Schüpplinge = Pholiota
Kleine bis große, teils recht robuste Blätterpilze mit oft mehr oder weniger schuppigen Fruchtkörpern und braunem Sporenstaub. Saprophytische, aber auch parasitische Lebensweise an Holz, auf Erde, Rinde und Wurzeln. In Mitteleuropa etwa 23 Arten.
Zweifarbiger Schüppling (Pholiota spumosa). Diese nicht besonders häufige Art wächst im Herbst in sandigen, streureichen Nadelwäldern. Der Hut ist orangebräunlich, kahl, glatt und bei feuchtem Wetter schmierig. Standortfoto in den Kobander Tannen im Herbst 2009. Kein Speisepilz.
Hochthronender Schüppling (Pholiota aurivella). Er ist ein Wund- und Schwächeparasit an verschiedenen Laubbäumen. Oft hoch oben am Stamm. Bevorzugt an Rotbuche, aber auch an Ahorn, Erle, Birke, Hainbuche, Pappel, Weide und Linde gefunden. Auch an Obstbäumen soll er vorkommen. Er zählt nicht zu den Speisepilzen. Der Hut ist schleimig und schmierig. Ähnlich ist der Pinsel – Schüppling mit kleineren und zahlreicheren Schüppchen auf dem ebenfalls schleimigen Hut. Er wächst in Büscheln neben Baumstümpfen im Buchenwald. Der Sparrige Schüppling ist ebenfalls ähnlich, aber niemals schmierig/schleimig. Standortfoto am 29.09.2010 im Wald bei Ravensruh/Goldebee.
Pinsel – Schüppling (Pholiota jahnii). Der große, büschellig an und um Laubholzstubben wachsende Pinsel – Schüppling gilt allgemein als selten. In den reicheren Buchenwäldern Mecklenburgs ist er allerdings im Spätsommer und Herbst keine Seltenheit. In manchen Jahren kann diese auffällige Art in derartigen Wäldern zahlreiche, große Büschel bilden und wird von unkundigen dann gern mit dem Sparrigen Schüppling oder dem Hochthronenden Schüppling verwechselt. Der Sparrige Schüppling ist niemals schleimig. Der Hochthronende Schüppling ist zwar wie der Pinsel – Schüppling schleimig, hat aber wenige und größere Schuppen im Hutschleim und wächst nicht selten hoch am Stamm. Ungenießbar. Rote Liste 2 = stark gefährdet! Standortfoto am 09.10.2010 im Radebachtal bei Blankenberg, MTB: 2236/1.
Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa). Er ähnelt dem Pinsel Schüppling. Im Gegensatz zu diesem schwimmen die Schüppchen des Hutes und des Stieles nicht im Schleim und stehen sparrig ab. Der Pilz ist niemals schmierig – schleimig! Er wächst ebenfalls im Herbst am Fuße alter Laub- und Nadelbäume und kann sehr große Fruchtkörper ausbilden. Er ist die klassische Verwechslungsart des Hallimasch, was aber nicht weiter tragisch ist, da auch dieser Pilz gegessen werden kann, gegenüber dem Hallimasch aber geschmacklich deutlich geringwertiger sein dürfte.
Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa) von unten betrachtet.
Dieses Foto übersandte mir Pilzfotograf Wilhelm Schulz aus Duisburg. Es stellt den nicht nur in Mecklenburg sehr seltenen und stark gefährdeten Abweichenden Schüppling (Hemipholiota heteroclita) dar. Er wächst an noch lebenden oder totem Laubholz. Ich habe ihn bisher in Mecklenburg erst drei mal u. a. an Birke gefunden. Abweichend bezieht sich auf seine große Ähnlichkeit zum viel häufigeren Pappel – Schüppling (Hemipholiota populnea). Um ihn makroskopisch im Felde leicht ansprechen zu können, genügt meist schon eine Geruchsprobe. Sein wunderbar würziger und aromatischer Duft erinnert an Lebkuchen. So riecht der Pappel – Schüppling nicht! Ungenießbar.
Pappel – Schüppling (Hemipholliota populnea). Sehr ähnlich obiger Art, aber ohne den aromatischen Geruch und nur an recht frischem Pappelholz im Herbst und Spätherbst. Die Fruchtkörper können sehr ansehnlich werden. Foto am 29.10.2014 von Wilhelm Schulz. Wegen seines bitteren Geschmacks ungenießbar.
Safranroter Schüppling (Pholiota astragalina). Hut bis 6 cm breit, orangerot bis orangegelblich. Lamellen hellgelb bis ockerbraun, mit safranrötlichem Schimmer und am Stiel angewachsen. Dieser ist schlank, innen hohl, hellgelb und faserschuppig, später zunehmend kahl und von der Basis her bräunlich. Sommer bis Herbst, einzeln oder in kleinen Büscheln an Nadelholz. Aufgrund seines bitteren Geschmacks ungenießbar. Er ähnelt etwas dem Ziegelroten Schwefelkopf.
Tonfalber Schüppling (Pholiota lenta). Im Herbst häufig an Holzresten in Wäldern. Manchmal auch im Frühling. Hut und Stiel sehr schleimig und beigefarbig. Im Schleim schwimmen besonders bei jungen Fruchtkörpern auf dem Hut weißliche Flöckchen. Gelbgünliche Lamellen. Essbar.
Feuer – Schüppling (Pholiota flammans). Ungenießbar. Dieser zwar recht kleine, aber äußerst auffällige und markante Nadelholzbewohner wurde hier 26.09.2015 von Wilhelm Schulz in Laasphe fotografiert. Er besiedelt Fichtenholz, dass bereits stark zersetzt ist. Neben seiner Schönheit, die ihn nahezu unverwechselbar macht, besitzt er auch noch ein zweites Superlativ. Er soll die größten Sporen aller Blätterpilze aufweisen! Ungenießbar.
Rötender Schüppling (Pholiota tuberculosa). Der gelblich – bräunliche Hut besitzt teils kleinere, angedrückte Schüppchen. Sein gleichfarbiger Stiel rötet zur Basis hin. Außerdem ist diese meist charakteristisch gekrümmt. Die Pilze sind zerstreut auf altem Holz zu finden. Meist Laubholz. Ungenießbar. Wer mir dieses Foto zusandte, kann ich leider nicht mehr genau zuordnen. Möglich wäre Klaus Warning aus Bützow.