Träuschlinge in Mecklenburg
Träuschling = Stropharia
Die Träuschlinge enthalten zum Teil recht kleine Arten, sie können aber auch sehr ansehnlich werden. Am bekanntesten ist der Riesenträuschling, der auch unter der Bezeichnung Braunkappe als Zuchtpilz angeboten wird. Zwischen Hutrand und Stiel ist in der Jugend ein Velum vorhanden, das später als ringartige Zone am Stiel zu erkennen ist. Das Sporenpulver ist ziemlich dunkelbraun bis violett braun. Neben essbaren gibt es auch einige giftige oder für Speisezwecke nicht in Betracht kommende Vertreter. In Mitteleuropa etwa 16 Arten.
Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata). Der auffällige Blätterpilz hat sich im vergangenen Jahrhundert in Europa ausgebreitet. Er war ursprünglich auf Äckern mit untergepflügtem Stroh und auf Strohmieten zu finden. Seit dem es in Mode gekommen ist, massenhaft Rindenmulch und Holzhäcksel in Gärten und in städtischen Anlagen auszubreiten, besiedelt der Pilz auch dieses Material mit Begeisterung. Es gibt ihn auch in einer weißhütigen und Chromgelben Form. Letztere war möglicherweise eine Zuchtform und ist vorübergehend auch in freier Wildbahn aufgetreten. Die Normalform ist violett braun gefärbt, die Lamellen sind blaugrau und der weißliche bis strohgelbliche Stiel ist nach dem Auf schirmen des Hutes im oberen Bereich von einem dicken Ring umgeben, der mitunter aber auch abfallen kann. Im Handel wird der Pilz unter der Bezeichnung Braunkappe zur Kultur angeboten. Guter Speisepilz.
Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata). Blasse Trockenwetterform auf Holzhäcksel. Das Foto hat mir Wilhelm Schulz zugesandt. 23.04.2014.
Krönchen Träuschling (Stropharia coronilla). Dieser kleine, dicklich wirkende Träuschling mit gelbbräunlichem Hut und einem dicken, oberseits gezackten Ring (Krone) ist vom Frühling bis zum Herbst recht häufig auf kurzgrasigen Wiesenflächen anzutreffen. Er gehört zu den ersten Pilzen, die nach Trockenphasen wenige Tage nach den ersten Regenfällen auftauchen. Er kann gegessen werden, wird aber in manchen Büchern auch als Giftverdächtig beschrieben, da Unverträglichkeiten bekannt wurden.
Der Grünblaue Träuschling (Stropharia caerulea) wächst im Herbst in Mecklenburg recht häufig in der Laubstreu kalk- und nährstoffreicher Laubwälder. Er ähnelt sehr dem Grünspan – Träuschling. Von diesem unterscheidet er sich besonders durch fehlende Violetttöne in den Lamellen und einem, im Wesentlichen, ringlosen Stiel. Nach abziehen der schleimigen Huthaut kann auch er als Mischpilz verwendet werden. Standortfoto am 11.11.2009 im Revier Weiße Krug.
Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa). Sehr ähnlich obiger Art, aber in der Regel mit deutlicher Ring Zone am Stiel. Essbar.