Täublinge = Russula
Täublinge und Milchlinge sind verwandte Gattungen. Sie besitzen eine andere Zellstruktur als echte Blätterpilze. Sie nehmen eine eigene systematische Stellung im Pilzreich ein. Bricht man einen Täubling am Stiel durch, fasert das Fleisch nicht auf, sondern bricht glatt weg. Die Lamellen fast aller Arten sind sehr brüchig. Sie sind Mykorrhiza – Pilze und leben mit den Wurzeln der Bäume in Symbiose. Täublinge sind in unseren Wäldern und Parkanlagen überaus häufig und oft auffallend bunt gefärbt. Sie besitzen keinen knollig verdickten Stiel und haben keinen Ring und keine Manschette am Stiel. Viele sind essbar, andere schmecken mehr oder weniger scharf und gelten daher als Ungenießbar. Alle mild schmeckenden Arten können praktisch gegessen werden. Es gibt einige sehr gute Speisepilze unter ihnen.
Chromgelber Graustiel – Täubling (Russula claroflava). Er wächst im Sommer und Herbst unter Birken in Mooren, Seeuferbereichen oder an anderen, sauren, an moorigen Standorten. Er besitzt, im Gegensatz zu anderen gelben Täublingen, eine leuchtend Chromgelbe Hutfärbung und ein stark grauendes Fleisch. Standortfoto an einem Waldsee bei Trams. Die Art schmeckt mild und ist daher als Speisepilz empfehlenswert.
Verblassender Täubling (Russula pulchella). Dieser strenge Birkenbegleiter ist in Mecklenburg häufig und stellenweise sogar ein Massenpilz. Besonders auf grobkörnigen Sandböden wie ehemaligen Kiestagebauen oder in städtischen Anlagen. Seine himbeerrote Hut Farbe blasst stark ins graugrüne bis weißliche aus. Der weiße, mitunter rosalich angehauchte Stiel kann im Alter grauen und die blass strohgelblichen Lamellen schmecken etwas schärflich. Essbar, aber minderwertig.
Weißstieliger Leder – Täubling (Russula romellii). Dieser große Täubling wächst von Mai – Oktober in guten Buchenwäldern. Wie bei allen Leder – Täublingen verfärben sich die Lamellen durch die Sporen ockergelblich. Der Hut kann rötliche und grünliche Farbtöne ausweisen. Er gilt als guter Speisepilz.
Fleischrötlicher Speise – Täubling (Russula vesca). Er ist meist auf sandigen Böden im Laub- und Nadelwald von Juni – Oktober zu finden. Kennzeichnend ist die mehr oder weniger fleischrötlich gefärbte Huthaut, die oft nicht bis an den Hutrand heranreicht. Sein Fleisch schmeckt auch roh sehr angenehm nussartig und er zählt zu unseren besten Speisepilzen. Das Standortfoto wurde im Sommer 2009 aufgenommen.
Purpurschwarzer Täubling (Russula atropurpurea). Ein häufiger Täubling unter Eichen und Buchen. Wächst auch in Parkanlagen auf sauren und neutralen Böden. Besonders häufig im Hoch- und Spätsommer. Seine purpurrötliche Hut Farbe variiert recht stark, besonders die Hut Mitte ist fast immer schwärzlich. Er ist zwar essbar, zählt aber nicht zu den empfehlenswerten Täublingen, da die Lamellen schärflich schmecken. Standortfoto im Sommer 2009 in der Wismarer Parkanlage Seeblick, wo er alljährlich im Hochsommer Massenvorkommen ausbildet.
Frauen Täubling (Russule cyanoxantha) Der Frauen Täubling bildet zusammen mit dem seltenen Mehlstiel – Täubling eine Ausnahme hinsichtlich der spröden Lamellen. Sie sind geschmeidig (anschmiegsam wie eine Frau). Seine Hutfärbung variiert stark. Neben violetten und grünen Kollektionen kann er auch Mischungen beider Farben aufweisen. Es gibt auch fast grauhütige Formen. Er wächst häufig in Laubwäldern und Parkanlagen unter Buchen und Eichen. Der Frauen Täubling schmeckt mild und gilt als sehr guter Speisepilz. Standortfoto in der Wismarer Parkanlage am Seeblick im Sommer 2009. Hier bildet er zusammen mit dem Purpurschwarzen Täubling und dem Weinroten Herings – Täubling im Hochsommer oft Massenbestände aus.
Rotstieliger Leder – Täubling (Russula olivacea).Dieser sehr große Täubling wächst im Sommer und Herbst in Laub- und Nadelwäldern, in Mecklenburg in der Regel unter Rotbuchen auf Kalk- und Silikat Böden. Seine Hutfarben wechseln von olivbräunlich bis weinrot – purpurn. Die Lamellen werden dottergelb und der stämmige Stiel ist meist karminrosa angehaucht. Es gibt auch kräftig rotstielige Formen, als auch nahezu weißstielige Varianten. Die Wertungen zum Speisewert dieser attraktiven Art gehen stark auseinander. Von Hervorragender Speisepilz bis zu giftverdächtig. Das Standortfoto stammt vom 12. August 2009 aus dem Radebachtal bei Blankenberg.
Rosa – Täubling (Russula rosea). Ein recht großer, fleischrosafarbener Täubling, der besonders im Hochsommer in den besseren Buchenwäldern Westmecklenburgs recht häufig vorkommt. Er wird im Gegensatz von vielen anderen Täublingen, kaum von Maden befallen. Das ist auch von Interesse für Speisepilzfans, denn er schmeckt mild und ist daher essbar. Sein kräftiger Stiel ist immer weiß und auffallend bereift und netzflockig. Standortfoto im Radebachtal bei Blankenberg am 12. August 2009.
Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Dieser häufige Täubling wächst von Juni – Oktober in Laub- und Nadelwäldern besonders auf ärmeren Sandböden. Er ähnelt sehr dem Frauen – Täubling, ist jedoch meist kleiner und die Lamellen splittern. Auch liebt der Frauen – Täubling gehaltvollere Böden. Verwechslungen beider Arten sind nicht weiter tragisch, denn beide sind essbar. Standortfoto in den Kobander Tannen am 19. September 2009.
Zedernholz – Täubling (Russula badia). Dieser schöne und kräftige Täubling des sauren Nadelwaldes wird auch Heimtückischer Täubling genannt. Heimtückisch deshalb, weil beim Geschmackstest der Lamellen, die beißende Schärfe erst einige Sekunden später eintritt. Der Pilz mit seinem weinroten Hut und dem ebenso überlaufenen Stiel ähnelt dem am gleichen Standort vorkommenden Roten Heringstäubling oft verblüffend. Letzterer schmeckt aber mild, riecht besonders an der Stielbasis deutlich nach Fisch und ist insgesamt nicht so festfleischig wie die hier vorgestellte Art. Außerdem neigt der Heringstäubling zum Bräunen. Ungenießbar.
Sehr ähnlich obigem kann der essbare Rote Heringstäubling (Russulla xerampelina) aussehen. Sein Fleisch neigt zum Bräunen und besonders in der warmen Hand ist ein mehr oder weniger deutlicher Geruch nach Heringslake wahrnehmbar. Wir finden im am gleichen Standort im Sommer und Herbst in sauren Nadelwäldern. Außerdem wirkt sein Stiel etwas runzelig.
Zitronenblättriger Täubling (Russula sardonia). Dieser schöne Täubling bevorzugt die Herbstmonate wo er besonders im September und Oktober recht häufig in sauren Nadelwäldern unter Kiefern anzutreffen ist. Er hat noch weitere Volksnamen wie Tränen – Täubling oder Säufernase. Besonders in der Jugend sondern die Lamellen kleine, wässrige Tropfen ab (Tränen) und sein Stiel ist meist deutlich violett bläulich überlaufen (Säufernase). Er gehört zu den schärfsten Täublingen und ist daher ungenießbar. Standortfoto am 24.10.2009 in den Teßmannsdorfer Tannen.
Der brennend scharf schmeckende Gallen – Täubling (Russula fellea) ist in den herbstlichen Buchenwäldern Mecklenburgs einer der häufigsten Täublinge. Er ähnelt etwas dem noch häufigeren Zitronen – Täubling. Während letzterer als Mischpilz noch Verwendung finden kann, ist diese Art völlig ungenießbar. Seine Lamellen sind leicht ockergelblich getönt, während der Zitronen – Täubling rein weiße Lamellen hat. Standortfoto am 06.11.2009 im Schlemminer Staatsforst.
Zitronen-, Gelbweißer- oder Ockertäubling (Russula ochroleuca). Er ist wohl der häufigste aller Täublinge und spätestens vom Spätsommer bis zum Winteranfang oft ein Massenpilz in unseren Laub- und Nadelwäldern, besonders im Fichtenforst. Der schmutzig gelbliche bis grüngelbliche Hut (unreife Zitrone) und der weiße Stiel und Lamellen sowie der etwas schärfliche Geschmack Kennzeichen ihn recht gut. Dennoch kann er von Unerfahrenen mit anderen, gelblichen Täublingen verwechselt werden. Im Buchenwald gesellt sich gerne der widerlich schmeckende Gallen – Täubling zu ihm (siehe oben), mit dem er am ehesten verwechselt werden kann. Zwar essbar, aber wenig schmackhaft und daher, trotz seines massenhaften Vorkommens, nur als Mischpilz (wenige Exemplare) zu empfehlen.
Schwarzroter Spei – Täubling (Russula atrorubens). Dieser kleine bis mittelgroße Spei – Täubling kommt in Mecklenburg eher zerstreut vor. Er wächst unter Nadelbäumen bei Kiefern und Fichten. Charakteristisch sind die karmin- bis purpurrötlichen Farbtöne des Hutes mit seiner dunklen, schwärzlichen Mitte. Es soll auch blassere Formen geben, die dann leicht mit dem Birken – Speitäubling (Russula betularum) verwechselt werden können, besonders wenn am Standort auch Birken stehen. Er liebt feuchtere, saure und nährstoffarme Standorte. Die Lamellen sind wie bei allen echten Speitäublingen schneeweis und schmecken brennend scharf. Ungenießbar. Standortfoto am 21.11.2009 im Haushalt Forst am Waldwegrand, der einen feuchteren Erlenbruch von einem trockenen Fichtenforst trennte. Am Standort auch einzelne Birken und Eichen.
Der milde, Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes), ist eine markante und stattliche Art unserer Buchenwälder auf Mergel- und Kalkböden. Durch seinen weinrötlichen, in der Mitte flach niedergedrückten und im Zentrum oft schwach bereiften Hut, der ins olivgelbliche ausblassen kann und dem meist relativ kurzen Stiel sowie den ockergelb verfärbenden Lamellen, ist er mit einiger Erfahrung leicht zu erkennen. Er ähnelt etwas einem besonders kräftigen Speisetäubling, der aber immer weißliche Lamellen besitzt. Er ist essbar. Standortfoto 10. Juni 2011 im Revier Weiße Krug.
Der Violettstielige Täubling, auch (Russula violeipes) ist eine Charakterart nährstoffreicherer Buchenwälder. Er soll auch unter Lärchen vorkommen. Der Pilz wächst meist vom Hochsommer bis Frühherbst. Seine gelbliche Huthaut ist gummiartig elastisch. Dadurch ist er von ähnlichen, gelben Täublingen, gut abzugrenzen, denn sein weißer Stiel ist nicht immer lila überlaufen. Dunkelhütigere, weinrötliche oder grünliche Formen werden teils als eigenständige Arten abgegrenzt, z. B. der Samttäubling und der Brätlings – Täubling. Standortfoto am 28.07.2010 im Haushalt Forst.
Gelbfleckender Täubling (Russula luteotacta). Ähnelt dem Buchen Spei – Täubling, die Huthaut ist aber nur am äußersten Rand abziehbar und neigt zum gilben. Die Lamellen stehen, wie auf dem Bild gut zu erkennen, weiter auseinander. Der weißliche Stiel neigt ebenfalls zur Gelbverfärbung, insbesondere an Druckstellen, oft aber erst nach einiger Zeit oder am nächsten Tag. Ist wesentlich seltener als der Buchen Spei – Täubling und wächst in Laubwäldern an feuchten Stellen auf lehmigen Böden. Sein Geschmack ist scharf und der Pilz daher ungenießbar. Standortfoto am 21.08.2010 im Haushalt Forst.
Ockerblättriger Zinnober – Täubling (Russula pseudointegra). Dieser große Täubling mit mattem, zinnoberrotem Hut und hartem Fleisch wächst von Juli – Oktober in feuchteren Laubwäldern unter Eichen und Rotbuchen. Auch unter Esskastanien wurde er gefunden. Beachtet man nicht seine reif blassorangen Lamellen, so kann er leicht mit dem Harten Zinnober – Täubling verwechselt werden. Da er bitter und scharf schmeckt gilt er als ungenießbar. Standortfoto am 25.08.2010 im Herrenholz.
In sandigen Kiefernwäldern wächst der unterschiedlich scharf oder bitterlich schmeckende Blutrote Täubling (Russula sanguinea). Der blutrote Hut kann auch stark verblassen und der oft rötlich überlaufene Stiel auch weißlich sein. Charakteristisch sind die zum Stiel meist bogig zulaufenden Lamellen, was nur selten bei Täublingen zu beobachten ist. Laut Literatur kann er auch unter Lärche, Fichte und Eibe auftreten. Ungenießbar. Standortfoto am 01.09.2010 in den Kobander Tannen.
Weinroter Graustiel – Täubling (Russula vinosa). Dieser große Täubling mit weinrotem Hut und weißlichem, später grauendem Stiel wächst im Sommer und Herbst auf sandigen Böden, meist unter Fichten, aber auch die Kiefer wird als Symbiosepartner angeführt. Er ist eine Charakterart unserer sandigen „Maronen – Wäldern“. Standortfoto am 01.09.2010 in den Kobander Tannen.
Mandel – Täubling (Russula laurocerasi). Dieser weit verbreitete Täubling ist im Sommer und Herbst in kalkhaltigen Buchenwäldern nicht selten. Er gehört zur Gruppe der Stink – Täublinge und ist an seinem starken Geruch nach Marzipan oder Mandeln gut zu erkennen. Sind die weißlichen Lamellen violett – schwärzlich punktiert, so handelt es sich um den sehr ähnlichen Morse – Täubling. Trotz seines wunderbaren Duftes ist er nicht schmackhaft und gehört zu den minderwertigeren Täublingen. Standortfoto.
Der Morse – Täubling (Russula illota) ist dem Mandel – Täubling sehr ähnlich und riecht ebenfalls marzipan- b. z. w. mandelartig. Er besitz aber einen markanten Unterschied. Seine Lamellenschneiden sind wie mit Morsezeichen violett – schwärzlich punktiert und der Hut ist mit einem violettlich schimmernden Schleim überzogen. Im Sommer und Herbst in kalkhaltigen Buchenwäldern. Standortfoto im Haushalt Forst. Geringwertig.
Camembert – Täubling (Russula amoenolens). Dieser häufige Kammtäubling wächst besonders in den Sommermonaten oft sehr gesellig unter Eichen. Besonders Massenhaft auf Sandböden. Charakteristisch ist der stark geriefte, sepiabraune Hut und der Geruch nach Camembert – Käse. Die weißlichen Lamellen sind am Grund stark queradrig und der grauweißliche Stiel ist innen gekammert. Geschmack brennend scharf. Sehr ähnlich und am gleichen Standort vorkommend ist der Widerliche Täubling mit unangenehm kratzendem, aber nicht so scharfem Geschmack und ohne Camembert – Geruch. Ungenießbar.
Dem Camembert – Täubling sehr ähnlich ist der Widerliche Täubling (Russula pectinatoides). Er gehört ebenfalls zu den Kamm – Täublingen mit starker Riefung zum Hutrand hin. Sein Hut ist umberbraun gefärbt mit cremefarbenen Lamellen. Der weiße, runzelige Stiel ist meist zur Basis verjüngt und hier oft fuchsig rostfleckig. Sein Geschmack ist widerlich kratzend und zusammenziehend, aber nicht scharf. Der Täubling wächst vom Sommer bis zum Frühherbst in Laub- und Nadelwäldern sowie in Parkanlagen, besonders unter Eichen, aber auch Linden, Kiefern und Fichten.
Sonnen – Täubling (Russula solaris). Dieser recht häufige und relativ kleine und zarte Täubling ist gekennzeichnet durch einen Chromgelben Hut mit gerieftem Rand, weißem Stiel und weißen Lamellen, scharfem Geschmack und seinem Geruch nach Senföl. Er wächst hauptsächlich im Sommer unter Rotbuchen auf neutralen bis sauren Böden. Ungenießbar.
Sehr ähnlich kann der Dotter – Täubling (Russula lutea) aussehen und er wächst im Laub- und Nadelwald. Seine Lamellen verfärben sich aber deutlich Dotter – orange und schmecken mild. Wächst hauptsächlich in den Sommer Monaten und ist in MV nicht sehr häufig. Das Stimmungsfoto stammt von Willhelm Schulz. Er hat es am 06.08.2015 bei St. Magarethen/Drau in Österreich aufgenommen. Essbar.
Weicher Täubling (Russula resigalina). 11.09.2016 im Vogelsanger Forst bei Eggesin. Die Art ist leicht mit den beiden oberen Arten verwechselbar. Man beachte den wechselfarbigen Hut mit rötlichen Einfärbungen. Lamellen Dotter – orange. Stiel reinweiß und nur selten mit rosa Anflug. Fleisch weiß und etwas gilbend, mild. Geruch bei beginnender Überständigkeit an Aprikosen oder Mirabellen erinnernd. Essbar. Wächst im Sommer und Herbst in Laub- und Nadelwäldern.
Blaugrauer Täubling (Russula parazurea). Der kleine bis mittelgroße Täubling wächst im Sommer und Herbst häufig unter Laubbäumen, besonders unter Eichen auf sauren Böden. Der blaugraue, mitunter auch grünlich schimmernde, matte Hut, wirkt besonders bei trockenem Wetter leicht bereift. Die brüchigen, weißen Lamellen, schmecken mild. Der essbare Täubling kann mit anderen, ähnlichen und ebenfalls mild schmeckenden Arten verwechselt werden (Papagei- oder Frauen – Täubling).
Rauchbrauner Täubling (Russula adusta). Die Art gehört in die Gruppe der Schwarztäublinge. Wir finden den Rauchbraunen Täubling unter Kiefern, er ist also eine Charakterart der sandigen Kiefernforste. Aber auch hier ist er in der Regel kein Massenpilz. Der recht große und kräftige Täubling zeichnet sich durch den umbra- bis schwärzlich braunem, speckig glänzenden Hut sowie dem leicht rötenden und nur langsam rauchgrau verfärbenden Fleisch aus, welches beispielsweise in der chemischen Farbreaktion mit Formol schön lachsrosa reagiert. Der mildschmeckende Täubling kann gegessen werden. Standortfoto in den Kiefernwälder der Telemark/Norwegen im Sommer 2013.
Dickblättriger Schwarztäubling (Russula adusta). Dieser große und markante Täubling ist der häufigste seiner Gruppe in Mecklenburg. Ab Hochsommer bis in den Spätherbst finden wir den Pilz mitunter massenhaft in Buchenwäldern. Er wächst aber in anderen Regionen offensichtlich auch im Nadelwald. Die zunächst grauweißlichen Pilze verfärben sich bald über graubräunlich bis zu schwarz im Alter. Die entfernt stehenden, dicklichen und sehr spröden Lamellen, grenzen ihn zu ähnlichen Arten sehr gut ab. Das weiße Fleisch verfärbt bei Verletzung zunächst rötlich und schlägt dann in dunkelgrau und schließlich schwarz um. Er ist kein guter Speisepilz, kann aber in Mischgerichten Verwendung finden. Alte, mumifizierte Fruchtkörper trifft man ganzjährig an ihren Standorten an. Gelegentlich wird er von parasitischen Zwitterlingen befallen.
Rosastieliger Täubling (Russula roseipes). Fleischrosa bis orange geflammter Hut, teils auch hellrot und bis ins hellgelbliche ausblassend. Feinsamtig bis bereift. Stiel weißlich und rosa überhaucht bis deutlich rosa. Bei meiner Kollektion besonders im oberen Stielbereich. Die zunächst blassen Lamellen werden schnell Dotter bis orangegelb und sind abgerundet angewachsen und bauchig. Fleisch weiß, geruchlos und mild schmeckend. Dieser Täubling ist in Mecklenburg ausgesprochen selten. Ich fand die Pilze am Straßenrand bei Alt Schwinz, in der Schwinzer Heide mit Mischwald von Kiefern und Buchen auf sandigem Untergrund, der durch Straßenbau einen gewissen Kalkanteil besitzt. Möglicherweise handelt es sich um den Erstnachweiß dieser Art für Mecklenburg – Vorpommern. Standortfoto am 28.08.2013.
Grasgrüner Täubling (Russula aeruginea). Wir finden diesen recht häufigen Täubling im Sommer und Herbst vorwiegend unter Birken, gelegentlich auch unter Fichten. Laut Kreisel vereinzelt sogar unter Kiefern und Erlen. Sein graugrüner bis grasgrüner Hut kann unter Umständen auch stärker verlassen. Die weißen Lamellen verfärben zunehmend buttergelblich und sind etwas schärflich im Geschmack. Sein Stiel ist weiß und zur Basis zu häufig rostfleckig. Der Pilz ist essbar, sollte jedoch gut durchgegart werden, da er offensichtlich roh giftig sein soll. Standortfoto.
Milder Wachstäubling (Russula puellaris). Kleinerer Täubling mit fleischrosa bis purpubraunem, schmierig glänzenden, am Rand gerieftem Hut. Lamellen mandelweiß bis gelb, gleichlang und sehr zerbrechlich, mild. Der zunächst weißliche Stiel wird rasch ockerfleckig überlaufen. Der häufige Sprödblättler wächst von Juli bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern, meist auf sauren Böden. Gelegentlich aber auch auf neutralen und Kalkböden. Gern unter Fichten. Essbar.
Buckel – Täubling (Russula caerulea). Dunkelviolettbrauner Hut mit deutlichem Buckel im Zentrum, gelbliche bis ockergelbe Lamellen, reinweißer Stiel, weißes bis bananengelbliches Fleisch mit leicht bitterlichem Geschmack und das Vorkommen unter Kiefern auf Sandböden Kennzeichen diesen, in geeigneten Biotopen häufigen Täubling recht gut. Er kann als Mischpilz Verwendung finden, aber Vorsicht! Auch der an gleicher Stelle vorkommende Zitronenblättrige Täubling, mit ähnlicher Hutfärbung, kann gebuckelt sein, besitzt aber meist einen violettblau überlaufenen Stiel (Säufernase), schmeckt sehr scharf und ist absolut ungenießbar!. Standortfoto.
Jodoform – Täubling (Russula turci). Mittelgroßer Täubling der sandigen Nadelwälder unter Kiefern und Fichten. In Mecklenburg in entsprechenden Wäldern eine Charakterart. Die Färbung des Hutes ist sehr variabel: dunkel – Amethyst – violett, bräunlich, Grau Ocker oder wie auf dem Foto fast mit graugrünlichem Anflug. Charakteristisch ist die meist scharf abgegrenzte dunklere Zone zur Hut Mitte hin, die mandelweißen Lamellen und der deutliche Jodoform Geruch besonders zur Basis des weißlichen Stieles hin. Die mildschmeckende Art kann gegessen werden. Standortfoto bei Regenwetter. Bei Trockenheit wirkt der Hut dagegen matt.
Starkriechender Heringstäubling (Russula graveolens). Die hier abgebildete Form des Weinroten Heringstäublings ist besonders intensiv rot gefärbt und riecht stark fischartig. Daneben ist das Bräunen des Fleisches, der Lamellen und des Stieles bei Berührung oder anderer mechanischer Reize wie Wind typisch für die Gruppe der Heringstäublinge. Das Foto entstand im Wismarer Seeblickpark, wo der Pilz in den Sommermonaten oft in Massen unter Eichen auf Mergelboden vorkommt. Die Hut Farbe variiert hier meist zwischen ockerbräunlich, schmutzig weinrötlich bis hin zu einem leuchtenden Rot. Trotz des unangenehmen Geruches sind alle Heringstäublinge essbar, da sich der Fischgeruch bei der Zubereitung verflüchtigen soll und sie natürlich auch mild schmecken. Standortfoto.
Scharfer Honig – Täubling (Russula veternosa). Mittelgroßer Täubling mit rosafarbenem, heller ausblassendem Hut. Lamellen zunächst blass, später dotterfarben. Stiel weiß und aderig – runzlig, weich, aber mit fester Rinde. Fleisch weiß und stechend scharf schmeckend. Geruch nach Honig. Sommer und Herbst in thermophilen Eichen- und Buchenwäldern. Auf sandigen, aber basenreicheren Böden. Zerstreut bis selten. Ungenießbar. 22.10.2022 bei Basthorst (M-V) fotografiert.
Brauner Leder – Täubling (Russula integra). Purpurbraun, schokoladenbraun mit violettlichen und blutroten Tönen kann die Hut Farbe dieses Kiefernbegleiters sein. Die Blätter sind lange blass und werden schließlich ockergelb, sind sehr brüchig und am Grunde queraderig. Der Stiel ist meist reinweiß, ebenso wie sein Fleisch. Wir finden ihn von Juni bis Oktober unter Kiefern. Im Gebirge soll er als Massenpilz auch im Fichten- und Tannenwald vorkommen. Der Geschmack ist natürlich, wie es sich für Leder – Täublinge gehört, mild. Guter Speisepilz.
Wechselfarbiger Spei – Täubling (Russula fragilis). Der häufige, sehr scharfe Täubling, wächst im Sommer und Herbst im Laub- und Nadelwald. Gern unter Eichen, Buchen, Fichten und so wir hier, Kiefern. Auf Sand, Mergel und Silikat Gestein oder sogar auf moorigen Böden. Die Hutfarben variieren über violett-, karmin-, Johannisbeer- bis rosenrot mit olivbräunlicher bis blauschwärzlicher Mitte. Stiel und Lamellen reinweiß. Geruch obstartig. Ungenießbar.
Buchen Spei – Täubling (Russula mairei). Massenpilz des Buchenwaldes. Klein bis mittelgroß, mit teils kräftigen Rottönen auf dem Hut, aber nicht ganz so tief rot wie beim Kirschroten Spei – Täubling des Nadelwaldes. Lamellen und Stiel glasig weiß, wie bei den Spei – Täublingen üblich, und auch recht brüchig. Geschmack besonders in den Lamellen sehr scharf! Er ist oft noch einer der letzten Täublinge, die fast bis in den Winter in den Buchenwäldern vertreten sind und können nach dem Laubfall im November besonders üppige Fruchtkörper ausbilden. Ungenießbar, roh sogar giftig!
Ziegelroter Täubling (Russula velenovskyi). Kleinerer bis mittelgroßer Taubling mit ziegelrotem Hut, mandelweißen Lamellen und weißem Stiel, der am Grund etwas rosa sein kann. Recht häufig auf trockenen, sauren Böden unter Birken, Buchen und Eichen. Essbar, da in der Regel völlig mild schmeckend.
Orangeroter Graustiel – Täubling (Russula decolorans). Der ziemlich große, hochbeinige Täubling, ist eine Charakterart saurer Nadelwälder. Wir finden ihn häufig in Kiefern- und Fichtenforsten, oft zusammen mit dem Apfel – Täubling. So in den klassischen Maronen – Wäldern in den Sandregionen. Der orangegelbe bis orangerote Hut ist zunächst halbkugelig und breitet sich bald aus. Die weißlichen bis buttergelblichen Lamelle, das weiße, bei fortschreitender Alterung zunehmend graue bis schwarzgraue Fleisch sind weitere, typische Kennzeichen. Der mild schmeckende Täubling gilt als recht guter Speisepilz.
Kiefern – Täubling (Russula cessans). Hier am 06.10.2015 von Wilhelm Schulz bei Markkleeberg fotografiert. Ein klassischer Herbsttäubling, den wir von September bis November oft scharenweise im armen Kiefernwald antreffen können. Hier auch gerne an Lokalitäten, an denen Edel – Reizker, Frost – Schnecklinge oder sogar Grünlinge auftauchen können. Der eher kleine bis höchstens mittelgroße Täubling ist sehr farbenfroh. Die Hut Farbe kann allerdings wie bei vielen Täublingen stark variieren, oft aber mit lebhaften Rottönen. Die Lamellen verfärben sich orange. Da dieser Spröd Blättler mild schmeckt, könnte er als Mischpilz Verwendung finden.
Glanz – Täubling (Russula nitida). Oft leuchtend rötliche Hüte mit Abstufungen über weinrot, dunkel purpurn, karminrot bis rosa, glänzende Huthaut und geriefter Hutrand. Mandelweiße Lamellen, später Butter – bis goldgelb. Stiel weiß und häufig rötlich überlaufen. Das brüchige, milde Fleisch riecht leicht obstartig. Wir finden die Art im Sommer und Herbst auf sauren, feuchteren Böden gern unter Birke, seltener auch bei Fichte. Essbar. Foto am 04.10.2017 in der Üeckermünder Heide.
Gold – Täubling (Russula aurea). Foto Wilhelm Schulz am 18.07.2017 – Flattachberg. Er ist einer der schönsten Täublinge und in Mecklenburg sehr selten. Zu erkennen an den goldgelben Farbtönen im Hut, an den Blattschneiden und teilweise auch am Stiel. Neben den Goldtönen überwiegen oft auch lebhafte Rottöne. Der Pilz ist im Sommer und Frühherbst in Laub- und Nadelwäldern, einzeln oder truppweise anzutrefen. Der Boden sollte jedoch kalkhaltig sein, der Standort möglichst thermophil. Verbreitet in Süd- und Mitteleuropa, vorzugsweise im Hügel- und Bergland und hier aufsteigend bis ins Hochgebirge. Essbar.