Raslinge = Lyophyllum
Vom Habitus den Ritterlingen, Rötlingen oder Schönköpfen ähnlich. Recht robust. Lamellen weißlich, gelblich oder grau. Fleisch verfärbt sich bei einigen Arten rötlich, bläulich oder sogar schwärzlich. Ohne Geruch oder mehlartig riechend. Fruchtkörper oft rasig oder büschelig. Sporenpulver weiß. Die saprophytischen Pilze wachsen auf Laub- oder Nadelstreu und anderen Pflanzenresten. in Mitteleuropa etwa 17 Arten.
Frost – oder Büschel Rasling (Lyophyllum fumosum). Bildet oft große, kompakte Büschel von vielen Einzelfruchtkörpern. Das feste, grauweißliche Fleisch riecht mehlartig. Er wächst von Mai – Dezember in Laub- und Nadelwäldern, Parkanlagen, Gärten, auf Wiesen u s. w. Sehr guter, festfleischiger und ergiebiger Speisepilz. Standortfoto am 25.11.2009 im Kiefernforst bei Jesendorf.
Brauner Rasling (Lyophyllum decastes var. fumosum). Eine weniger kompakte und braunhütige Form des Büschel – Raslings.
Gepanzerter Rasling (Lyophyllum decastes var. loricatum). Auch so können die Braunen Raslinge daher kommen. Dickknollig, fast schwarzbraune, harte, wie gepanzert wirkende Hüte und die Ränder wellig verbogen. Die Übergänge der verschiedenen Formen sind aber oft fließend, so dass es meiner Meinung nach wenig Sinn macht, sie aufzuspalten. Der alte Name Lyophyllum agregatum ist wohl der Beste aller bisherigen, wissenschaftlichen Bezeichnungen, sowohl für Lyophyllum fumosum, wie auch für L. decastes. Gute Speisepilze sind sie alle. Insofern kann es dem Mykophagen relativ egal sein, was die Mykologen treiben.
Rautensporiger Rasling (Lyophyllum deliberatum). Hut bis 12 cm breit, hell bis haselbräunlich und hygrophan. Blätter grauweißlich und später schwärzend. Relativ entfernt stehend und mit kürzeren Zwischenlamellen zum Hutrand hin. Stiel grauweißlich und längsfaserig. Nach unten zu etwas keulig angeschwollen. Fleisch weißlich und leicht unangenehm riechend, teils aber auch mehlartig. Mit charakteristischen, länglich, rautenförmigen Sporen, die oft 2 Öltropfen aufweisen. In Wäldern vom Sommer bis zum Spätherbst. Das Standortfoto wurde am 30.10.2016 im Vogelsanger Forst bei Eggesin im Rahmen unserer DBU – Kartierung aufgenommen. Uns gelang damit der Erstnachweis dieser sehr seltenen Art in M-V. Speisewert unbekannt.
Weißer Rasling (Lyophyllum connatum). Insgesamt etwas seltener als obige Art, aber dennoch nicht selten trifft man goße, oft weithin sichtbare Ansammlungen dieser schneeweißen, an der Stielbasis büschelig verwachsenen Raslinge an geschotterten Waldwegen oder in Parkanlagen an. Er riecht ganz charakteristisch nach Lerchensporn oder grünen Erbsen. Ähnlich kann auch der stark giftige Bleiweiße Trichterling aussehen, ihm fehlt aber dieser unverwechselbare Geruch. Galt der Weiße Rasling früher als essbar, so sollte er seit geraumer Zeit aber nicht mehr verspeist werden, da er im Verdacht steht, die Erbanlagen zu verändern und die Entwicklung von Krebszellen zu begünstigen. Standortfoto am 10.11.2010 im Park Schönlage.