im Heidenholz, ein Gelbmilchender Helmling (Mycena crocata). Während viele Vertreter dieser artenreichen Gattung oft unscheinbare Merkmale aufweisen, ist dieser hübsche Weißsporer an dem reichlich austretenden, orangeroten Milchsaft zu erkennen.
Eine Handvoll Eselsohren (Otidea onotica) im Buchenlaub. Sie gehören zu den Schlauchpilzen und können sogar gegessen werden.
Der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephala) gedeiht zerstreut an Laubholzstubben, meist im Herbst, mitunter auch schon im Frühling. Der fleischige und recht kompakte Dunkelsporer unterscheidet sich von den herkömmlichen Vertretern seiner Gattung mit schwärzlichem Sporenpulver, durch rotbräunlichen Sporenabwurf. Essbar.
Ein wunderschönes Bild geben diese witterungsbedingt vom Rand her sternförmig eingerissenen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fascuculare) ab. Trockene Luft und Wind während der Entwicklung zeichnen dafür verantwortlich.
Ebenfalls ein schönes Arrangement: ein Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria) und ein Laubholzast besetzt mit zahlreichen Krüppelfüßchen der Gattung Crepidotus.
Fliegenpilze bieten immer ein schönes Fotomotiv, so auch für Christopher Engelhardt aus Lübeck.
Die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) wächst häufig konsolenartig an Laubholz. Sie zeichnet sich durch blattartig – poriges Hymenophor aus und bekommt an Druckstellen rotbräunliche Flecken.
Besonders junge, noch im Buchenlaub steckende Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) weisen oft reingelbe Stiele auf, ohne eine Spur von rot, wie es sich eigentlich für ein Rotfüßchen gehört.
Junge Graukappen (Clitocybe nebularis) besitzen oft einen boletoiden Habitus und werden von unerfahrenen Pilzfreunden mitunter nicht als solches erkannt. Auch der fleischige, gewölbte Hut läßt kaum vermuten, dass es sich um Trichterlinge handelt.
Diese vorzüglichen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) zeigen Trockenrisse auf dem Hut.
Diese jungen und ungewöhnlich kompakten Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida) wuchsen aus der Stirnfläche eines am Waldweg abgelagerten Holzstapels heraus. Dieser glasig – weiße und sehr hübsche Blätterpilz liebt Luftfeuchte Standorte und ist kaum zu verwechseln. Kein Speisepilz.
Hallimasch gab es in unglaublichen Mengen! Hier sehen wir gewaltige Büschel von Honiggelben Hallimasch vor einigen staunenden Teilnehmern unseres Pilzseminars.
Der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) wächst in großen, langstieligen Bündeln um alte Laubholzstümpfe herum oder aus Wurzeln heraus. Er besitzt kaum Schüppchen auf dem Hut und die Ringzone am oberen Stiel ist deutlich häutig abstehend. Er riecht eher unangenehm käseartig, schmeckt aber, vorschriftsmäßig zubereitet, gut. Er wird oft als der giftigste aller Hallimasch – Arten bezeichnet. Nach der neuesten Ausgabe von Rene Flammer wird dieses aber angezweifelt und eher als an den Haaren herbeigezogen beurteilt. Jeder Hallimasch ist roh giftig und nach ausreichendem Erhitzen ein guter Speisepilz. Individuelle Unverträglichkeiten inklusive.
Überwältigend war auch ein großes Vorkommen von Halskrausen Erdsternen (Geastrum triplex). Hier nur ein kleiner Ausschnitt.
Der große Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex) gehört zu den häufigsten Vertretern dieser überaus interessanten Bauchpilz – Gattung. Bei Sporenreife platzt die Exoperidie sternförmig auf und wölbt sich nach unten. Dabei entsteht bei dieser Art auch die typische Halskrause. Auf dem Scheitel der Endoperidie bildet sich eine kleine Öffnung und prasseln beispielsweise Regentropfen darauf, können die Sporenwolken durch mechanischen Reiz an die Luft abgegeben werden.
Der Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus) gehört zu den farbenfreudigsten einheimischen Großpilzen. Wir finden diese Porlinge an besonders trocken liegendem Totholz, gerne an Rotbuche.
Am Waldesrand unter Buchen erfreuten uns diese hübschen Klumpfüße, die wir zunächst nicht genau ansprechen konnten. Dank der Bemühungen von Christopher Engelhardt, der sich mit ihnen eingehender beschäftigte, konnte der seltene Velumgelbe Klumpfuß (Cortinarius langei) ermittelt werden.
Hier die Sporen von Cortinarius langei. Präparat und Foto von Christopher Engehardt.
Gegen 12.00 Uhr fanden wir uns zum Mittag wieder in Keez ein und danach brachen wir zur 2. Exkursion auf. Wir fuhren in das Herrenholz zwischen Sternberg und Güstrow.
Hier erwarteten uns ebenfalls Unmengen an Frischpilzen, allen voran Hallimasch. Hier sehen wir allerdings den Widerlichen Ritterling (Tricholoma lascivum), ein Mykorrhiza – Pilz von Eichen und Buchen. Seine graubeige Huttönung und der unangenehme Geruch, der etwas an den Schwefel – Ritterling erinnert und recht brüchiges Fleisch kennzeichnen ihn ziemlich gut. In Gebirgsnadelwäldern wächst der ähnliche Lästige Ritterling und unter Birken finden wir den Strohblassen Ritterling, die ebenfalls zu Verwechslungen Anlass bieten würden. Auch ihnen entströmt ein ähnlich unangenehmer Geruch, so dass die genannten Arten alle als ungenießbar einzustufen sind.
Der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus) ist von August bis Oktober ein häufiger Haarschleierling des Buchenwaldes. Die entfernt stehenden, jung violetten, dann schnell bräunlich werdenden Lamellen, der violettgräuliche bis dunkelbraune Stiel mit seiner deutlichen Ringzone (Gürtel) und sein schwacher, angenehmer Geruch nach getrockneten Pflaumen, sind wichtige Kennzeichen dieser ungenießbaren Art.
Eine kleine Gruppe frischer Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Dieser besonders in Skandinavien beliebte und schmackhafte Bruder des herkömmlichen Pfifferlings ist bisher noch wenig in Erscheinung getreten. Das könnte sich in den nächsten Wochen noch ändern.
Dieses Hexenei der Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus) steht kurz vor der Streckung. Diese kann sich auch in halbierter Form vollziehen. Umhüllt von einer Gallertschicht sehen wir das grünliche Fruchtlager mit der aasartige Stinkenden Sporenmasse beim ausgewachsenen Fruchtkörper. Der poröse Stiel kann sich bei der Reife innerhalb sehr kurzer Zeit bis zu 20 cm strecken.
Der Flatter – Milchling (Lactarius tabidus) tritt vielfach scharenweise und als Massenpilz unter Birken und Fichten auf. Er schmeckt mild und kann als Mischpilz Verwendung finden.
Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria bulbosa), der in lockeren Büscheln auf Laubholz wächst. Laut Kreisel finden wir ihn an Rotbuche, Birke, Eiche, Pappel, Ulme, Apfel, Kirsche, Pflaume u.v.a. Laubgehölzen b. z. w. deren Stubben und Wurzeln. Er zeichnet sich durch gelbe Schüppchen und Velumreste aus. In Mecklenburg ist er der häufigste Vertreter aller Hallimasch – Arten und gut durchgegart ein schmackhafter Speisepilz.
Gerüche spielen bei der genaueren Pilzbestimmung oft eine entscheidende Rolle.
So auch bei diesem leicht kenntlichen Wurzelnden Fälbling (Hebeloma radicosum). Neben der spindeligen Pfahlwurzel, die immer einem verlassenen Mäusebau entspringen soll, ist der Mandel- b. z. w. Marzipan – Geruch ein markantes Kennzeichen dieses ungenießbaren Dunkelsporers.
Der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) ist einer der häufigsten Vertreter der Klumpfüße, einer Untergattung aus der vielfältigen Gruppe der Haarschleierlinge. In kalkhaltigen Buchenwäldern ist er in Mecklenburg im Herbst regelmäßig anzutreffen. Ungenießbar.
Die Steife Koralle (Ramaria stricta) gehört zu den häufigsten Korallenpilzen. Wir finden sie ab Spätsommer bis zum Spätherbst im Laubwald an verottendem Laubholz – Ästen. Ungenießbar.
Dieser schwach giftige Dünnschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma verrucosum) trägt einen mächtigen, urwüchsigen Bart, eine wurzelartig verzweigte Stielverlängerung.
Christopher Engelhardt fotografiert hier ein Büschel von Hochthronenden Schüpplingen, die an der Schnittfläche von Lagerholz heraus wuchsen und in ihrer niedrigen Position so gar nicht ihrem Namen entsprachen.
Sie ähneln dem Sparrigen Schüppling, der aber noch stärker mit sparrig abstehenden Schuppen auf Hut und Stiel besetzt ist und der niemals von Schleim überzogen ist. Der hier zu sehende Hochthronende Schüppling (Pholiota aurivella) zeigt aufgequollene Schuppen an Hut und Stiel, die hier durch den Dauerregen zusammen mit dem Hutschleim zumeist abgetropft und nur noch am Stiel zahlreicher vorhanden sind. Der schöne Pilz ist leider ungenießbar.
Ein beeindruckendes Bild bot dieser alte Buchenstubben der inselweise von vielen Fruchtkörpern des ungenießbaren Birnen – Stäublings (Lycoperdon pyriforme) überzogen war und natürlich auch Christopher Engelhardt zum Fotografieren animierte.
Der Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme) ähnelt sehr dem Flaschen – Stäubling. Dieser besitzt aber viele, kleine Gries – Körnchen auf der Oberfläche und wächst in der Regel auf dem Erdboden und nur selten auf Holzgrundlage.
Gegen 18.30 Uhr waren wir wieder in Keez zurück und es gab Abendbrot. Danach konnte, wer wollte und noch Lust und Zeit hatte, in gemütlicher Runde mit der Fundauswertung und Bestimmung beginnen.
Zunächst wurden unsere Funde auf Pappteller gelegt und sortiert.
So auch diese Anis – Zählinge (Lentinellus cochleatus). In der Regel duften sie stark nach Anis, diese hier waren allerdings geruchlos, was bei dieser Art gar nicht so selten vorkommt.
Kritisch werden die Funde untersucht und prüfenden Blicken unterzogen. Wir konnten an die 100 Arten vorstellen und bestimmen.
Sonntag, der 18. Oktober – Gegen 08.00 Uhr gab es Frühstück.
Dazu bekamen wir sogar ein echtes Straußenei von Frau Werner (Mitte) vom Wismarer Tierpark geschenkt, dass Jonas hier liebevoll in seinen Händen hält. Es wurde aber noch nicht in die Pfanne gehauen. Links unsere Gastgeberin und gute Seele Irena. Für ihren Fleiß zum Gelingen auch dieser Veranstaltung im Namen aller Teilnehmer nochmals ganz herzlichen Dank und ein Dankeschön auch an Frau Werner für dieses außergewöhnliche Geschenk.
Danach weitere Bestimmungsarbeit und Aufbau einer Pilzausstellung im Außenbereich. Es standen ein Schülermikroskop sowie Chemikalien zur Verfügung.
Natürlich auch reichlich Bestimmungsliteratur, die jeder neben seinen mitgebrachten Büchern nutzen konnte.
Ein Blick durch das Schülermikroskop offenbart Sporen und Schläuche des Orange – Becherlings (Aleuria aurantia).
Chemische Farbreaktionen am Lederstiel – Täubling (Russula viscida). Getestet wurde mit Phenol und Naphtol.
Zu den besonderen und nicht alltäglichen Funden zählten diese recht seltenen Schwefelfüßigen Mürblinge (Psathyrella cotonea), die wir auf unserer Abschlussexkursion am Sonntag Nachmittag nochmals bei Sternberg fanden.
Zu Mittag gab es Salzkartoffeln, Soße und Kassler sowie am Vortag gesammelte Pilze.
Neben einer Mischpilzpfanne auch geschmorte Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea). Irena war zwischen ihren Küchenarbeiten noch schnell für eine Stunde in das Heidenholz gefahren und zwei Wäschewannen voller dieser phantastischen Hallimasch geschnitten. Der Großteil wurde allerdings blanchiert und für einen unserer nächsten Imbisstage eingefroren.
Eine kleine Pilzausstellung war im Außenbereich aufgebaut.
Nach dem Mittag brachen wir zu unserer traditionellen Abschlussexkursion auf. Wir hatten uns die sandigen Heidegebiete im Bereich der Oberen Seen bei Sternberg ausgesucht. Sie boten uns einen willkommenen Kontrast zu den Buchenwäldern des Vortages. Zum Abschied gab es dann Kaffee und Kuchen im Freien.
Aufbruch zur letzten Runde. Wie sollte es anders sein, genau in diesem Moment setzte wieder der Regen ein.
Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) zählt zu unseren farbenprächtigsten und schönsten Großpilzen. Der Sprödblättler ist im sandigen Kiefernwald zu finden. Er schmeckt mild und riecht besonders in der Stielbasis fischartig. Er kann in den Speisepilzkorb wandern.
Der Wald legt hier zunehmend sein goldenes Oktoberkleid an, das aber bei dem trüben Regenwetter nicht so recht zur Geltung kommen mag.
Zahlreiche Fruchtkörper des Krausen Aderzählings (Plicatura crispa) auf einem liegendem Birkenast von oben betrachtet.
Plicatura crispa in der Unteransicht. Hier sind gut die namensgebenden Aderstrukturen zu erkennen. Sie dienen zur Oberflächenvergrößerung der sporenproduzierenden Fruchtschicht. Der Pilz hat sich in den letzten Jahren in Mecklenburg stark ausgebreitet und war noch im ausgehenden 20. Jahrhundert in unseren Breiten eine Seltenheit.
An einem Fichtenstubben wuchsen diese bildschönen Sparrigen Schüpplinge (Pholiota squarrosa). Im Gegensatz zum obigen Goldfell – Schüppling sind ihre Fruchtkörper niemals schleimig. Er ist der klassische Verwechslungspartner des Hallimasch. Dieser besitzt nicht so sparrig abstehende Schuppen, kein gelbes Fleisch und streut auch keinen braunen, sondern weißen Sporenstaub ab. Auch der hier gezeigte Pilz ist essbar, aber dem Hallimasch geschmacklich unterlegen sowie schwer verdaulich.
Aus dem sandigen Kiefernwaldboden der Heide schiebt ein junger Fliegenpilz (Amanita muscaria).
Einige Meter weiter ein frischer Fichten – Steinpilz (Boletus edulis) ebenfalls in reinem Kieferngebiet neben Rentierflechten.
So entstand obiges Foto. Voller Körpereinsatz ist gefragt um ein gutes Standortfoto hinzubekommen. Uns fotografierte Andreas Pohl aus Hamburg.
Auch einige Grünlinge (Tricholoma equestre) waren dabei. Leider sollte dieser schmackhafte Ritterling nicht mehr verzehrt werden, wegen möglicher Schädigung des Muskelgewebes bei reichlichem Genuss.
Und dann war es endlich soweit. Die von uns sehnlichst erwarteten und gesuchten Frostschnecklinge (Hygrophorus hypothejus) standen vor uns. Ihr Wachstum wurde von den leichten Nachtfrösten knapp eine Woche vorher angeregt.
Sohn Jonas ist nun nicht mehr zu halten und war völlig aus dem Häuschen, denn Frostschnecklinge sind seine Lieblingspilze. Am besten geht das Ernten der schleimigen Kobolde mit der Schere.
Nun wurde intensiv gesucht und fotografiert. Vorsicht war allerdings angebracht, denn nach dem vielen Regen war es hier stellenweise gefährlich glatt.
So war Jonas schließlich glücklich, dass es für eine vorzügliche Schnecklingssuppe am Abend reichte. Frostschnecklinge in allerbester Qualität!
Schließlich gab es an einer überdachten Wanderhütte am Wustrowsee zum Abschied nochmals Kaffee und Kuchen.
Vor den Resten eines wärmenden Lagerfeuers entstand hier auch unser Abschlussfoto, auf dem leider nicht mehr alle Teilnehmer zu sehen sind.19. Oktober 2015.
Es standen in begrenzter Zahl Doppelstockbetten zwecks Übernachtung zur Verfügung. 15 € pro Nacht. Wer es komfortabeler liebte, sah sich rechtzeitig nach einer preiswerten Unterkunft im Umkreis um oder schlief zu hause.
Die Seminargebühren betrugen 50.00 € pro Person.
Wer unsere Verpflegung nutzte (jeweils 2 mal Frühstück, Mittag und Abendbrot sowie dreimal Kaffee und Kuchen) war nochmals mit 30,00 € dabei.
Hier unsere E- Mail Adresse: steinpilz.wismar@t-online.de
Anfragen unter Tel: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219
Mit diesem schönen Stimmungsfoto vom Wustrowsee vom Nachmittag des 19. Oktober 2015 möchte ich unseren kleinen Rückblick auf ein schönes Pilzwochenende in Mecklenburg beenden. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!
Wenn nichts dazwischen kommt, bieten wir auch im nächsten Jahr wieder unsere Pilzwochenenden in Mecklenburg an. Zunächst im Frühjahr und dann wieder im Herbst. Siehe unter „Termine“, ganz oben zu Beginn unseres Info – Corners.