Wetter und Pilze im nordwestlichen Mecklenburg
Tagebuch Wetter und Pilze April 2015/1
Mittwoch, 01. April – Nun ist es wieder soweit, liebe Pilzfreunde in nah und fern. Der Winter liegt hinter uns und wir starten in ein neues Pilzjahr. Der bereits Ende letzten Jahres angekündigte Ärger mit den Behörden ist allerdings noch nicht ausgestanden. Ich soll ein Sachgeschenk, einen Leichtkraftroller, der mir im vergangenen Jahr gesponsert wurde, in Geldeswert auf Heller und Pfennig dem Staat erstatten. Geld, was ich nie besessen habe! Ich habe Rechtsmittel gegen diesen Bescheid eingelegt. Ich frage mich allmählich, wie lange ich mir diese ständigen Querschläge der Behörden noch bieten lassen muss! Der Ausgang dieser unrühmlichen Geschichte wird letztendlich entscheidend sein, ob ich den Steinpilz – Wismar noch weiter führen kann. Vielleicht gelingt es mir gemeinsam mit den Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., noch diese Saison durchzustehen. Nun zu unserem eigentlichen Thema. Der Winter, der keiner war, ist Geschichte. Bei uns im Norden gab es keine echte Kälteperiode. Tagsüber meist Plusgrade, nachts häufig leichter Frost. Zweitweise, z. B. um Weihnachten herum, regnete es ausgesprochen ergiebig. Diese Niederschläge sollten auch in den Wäldern mit schweren Böden eine recht ordentliche Grundlage geschaffen haben, so dass zumindest aus heutiger Sicht etwas Optimismus bei mir vorhanden ist, dass unsere guten Buchenwaldgebiete, die im letzten Jahr so trostlos waren, in dieser Saison eine bessere Ausgangsposition haben könnten. Auch die starken Stürme der letzten Tage haben ordentlich Regen gebracht, so dass wir eine solide Feuchtigkeitsgrundlage für die Entwicklung des Morchel – Aspektes in den nächsten Wochen haben sollten. Noch sind die Nächte für diese Edelpilze aber zu kalt. Es wird auch in den nächsten Tagen immer wieder Nachtfrost geben, und das mögen Morcheln gar nicht. Nichts auszumachen scheinen Fröste hingegen den Lorcheln. Scheibenlorcheln wurden schon Mitte März gesichtet und ich habe heute auch die ersten beiden Frühjahrslorcheln für unsere Pilzausstellung finden und einsammeln können. Durchaus schon recht ansehnliche Exemplare.
Gründonnerstag, 02. April – Während es heute in Wismar meist trocken blieb, gab es links und rechts von uns wieder einzelne, teils kräftige und örtlich gewittrige Schauer. Rund um Schwerin fielen etwa 5 Liter! Die Schauer waren an Konvergenzzonen gebunden, die durch sehr kalte Luft in der Höhe entstanden sind. Während die Niederschläge grundsätzlich zu begrüßen sind, sind es die Temperaturen weniger. Die Luft ist für die Jahreszeit viel zu kalt, aber dennoch nicht ungewöhnlich für April. Auch in den kommenden Nächten wird es noch häufig Frost geben, was die Entwicklung in der Natur, insbesondere den von uns erwarteten Morcheln, nicht gerade entgegen kommt. Mittelfristig soll aber Milderung in Aussicht stehen. Ich Denke, wir werden den Vorfrühlingsaspekt der Morcheln in diesem Jahr zur üblichen Zeit, ab etwa 20. April, erwarten können. Von Vereinsmitglied Christian Ehmke erfuhr ich, dass er momentan viele Scheibenlorcheln in alten Fichtenwäldern findet.
Karfreitag, 03. April – Schauer gab es heute bei uns keine mehr und auch der Wind hatte sich deutlich abgeschwächt. Am Nachmittag war es in zeitweiligem Sonnenschein schon recht angenehm. Dieser Trend soll sich weiter fortsetzen und eventuell könnte sich im laufe der nächsten Woche ein Frühlingshoch mit steigenden Temperaturen durchsetzen, dass sich, sollte es so kommen, hoffentlich nicht bis in den Juni festsetzt. Aber das wird schon nicht geschehen, denn wir brauchen auch in den nächsten Wochen noch weitere Niederschläge. Morgen wollen wir zur ersten Pilzwanderung zur Saisoneröffnung aufbrechen. Es geht in einen Wald bei Alt Karin. Das Wetter soll gut sein mit viele Sonne. Da lassen sich die kühlen Temperaturen trotzdem gut ertragen. Vom Wetter her steht uns also eine schöne Wanderung bevor, wie es pilztechnisch aussehen wird, wissen wir erst morgen Nachmittag. Es handelt sich hauptsächlich um Fichtenforste und Erlenbrüche. Erstere sind um diese Jahreszeit keine schlechte Adresse.
Karsamstag, 04. April – Bei sehr schönem, meist sonnigem Wetter, starteten wir heute in die neue Pilzsaison. Die erste öffentliche Pilzwanderung stand an. Ziel war ein Waldgebiet bei Alt Karin. Überwiegend Fichten- und Lärchenforste, umrandet von etwas Laubwald und feuchteren Erlen – Eschenbrüchen. Wir waren zwar nur eine kleine, achtköpfige Gruppe, aber was uns heute geboten wurde, kann sich für eine Auftaktwanderung Anfang April durchaus sehen lassen. Sogar die Kochtopf – Mykologen kamen auf ihre Kosten. Siehe unter „Sonnige Auftaktwanderung“. Der Wind war heute nur leicht unterwegs und in der Sonne war es in der klaren Luft schon richtig angenehm. Wenn die Wetterfrösche recht behalten, soll sich im laufe der nächsten Woche tatsächlich ein Frühlingshoch mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad etablieren. Und die Wärme könnte vielleicht sogar einige Tage anhalten. Möglich wäre im Verlauf sogar eine schwülwarme, gewittrige Wetterphase. Sollte es so kommen, dürfte dann alles sehr schnell gehen und die Natur förmlich explodieren. Die Morchelfreunde dürfen, angesichts dieser Aussichten, durchaus schon unruhig werden.
Ostersonntag, 05. April – Heute habe ich frisches Moos geholt, um die Ausstellungsfläche aufzufrischen und auch etwas Platz für die ersten Frischpilze nach der Winterpause zu schaffen. Moos holte ich aus einem Fichtenwald bei Ventschow. Außer einem Fichtenzapfen – Rübling konnte ich keinen Frischpilz weiter sehen, habe allerdings auch nicht gezielt gesucht. Ich musste außerdem noch klären, wo wir am Sonntag zu unserer Vereinsexkursion am besten mit dem oder den Autos stehen können. Es wird direkt am Neu Schlagsdorfer See, an der Angel- oder Badestelle am Ortsrand Alt Schlagsdorf sein. Wer daran teilnehmen möchte, sollte sich hier gegen 09.30 Uhr einfinden. Bei der Gelegenheit schaute ich nochmals kurz im Jesendorfer Wald vorbei, um nach Schwarzweißen Becherlorcheln zu sehen, die es in früheren Jahren ab April in großen Mengen hier gab. Seit Jahren ist der Bestand stark rückläufig und heute konnte ich nach kurzer Suche zumindest einen schwarzweißen Becher zum fotografieren finden. In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf eine ganz frische, erst im Aufbau befindliche Internet – Seite unseres Vereinsmitgliedes Christian Ehmke verweisen, die erst seit wenigen Tagen verfügbar ist. Unserem jungen Pilzfreund haben es die Lorcheln ganz besonders angetan und ich hoffe, dass sich im laufe der Zeit sein Internetauftritt zu einer lohnenden Fundgrube in Bezug auf diese sehr interessanten Ascomyceten entwickeln möge. Sie unter www.lorcheln.de
Ostermontag, 06. April – Heute habe ich mit Irena und Jonas einen kleinen Osterausflug unternommen. Zunächst ging es in eine Parkanlage in Demen. Hier war Ostereiersuchen angesagt. Jonas gab uns schöne, bunte Kunststoffostereier, die wie alle irgendwo im Park verstecken sollten und danach musste jeder die Eier des anderen Suchen. Dazu ein kleines Picknick. Im Anschluss wurde es etwas ernster, Pilze suchen stand auf dem Plan. Wir fuhren in die nahen Wälder des ehemaligen Staatforstes Turloff, zwischen Jülchendorf und Kobrow. Die Zielstellung lautete nun, wer entdeckt die erste Frühjahrslorchel. Irena wurde Siegerin. Ein schönes Exemplar konnte sie im Kiefern/ Fichtenhochwald entdecken. Kurze Zeit später war ich an der Reihe. Im Kiefern/Buchenmischwald konnte ich mit einer zweiten punkten, Jonas ging leider leer aus und verlor allmählich die Lust. Es war wirklich nicht doll, was wir an Lorcheln hier finden konnten. In Vorjahren war das Angebot in diesem Gebiet schon deutlich besser. An Frischpilzen gab es noch um einen alten Stubben herum ganz frische Glimmertintlinge.
Dienstag, 07. April – Heute war es vom Wetter her eher trist. Dichte Wolkenfelder zogen nach frostiger Nacht mit Raureif am Morgen auf und hielten sich den ganzen Tag. Sie brachten aber schon einen Hauch milderer Luft mit. Der Trend setzt sich in den nächsten Tagen fort und der Frühling dürfte zum endgültigen Durchbruch gelangen. Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad stehen uns dann in`s Haus. Allerdings soll es zum Wochenende schon wieder etwas wechselhafter mit gelegentlichem Regen werden. Der Trend für die nächsten Woche wird derzeit mit einem auf und ab in der Temperaturentwicklung berechnet. Allerdings auf einem recht hohen Niveau und auch mit Nachtfrösten dürfte kaum noch zu rechnen sein. Die Natur wird sich rasch begrünen und das große Blühen wird einsetzen. Bereits gestern konnte ich Rosskastanien sehen, deren Knospen schon aufgesprungen waren. Sie werden in den nächsten Tagen ihre großen Blätter entfalten und auch der Löwenzahn dürfte ziemlich rasch zur Blüte gelangen. Ich Denke, in 10 – 14 Tagen können wir Morcheln suchen gehen.
Mittwoch, 08. April – Nichts mit Exkursion am heutigen Mittwoch, der in der Regel mein Exkursionstag ist. Ich habe unsere Ausstellungsfläche erneuert. Frisches Moos rauf, einige Dauerpilze mit frischen Exemplaren ausgetauscht, Schilder geputzt und alles neu auf die Fläche gelegt und positioniert. Dazu neben unseren getrockneten Dauerexponaten auch die ersten Frischpilze der Saison. Folgende Arten liegen auf der Fläche: Birkenblättling, Spaltblättling, Striegeliger Schichtpilz, Dauerporling, Schiefer Schillerporling, Veränderlicher Spaltporling, Stachelbeerstrauchporling, Rotbrauner Borstenscheibling, Brauner Stäubling, Wiesen – Staubbecher, Riesen – Erdstern, Kamm – Erdstern, Ockerrötlicher Resupinatstacheling, Brandfladen, Gemeiner Violettporling, Warzige Hirschtrüffel, Samtfuß – Winterpilz, Rettich – Helmling, Warziger Drüsling, Ahorn – Runzelschorf, Duft – Trichterling, Schwarzweiße Becherlorchel, Fichten – Zapfenrübling, Graublättriger Schwefelkopf, Runzeliger Schichtpilz, Frühjahrslorchel, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Ahorn – Holzkeule, Reihige Tramete, Zimtfarbener Weichporling, Holzkohlenpilz, Nest – Erdstern, Flaschen – Stäubling, Sternstäubling, Schmarotzer – Röhrling, Hasenstäubling, Beutelstäubling, Riesenbovist, Nördlicher Zinnoberschwamm, Blasse Borstentramete, Braune Borstentramete, Striegelige Tramete, Grauer Langporenschwamm, Eichenwirrling, Gemeiner Feuerschwamm, Wulstiger Lackporling, Glänzender Lackporling, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Polsterförmiger Feuerschwamm, Tabakbrauner Borstenscheibling, Hexenbesen, Echter Zunderschwamm, Kuperroter Lackporling, Wurzelschwamm, Rotrandiger Baumschwamm, Fenchel – Tramete, Samtiger Schichtpilz, Rötende Tramete, Flacher Lackporling und Eichen – Feuerschwamm. Die Ausstellung ist für 2 € zu besichtigen.
Donnerstag, 09. April – Die Milderung ist immer deutlicher zu spüren. Um die 15 Grad waren es heute, bei einem recht freundlichen Tag. Morgen und am Wochenende soll es noch etwas wärmer werden. Knapp 20 Grad sollten dann auch bei uns drin sein. Dazu kann es am Sonnabend auch mal einen Schauer, örtlich mit Blitz und Donner geben. Am Wochenanfang bringt dann eine Kaltfront deutlich frischere Temperaturen, bevor es zur Wochenmitte wieder steil bergauf gehen soll. Wir haben eben April, und der weiß bekanntlich nicht was er will, denn danach soll es erneut deutlich kühler werden. Das Auf und Ab hat aber auch sein gutes. Es erhöht die Niederschlagswahrscheinlichkeit, denn einige Pilzfreunde berichteten mir, es sei schon wieder zu trocken. Ich Denke aber, für die Entwicklung der Morcheln an Seeuferbereichen und Bachtälern ist allemal genügend Feuchtigkeit im Boden, nur permanente Ostwindlagen können ihnen noch etwas anhaben. Immerhin sind ihre Fruchtkörperanlagen schon vorgebildet (die erste Minimorchel wurde bereits gesichtet). Auch rief mich heute Raritätenjäger Andreas Okrent aus Graal – Müritz an, dass er die erste Böhmische Verpel an seiner bekannten Stelle gefunden hat. Alles wird jetzt recht schnell gehen und wenn der Löwenzahn beginnt zu blühen, werden sich auch die vorgebildeten Morcheln strecken und wir können diesbezüglich auf die Pirsch gehen, vorher lohnt es kaum.
Freitag, 10. April – Mit knapp 20 Grad war es heute der erste wirklich warme Tag in diesem Jahr bei uns. Auch morgen soll es ähnlich warm werden, bevor ab dem Nachmittag und am Abend in Verbindung mit einer Konvergenzzone und einer nachfolgenden Kaltfront örtlich kräftige Schauer und Gewitter aufziehen können. Dabei kann es Sturmböen geben! Windig soll es zeitweise auch im weiteren Verlauf der nächsten Woche werden, mit erneut deutlich steigenden Temperaturen. Hoffen wir, dass wir morgen nennenswert etwas von den Regenfällen abbekommen, damit die oberen Bodenschichten nicht zu sehr abtrocknen. Neues von der Pilzfront kann ich heute leider nicht vermelden. Ich habe im mykologischen Infozentrum einfach zu viel zu tun, da bleibt keine Zeit für Exkursionen.
Sonnabend, 11. April – Am späteren Nachmittag hat Westmecklenburg eine erste Schauerstaffel überquert. Örtlich gab es kräftige Regenüsse. Eine weitere folgt am frühen Abend von Südwesten her nach und die dritte dürfte uns am späten Abend überqueren. Letztere ist die eigentliche Kaltfront, die vorlaufenden Schauerstaffeln sind an Konvergenzzonen entstanden, wo gegensätzliche Winde aufeinander treffen und die Luft zum Aufsteigen gezwungen wird. Insgesamt sieht es nicht nach besonders viel Regen aus. In der Nacht zum Montag kann uns nochmals ein schwaches Regengebiet überqueren und danach soll es wieder schön werden. Zur Wochenmitte steht ein weiterer Wärmehöhepunkt in` s Haus. Dann kann es möglicherweise schon richtige Sommertemperaturen geben. Ein echter Sommertag ist ein Tag, wo die höchste Tagestemperatur mindestens 25 Grad im Schatten anzeigt. – Heute haben wir in unserem kleinen Garten in Wendorf (Stadtteil von Wismar) zufällig einen Morchelbecherling entdeckt. Er wuchs am Rande von Gehwegplatten, direkt am Gartenweg. Dort habe ich an geschützten, sonnigen Stellen auch die ersten Löwenzähne blühen sehen!
Sonntag, 12. April – Heute starteten wir von Wismar aus zu unserer ersten Vereins- und Kartierungsexkursion des Jahres in die Wälder bei Alt Schlagsdorf. Überwiegend sandige Kiefernwälder, teils mit Eichen, Buchen und Fichten gemischt. Eigentlich ein vielversprechendes Gebiet für Lorcheln. Wir konnten diesbezüglich aber nicht fündig werden. An Frischpilzen gab es vor allem einige schöne Weichritterlinge und Nitrat – Helmlinge. Im Anschluss schlug ich vor, zu einer kleinen Abschussvistite in den Kiefernforst bei Jesendorf zu fahren. Hier wurden wir dann auch bezüglich auf Lorcheln bestens belohnt. Insbesondere der Anblick ganzer Büschel großer und fleischiger Scheibenlorcheln in ungeahnten Dimensionen, sorgten für einen Anblick, den wir alle, die noch mit zu dieser Stelle gefahren sind, so schnell nicht vergessen werden. Es herrschte helle Begeisterung und der Tag fand doch noch einen würdigen Abschluss. Siehe unter „Frühlingsexkursion bei Alt Schlagsdorf“.
Montag, 13. April – Heute habe ich den Steinpilz – Wismar, unser pilzkundliches Info – Zentrum, endgültig osterfrei gemacht. Deko und Gestecke sind im Keller verschwunden. Die Pilzsaison kann nun langsam Fahrt aufnehmen und wenn sich günstige Entwicklungsbedingungen ergeben sollten, wird im Mai eine weitere Ausstellungsfläche aufgebaut. Von günstigen Entwicklungsbedingen scheinen wir uns aber wohl eher zu entfernen, denn es soll bis auf weiteres keine ergiebigen Niederschläge bei uns geben. Es bleibt zwar weiterhin wechselhaft mit einem auf und ab der Temperaturen, aber die Wetterwechsel bringen leider nur wenig Regen mit. Dazu war es auch heute wieder sehr windig in kühler Luft. Windig kann es auch in den nächsten Tagen immer mal werden. Für das Morchelwachstum an mehr oder weniger geschützten und von Haus aus feuchteren Stellen wie Seeuferbereiche und Bachtäler, sehe ich aber weiterhin keine Probleme. Einzig der Wind ist ungünstig. Zum Glück sind es zur Zeit keine trockenen Ostwindlagen, dann würde es auch hier problematisch werden. Schlechter sind die Prognosen aus heutiger Sicht jedoch für die Entwicklung der Maipilze. Da wäre zumindest bis Ende April ein stärkeres Regenereignis wirklich von Nöten.
Dienstag, 14. April – Am Vormittag hat es etwas geregnet, die Mengen waren aber nicht der Rede wert. Der Regen fiel im Zuge einer Warmfront, die für morgen für weite Landesteile frühsommerliche Luft im Gepäck hat. Im Südwesten Deutschlands kann es einen echten Sommertag mit 25 Grad im Schatten geben, bei uns wird es wohl höchstens für knapp 20 Grad reichen. Danach geht es wieder deutlich abwärts mit den Temperaturen, diesmal wohl für längere Zeit. Zumindest Bodenfröste werden in der trockenkalten Luft dann wieder ein Thema werden. Auch kann zeitweise sogar ein trockener Ostwind wehen. Nennenswerter Regen steht nicht in Aussicht! Die Chancen für einen pilzreichen Vorfrühling sinken mit dieser Entwicklung deutlich. Da aber viel Sonne vorher gesagt wird, ist damit zu rechnen, dass der Löwenzahn und damit auch die Morcheln trotzdem langsam in Gange kommen. Spätestens am übernächsten Wochenende sollte es soweit sein. Mal schauen, wie sich die morgige Wärme diesbezüglich auswirken wird.
Mittwoch, 15. April – Heute habe ich meinen Exkursionstag dafür genutzt, dem Wald bei Alt Steinbeck, wo unsere Pilzwanderung am kommenden Sonnabend hin führen soll, einen Besuch abzustatten. Es galt vor allem zu klären, wo wir am besten mit den Autos stehen können und ob wir eine Runde drehen oder von A nach B laufen werden. Ich Denke, letzteres dürfte nach meiner heutigen Runde durch diesen Forst am sinnvollsten sein. Es handelt sich hier vorwiegend um Buchenwälder, mit Fichten, Douglasien und Lärchenbereichen. Nicht unbedingt der klassische Frühlingswald. Ich habe hier heute sehr wenige Frischpilze gesehen. Oberflächlich war es schon sehr abgetrocknet und durch das recht warme und windige Wetter trocknete es heute weiter ab. Große Pfützen und teils noch recht schlammige Stellen auf einigen Waldwegen deuteten aber darauf hin, dass im Boden noch reichlich Feuchtigkeit vorhanden ist, nur die oberflächlichen Bedingungen verschlechtern sich zusehends. Gutes Pilzwetter sieht anders aus und es wird nach den Prognosen der Meteorologen auch auf absehbare Zeit keines bei uns geben.
Weiter geht es unter „Wetter/Pilze April 2015/2“