Gelbfüße und Schmierlinge in Mecklenburg
Schmierlinge/Gelbfüße = Gomphidius/Chroogomphus
Mykorrhiza – Pilze mit schwarzem Sporenstaub und vor allem in der Stielbasis leuchtend gelben bis kupferrotem Fleisch. Die Lamellen laufen stark am Stiel herab. Die Huthaut ist teilweise schleimig, das Hutfleisch recht weich und in der Konsistenz den Röhrlingen ähnlich, denen sie systematisch sehr nahe stehen. Keine Giftpilze, teils aber gute Speisepilze. Etwa 8 Arten in Mitteleuropa.
Rosaroter Gelbfuß (Gomphidius roseus). Wächst in armen, sandigen Kiefernwäldern wohl immer in Verbindung mit dem Kuhpilz (Suillus bovinus). Die beiden Arten gehen eine Lebensgemeinschaft ein. Auch an diesem Standort sind beide zu finden, wobei zum Zeitpunkt der Aufnahme, am 19. September 2009 in den Kobander Tannen, nur der Rosarote Gelbfuß fruktifizierte. Essbar, aber wenig lohnend und schonenswert.
Fleckender Schmierling (Gomphidius maculatus). Diese Art ist in Mecklenburg – Vorpommern sehr selten. Ich habe ihn bisher nur einmal in den 1990er Jahren während einer Pilzberatertagung in einem Wald bei Spornitz unter Lärchen gefunden. Die Lamellen färben auf Druck zunächst weinrot und werden dann schwärzlich. Der Stiel ist mehr oder weniger mit weinbraunen Schüppchen gesprenkelt. Das Fleisch rötet. Dieses Foto hat mir Wilhelm Schulz zur Verfügung gestellt. Er hat den Pilz am 09.08.2012 im Seebachtal bei Mallnitz in Kärnten/Österreich fotografiert. Essbar, aber wegen seiner Seltenheit zu schonen.
Der Filzige Gelbfuß (Chroogomphus helveticus) ähnelt sehr dem Kupferroten Gelbfuß, den wir in Mecklenburg recht häufig unter Kiefern antreffen können. Die hier gezeigte Art dürfte hingegen bei uns kaum zu finden sein, da sie sich im wesentlichen auf Gebirgsnadelwälder spezialisiert hat. Hier soll der Pilz unter Kiefern und Fichten vorkommen. Die Fruchtkörper sind mehr orangerötlich gefärbt und feinfilzig samtig. Sicher wird auch er, so wie sein häufigerer Verwandter, der Kupferrote Gelbfuß, essbar sein. Das Foto wurde von Wilhelm Schulz am 07.10.2012 höchstwahrscheinlich in Österreich aufgenommen.
Kupferroter Gelbfuß (Chroogomphus rutilus). Ab August in sandigen Kiefernforsten mit einem gewissen Kalkanteil. Mitunter Massenpilz und oft zusammen mit Körnchen – Röhrlingen, Edel – Reizkern oder Grauen Erdritterlingen. Praktisch unverwechselbar, sieht man einmal von oben gezeigter Art ab. Kreiselförmiger Hut mit weit herab laufenden, graubraunen und dicklichen Lamellen. Zur Basis verjüngter Stiel, der im Schnitt kupferfarbenes Fleisch aufweist. Der gute Speisepilz verfärbt sich bei der Zubereitung violett, was der Speise einen interessanten Aspekt verleiht. Die Lamellen werden leider oft von einem parasitischen Schimmelpilz befallen. Solche Fruchtkörper sollten verworfen werden! Standortfoto.