Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg
Tagebuch Wetter und Pilze im Mai 2015/2
Sonnabend, der 16. Mai – Eine öffentliche Pilzwanderung stand heute wieder auf dem Programm. Das Strohkirchener Holz bei Bernstorf, südwestlich von Grevesmühlen, war unser Zielgebiet. Laubwälder auf gehaltvolleren Böden, bestanden überwiegend von Buchen, Eichen, aber auch Eschen, Ahorn, Erlen u. a. mit teils Wasser führenden Gräben und Waldtümpeln. Besonders im Herbst soll es hier eine durchaus interessante Pilzflora geben. Heute war allerdings davon kaum etwas zu spüren, wir befinden uns ja auch nicht im Herbst. Aber nicht einmal die bekannten und klassischen Frühlingspilze ließen sich blicken. Da wir aber Torsten Richter und Christopher Engelhardt vom Rehnaer Pilzverein trafen, schlossen wir uns ihnen an, um den Uferbereich eines kleinen Waldtümpels etwas näher mykologisch zu untersuchen und dank ihrer Fachkompetenz konnte einiges, durchaus sehr interessantes entdeckt werden. Siehe unter „Waldtümpel rettete Pilzwanderung“ – Das Wetter war dazu dem Wonnemonat Mai wenig entsprechend und eher kühl und novemberhaft grau. Meine Arbeitszeit heute: 07.45 – 23.30 Uhr.
Sonntag, 17. Mai – Gegen Mittag bin ich nochmals in den „Steinpilz“ gegangen, um die restliche Internetarbeit vom Sonnabend zu erledigen. Am späten Nachmittag fuhr ich nach Keez. Irena hatte mir einige Pilze in einer Frischhaltedose von Schwerin mitgebracht, die sie beim Ernten von Maipilzen nebenbei eingesammelt hatte. Es handelte sich um Blasse Pflaumen – Rötlinge und Hochgerippte Becherlorcheln. Von letzteren hatte sie ein Riesenexemplar in eine Extra – Dose gelegt, da sie annahm, es könnte sich um eine andere Art handeln, aber es war auch nur eine jener Becherlorcheln. – Vom Wetter her war es in sehr frischer Luft heute wieder sehr windig und neben etwas Sonnenschein gab es immer wieder mal sehr kurze, aber mitunter recht heftige Regen- und Graupelschauer. Mengenmäßig waren sie aber nicht der Rede wert. Meine Arbeitszeit heute: 12.15 – 16.30 Uhr und nochmals von 17.00 – 18.30 Uhr.
Montag, 18. Mai – Heute habe ich wieder unsere, derzeit leider immer noch recht bescheidene Frischpilzausstellung erneuert und dabei natürlich auch oben abgebildete Becherlorcheln auf die Moosfläche gelegt. Als ich die Pilze gegen 15.00 Uhr auf die Ausstellung brachte, sah auch das Riesenexemplar der Becherlorchel noch so aus wie auf obigem Foto. Nur wenige Stunden später, nach dem ich die Pilze einem kurzen Wasserbad unterzogen hatte, war das große Exemplar kaum noch wieder zu erkennen. Noch nie hatte ich, sieht man einmal von Stinkmorcheln, Scharlachroten Gitterlingen oder Tintenfischpilzen ab, die ebenfalls eine rasante Entwicklung an den Tag legen, einen Pilzfruchtkörper in der Ausstellung, der so schnell seine Form veränderte und um das doppelte „gewachsen“ b. z. w. sich ausgebreitet hatte. Der Apotheziendurchmesser betrug um 15.00 Uhr noch 8 cm, um 20.00 Uhr waren es 16 cm! Eine Verdoppelung innerhalb von nur 5 Stunden! Es liegen 66 Arten auf der Fläche. Zum ersten mal in diesem Jahr sind zu sehen: Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Getigerter Sägeblättling und Blasser Pflaumen – Rötling. Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 22.30 Uhr.
Dienstag, 19. Mai – Heute Abend trafen sich die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft wieder zu einem Themenabend im Steinpilz – Wismar. Unser Thema waren die wichtigsten Park- und Waldbäume und einige ihrer Mykorrhiza – Partner. Dazu konnten wir auch einige Gäste und sogar Urlauber in unserer Mitte begrüßen. Inzwischen sind auch die letzten unserer Laubbäume ergrünt und die Zeit der Mykorrhiza – Pilze kann beginnen. Ende Mai erscheinen in der Regel vereinzelt erste Täublinge, aber auch Röhrlinge. Flockenstielige Hexen – Röhrlinge unter Buchen und Eichen in unseren Wäldern sowie Netzstielige Hexen – Röhrlinge vor allem unter Linden und Birken in Parkanlagen sind einige von ihnen. Spätestens Ende Mai sind sie in der Regel schon recht häufig zu finden. Ob es in diesem Jahr auch klappen wird? Es ist etwas fraglich, da es einfach immer noch zu kühl ist. Wettertechnisch befinden wir uns weiterhin eher im April, als im Wonnemonat Mai und das bleibt bis auf weiteres wohl auch so. Mindestens bis einschließlich Pfingsten wird sich an dem kühlen Schauerwetter nicht viel ändern. Wenn schon wechselhaft, dann aber bitte mit mehr Regen. Die Schauer bringen nicht viel an wertvollem nass und dieses wird durch Sonne und Wind gleich wieder verflüchtigt. Meine Arbeitszeit heute: 13.00 – 22.30 Uhr.
Mittwoch, 20. Mai – Heute hatten sich Raritätenjäger Andreas Okrent und Lorchelfreund Christian Ehmke gegen Mittag im Steinpilz – Wismar verabredet, um zu den Weißstieligen Lorcheln zu fahren und nochmals Fotos zu schießen. Ich schloss mich ihnen an und es war schon erstaunlich wie zahlreich und üppig diese sehr seltene Art auf dem ausgehagerten Kiesboden zwischen locker stehenden Kieferngruppen wuchsen. Offensichtlich macht den Pilzen relative Trockenheit, Wind und intensive Sonneneinstrahlung wenig aus. Die ersten Pilze waren hier bereits im April erschienen und wegen der damaligen Trockenheit hatte Christian angst, dass sie sich nicht ordentlich entwickeln würden und am Standort vertrocknen könnten. Beim nächsten Besuch brachte er also Wasser mit und goss sie. Interessanterweise sind genau diese Pilze nicht mehr weitergewachsen und eingegangen, während sich die Fruchtkörper ohne künstliche Wasserzufuhr prächtig entwickelten. Insbesondere für Christian war es heute ein doppelt freudiges Ereignis, denn ganz unverhofft gesellten sich zwischen den Weißstieligen noch Rillstielige Lorcheln, die er bisher noch nicht vor die Fotolinse bekommen konnte. Christian betreibt seit kurzem den unten verlinken Lorchel – Auftritt. Im Anschluss fuhren Andreas und ich ein letztes mal in diesem Jahr in die Maipilze. Im ersten Gebiet war so gut wie nichts mehr zu finden, im zweiten füllte sich unser Weidenkorb innerhalb einer knappen halben Stunde randvoll. Alles in allem ein erfolgreicher Exkursionstag. Meine Arbeitszeit heute: 12.00 – 22.00 Uhr.
Donnerstag, 21. Mai – Neben den Frühlingsklassikern unter Rosengewächsen wie der Schild- und der Blasse Pflaumen – Rötling, starten zaghaft auch die ersten Mykorrhiza – Pilze des Sommers durch. Gestern habe ich erste Täublinge gefunden und Andreas Okrent schickte mir heute über Handy Bilder von Hexen – Röhrlingen. Er hat sie bei Graal – Müritz gefunden, junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, sowohl in der braunhütigen Normalform, als auch in der komplett gelben Variante. Damit erscheinen sie pünktlich Ende Mai. In manchen Jahren sind sie auch schon etwas früher zu finden. Auch erste Sommersteinpilze wären eigentlich fällig, aber ich glaube, es ist für diese wärmeliebende Dickröhrlingsart immer noch zu kühl. Außerdem sind die Niederschläge bei uns einfach zu spärlich. Punktuell gab es zwar immer mal auch kräftigere Regengüsse, aber Wind und die zu dieser Jahreszeit intensive Sonneneinstrahlung lassen die wenige Feuchtigkeit schnell wieder verdunsten. Vorläufig soll es mit dem Wetter auch in ähnlicher Form weiter gehen. Meist für die Jahreszeit zu kühl mit einzelnen Schauern. Der Trend scheint aber längerfristig, wenn die Wettermodelle recht behalten sollten, allmählich in Richtung Sommerwetter zu gehen. Spätestens pünktlich zum meteorologischen Sommerbeginn, am 01. Juni, soll sich ein warmes Schönwetterhoch durchsetzen können, dass zeitweise wohl auch etwas schwächeln und einige Gewitter zulassen könnte. Sollte es in diesem Zusammenhang stärkere Regenereignisse geben, könnte wir einen ersten Schub der beliebten Sommersteinpilze erwarten. Allerdings ist das alles eher noch Wunschdenken. Bis dahin werden wir wohl allenfalls Einzelstücke finden, mit denen wir vorlieb nehmen müssen. Ich habe heute die Ausstellung erneuert. Es liegen nun 68 Arten auf der Fläche. Zum ersten mal in diesem Jahr sind mit dabei: Gilbender Erdritterling, Verblassender Täubling, Breitblatt, Weißstielige Lorchel und Striegeliger Rübling.
Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 20.00 Uhr.
Freitag, 22. Mai – Heute setzte ich die vor Jahren begonnene Waldumrundung zwischen Neukloster und Warin weiter fort. Das letzte mal war ich im vergangenen Sommer hier diesbezüglich unterwegs. Ich machte an der Stelle weiter, wo ich im vergangenen Jahr aufgehört hatte. Ein Stückchen in Ufernähe am großen Wariner See entlang. Sandige Wälder mit Lärchen, Buchen, Eichen, Birken, Kiefern, Fichten und an feuchteren Stellen auch mit Erlen bestanden. Es war hier staubtrocken. Von den örtlich kräftigen Schauern der letzten Zeit ist hier kaum etwas zu sehen gewesen. Auf meiner gut einstündigen Runde konnte ich nicht einen einzigen Frischpilz entdecken. Das Beste waren noch einige vorjährige Fruchtkörper des Laubholz – Harzporlings an einem alten, liegenden Buchenstamm.
Meine Arbeitszeit ging heute von 10.00 – 21.00 Uhr.
Sonnabend, 23. Mai – Eigentlich war für heute und morgen unser traditionelles Maipilz – Wochenende angesagt. Da unsere Chef – Köchin aber noch immer teilweise Krank geschrieben ist und nach dem sogenannten „Hamburger Model“ zur Zeit nur etwa 3 Stunden am Tag arbeiten darf, müssen wir es leider ausfallen lassen. An zu wenigen Maipilzen hat es daher nicht gelegen. Die Tiefkühlbestände sind reichlich gefüllt, auch wenn die allmählich zu Ende gehende Maipilz – Saison in diesem Jahr eher durchwachsen daher kommt. Irena hat gestern aber noch einen ganzen Schwung Blasse Pflaumen – Rötlinge eingefroren. Ebenfalls ein guter Speisepilz des Frühlings. – Vom Wetter her bleibt es vorläufig weiterhin leicht wechselhaft mit trockenen und sonnigen Tagen, die im Wechsel mit Tagen stehen, an denen es, so wie heute, etwas regnen oder einzelne Schauer geben kann. Dabei soll es für die Jahreszeit weiterhin eher kühl bleiben. Es ist bei uns daher nicht gerade extrem Trocken, wie in einigen Teilen in Mitteldeutschlands, aber um ein für die Jahreszeit maximales Pilzaufkommen zu ermöglichen, gab es dennoch zu wenig Niederschlag. Zu Bedenken wäre auch folgender Aspekt. Das Frühlingspilzaufkommen wird allmählich dem Ende entgegen gehen und die Sommerpilze werden sich zunächst nur sehr zögerlich durchsetzen können, auch bei höheren Niederschlagsmengen dürfen wir noch nicht all zu viel erwarten.
Meine Arbeitszeit heute: 11.30 – 20.00 Uhr.
24. Mai – Pfingstsonntag – Vom Wetter her machte der heutige Sonntag seinem Namen alle Ehre. Angenehm temperiert sowie heiter bis sonnig – das beste Ausflugswetter. Es ging aber nur bedingt in die Pilze. Gäste hatten sich angesagt und am Nachmittag statteten wir dem Schweriner Schlosspark einen Besuch ab. Hier gibt es auch äußerst interessante Pilzecken, besonders im Randbereich mit seinen alten Buchen, Eichen und Linden. Leider gaben sie heute kaum etwas her. Die einzigen Frischpilze die ich dort fand war eine Gruppe Gelbblättriger Rüblinge, eine dem Waldfreund – Rübling nahe stehende Art, die von manchen auch nur als Form des selben betrachtet wird, aber wesentlich seltener vorkommt. Daher hatten mich diese kleinen Pilze hoch erfreut und ich machte einige Fotos. Danach ging es den Schweriner Fernsehturm hinauf. Von hier aus hat man bei guter Sicht, so wie heute, einen phantastischen Ausblick auf die Wald- und Seenreiche Umgebung und natürlich auch auf die Landeshauptstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten.
25. Mai – Pfingstmontag – Den heutigen Feiertag nutzte ich um eine Route für unsere Pilzwanderung am kommenden Sonnabend zu erkunden. Es geht in die waldreiche Umgebung von Schloss Hasenwinkel und dem Bibowsee. Ich umrundete weitläufig den Bibowsee, aber die etwa 6 Km lange Runde, die ich heute ablief, ist leider für eine öffentliche Wanderung nur teilweise geeignet, da ich ein beträchtliches Stück durch Kornfelder gelaufen bin und auch noch an einer steilen Bahnböschung ohne Weg entlang kam. Ansonsten ein schönes und abwechslungsreiches Gebiet. Einen Teil der heute erkundeten Strecke werden wir auf jeden Fall abwandern. Übermorgen möchte ich dazu noch eine gangbare Verlängerung auskundschaften. Das Frischpilzaufkommen war aufgrund der relativen Trockenheit sehr dürftig. Es gab vor allem einige frische Frühlings – Ackerlinge, vereinzelt einen Frühlings – Mürbling, einen Zapfen – Rübling oder einen alten Champignon. Das Wetter war dazu recht kühl mit einigen Regentropfen. Irena war unterdessen mit Jonas noch einmal nach Schwerin in den Schlosspark gefahren. Hier hatte ein Kinder – Tobeland sein Domizil aufgeschlagen. Irena suchte, während Jonas sich austobte, nochmals einige Maipilzstellen in der waldreichen Umgebung auf und konnte zum letzten mal einen großen Korb voll ernten. Teils waren sie aber hinreichend vermadet. Dazu gesellten sich sehr schöne Schild – Rötlinge und auch die ersten frischen Nelkenschwindlinge waren erschienen. Meine investierte Zeit heute 11.00 – 18.00 Uhr.
Dienstag, 26. Mai – Sehr kühle Luft, teils frischer Wind und einige, unergiebige Schauer, so präsentierte sich der heutige Tag. Ähnlich soll es auch noch in dieser Woche weitergehen. Der Mai ist und bleibt in diesem Jahr einfach unterkühlt. Wenn es dazu wenigstens ergiebig regnen würde, wäre dem zumindest etwas positives abzugewinnen. Nach den neuesten Berechnungen der Wettermodelle steigen die Chancen auf deutlich wärmeres Wetter ab der nächsten Woche. Vorher könnte es laut Niederschlagsprognose vielleicht doch noch etwas stärker regnen und auch die wärmere Phase kann möglicherweise einige Niederschläge mitbringen. – Heute besuchten mich u. a. zwei Damen aus Graal – Müritz und fanden ganz toll, was wir hier machen, denn sie sind auch Fan unseres Internet – Auftrittes und bedauern es, dass sie nicht so ohne weiteres, da etwas weit weg, an unseren Wanderungen teilnehmen können. Sie schauten sich die, zugegeben, zur Zeit immer noch etwas dürftige Ausstellung an und bekamen von mir auf Anfrage auch noch eine ausführliche Beratung in punkto Stockschwämmchen und Verwechslungsmöglichkeiten. Da von April bis November für die Besichtigung zwei Euro pro Person fällig werden, bat ich höflich um diesen Betrag. Gleich zu Beginn und auch nochmals beim hinaus gehen. Sie signalisierten mir, den Betrag zwischenzeitlich in meinen Geldpilz mit dem Schlitz ganz oben gesteckt zu haben, in den tatsächlich die Eintrittsgelder hinein kommen. Die insgesamt fälligen 4 Euro schrumpften sie aber auf ganze 1.50 Euro!?. 2 + 2, meine Damen, sind bekanntlich 4. So haben wir es in der Schule gelernt! Wie heißt es so schön, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Ich finde, wer auch schon den Steinpilz – Wismar mit seiner nahezu täglichen Berichterstattung und dem vielen wissenswerten zu diesem Thema nutzt und dann noch nicht einmal den symbolischen Besichtigungspreis von 2 Euro übrig hat, muss wirklich arm dran sein! So kann der Steinpilz – Wismar nicht überleben! Auf der Roten Liste als vom Aussterben bedroht steht er ohnehin schon lange genug! – Die Ausstellung habe ich heute wieder erneuert. Es liegen 64 Arten auf der Fläche. Davon sind zum ersten mal in diesem Jahr dabei: Riesenbovist (frisch), Hasenstäubling (frisch), Milder Kiefernzapfenrübling, Nelkenschwindling, Schild – Rötling und Laubholz – Harzporling (vorjähriges Exemplar). Meine Arbeitszeit: 10.00 – 22.00 Uhr.
Mittwoch, 27. Mai – An dieser Stelle möchte ich, bezugnehmend auf den Vortag, erwähnen, dass es auch umgekehrt geht. Es gibt Menschen, die über dass kleine Besichtigungsendgeld oder den geringen Obolus, der für eine Pilzberatung erhoben wird, meine Arbeit und Verantwortung mit einer zusätzlichen Spende honorieren. Denen ein herzliches Dankeschön! – Heute war Mittwoch und somit Exkursionstag. Ich unternahm nochmals eine Tour rund um das Schloss Hasenwinkel, um eine bestmögliche Route auszukundschaften für unsere Pilzwanderung am kommenden Sonnabend. Wir werden von Schloss Hasenwinkel aus entlang am bewaldeten Ufer des Bibowsees bis zum Steder See bei Warin wandern. Leider ist es auch hier teils staubtrocken, so dass es statt einer Lehrwanderung wohl eher eine Leerwanderung werden wird. Aber eine Tour an frischer Waldluft in herrlicher, sehenswerter mecklenburgischer Landschaft dürfte allemal ein wenig entschädigen. Allen voran der dortige Schlosspark mit seinem in voller Blüte stehenden Rhododendron. Meine Arbeitszeit heute: 13.00 – 20.00 Uhr.
Donnerstag, 28. Mai – Es ist ja nicht so, dass es wochenlang nicht geregnet hätte. Es gab immer mal wieder einige Schauer oder etwas Regen, allerdings viel zu wenig. Die Luft war meist auch recht trocken und Sonne und Wind ließen alles schnell verdunsten. Heute ist nun wieder ein Gebiet mit schauerartigen Regenfällen über uns hinweg gezogen. Ich schätze, es könnten im Schnitt 3 – 5 Liter gefallen sein. Gut genug, um die Oberböden etwas anzufeuchten. Unter dichten, belaubten Bäumen wird nicht viel davon angekommen sein. Es kann in den nächsten Tagen aber noch einiges hinzu kommen. Speziell zu Beginn der nächsten Woche, wo sich vorübergehend über Deutschland, von Nord nach Süd, eine Luftmassengrenze aufbauen könnte, die sehr warme Mittelmeerluft im Osten Deutschlands von kühler Meeresluft im Westen trennen würde. An ihr könnte es dann zur Ausbildung von stärkeren Niederschlägen und teils heftigen Gewitter kommen. Hoffen wir also auf eine spannende und niederschlagsträchtige Entwicklung. Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 21.00 Uhr.
Freitag, 29. Mai – Um die Pfingstzeit fand unserer Vereinsmitglied Andreas Herchenbach auf seinem Grundstück unter einem jungen Nadelbaum aus Zufall einige Trüffeln. Klein und weichfleischig. Da ich mich mit Trüffeln nicht besonders gut auskenne, habe ich ihn an einen der besten Pilzexperten Mecklenburgs, dem Adalbert Ricken – Preisträger Benno Westphal aus Bobitz bei Wismar, verwiesen. Er hatte in seiner unermüdlichen Bestandsaufnahme der heimischen Pilzflora eine Zeit lang intensiv Trüffeln in Mecklenburg gesucht und kartiert. Dabei sind ihm allerhand Arten untergekommen. So nahm Andreas Kontakt zu ihm auf und heute war Ortstermin. Benno hatte auch gleich eine Idee. Es ist auf jeden Fall keine echte Trüffel, sondern eine Wurzeltrüffel. Wir finden einige Vertreter dieser Gattung zum Beispiel recht häufig in unseren Kiefernaufforstungen, da sie teilweise mit ihrem Scheitel aus dem sandigen Boden hervorschauen. Die hier festgestellte Art ist allerdings ein Einwanderer aus Amerika: Rhizopogon hawkerae. Wurzeltrüffeln sind keine Speisepilze, aber zumindest weiß Andreas jetzt, was unter seiner Tanne wächst. Ein Dankeschön an Benno Westphal! – Meine Arbeitszeit heute: 13.45 – 21.00 Uhr.
Sonnabend, 30. Mai – Gegen 08.30 Uhr war heute Treff am Schloßpark Hasenwinkel zu einer weiteren Pilzlehrwanderung. Dazu hatten sich trotz wechselhaftem Wetters 10 Pilzfreunde aus Wismar und der Region eingefunden. Dazu noch ein Journalist von der Schweriner Volkszeitung und Pilzberater Klaus Warning aus Bützow, der den Tornado in seiner Heimatstadt am 5. Mai unbeschadet überstanden hat. Entgegen meinem anfänglichen Pessimismus fanden wir doch so einiges, so dass es nicht die befürchtete Leerwanderung wurde, sondern eine wirkliche Lehrwanderung. Siehe unter „Keine Leerwanderung am Bibowsee“. Meine Arbeitszeit heute: 07.40 – 22.45 Uhr.
Sonntag, 31. Mai – Der Hauptfrühlings- und zweite Saisonmonat Mai lag deutlich unter dem, was wir von ihm erwarten können. Es gab zwar Morcheln und Maipilze in moderaten Mengen, aber ansonsten ließ die Artenvielfalt deutlich zu wünschen übrig. Ursächlich dürfte die relative Trockenheit im Zusammenspiel mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und viel Wind sein. So hielten sich auch erste Röhrlinge noch sehr zurück. Nur vereinzelt wagte sich schon ein Hexen – Röhrling hervor und den besten Fund in punkto Röhrlinge konnte noch Raritätenjäger Andreas Okrent am Pfingstsonntag im Radebachtal verbuchen, ein knackiger Kiefern – Steinpilz! Meine Arbeitszeit heute: 11.00 – 15.00 Uhr und 17.30 – 18.30 Uhr.
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