Öffentliche Pilzlehrwanderung
Sie führte durch den Botelsdorfer Wald
Der Botelsdorfer Wald im Frühling 2016.
Am Pfingstsonnabend, dem 14. Mai 2016, starteten wir von Wismar aus wieder zu einer geführten Pilzwanderung. Wer also Lust hatte, und das waren leider nicht viele, durch den frisch ergrüntem Frühlingswald auf der Suche nach Pilzen zu wandern, war sehr herzlich eingeladen. Gegen 08.00 Uhr ging es vom schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße, los. Wir fuhren zunächst bis Grevesmühlen und wollten dann weiter auf der Landstraße in Richtung Rehna. Leider war die Ortsdurchfahrt Wotenitz gesperrt, so dass wir uns eine Ausweichroute über die Dörfer suchen mussten und dadurch leider mit einer gehörigen Verspätung im Botelsdorfer Wald eintrafen. Hier hatte ein Pilzfreund aus Schleswig Holstein noch nicht die Hoffnung aufgegeben und wir konnten doch noch wie geplant gemeinsam unsere frühlingshafte Pilz Tour durch den Botelsdorfer Wald starten. Da es ziemlich trocken war, gab es leider nur wenige Frischpilze und für den Kochtopf war Garnichts dabei. Der Botelsdorfer Wald bietet sowohl interessante Nadel- wie auch Laubwaldbereiche mit Feuchtbiotopen und Brüchen. Die Wanderung endete gegen Mittag. Hier einige Impressionen:
Wir starten.
Hier sehen wir die an Laubholzstümpfen wachsende Ockergelbe Tramete (Trametes ochraceum). Ähnlich einer Schmetterlingstramete, nur ist die Zonierung heller und die Konsolen sind etwas gedrungener.
Ein besonders schön geformter Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Der musste mit, denn er ist für ein Adventsgesteck geradezu geschaffen!
An altem Laubholz und vorwiegend resupinat finden wir sehr häufig den Runzligen Schichtpilz (Stereum rugosum). Bei Reibung rötet er.
Die hier grün veralgte Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) besitz die Eigenschaft, Hindernisse zu umwachsen, so wie diesen dünnen Ast.
Dieser ausgereifte Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) hat seine nähere Umgebung reichlich mit braunen Sporen versorgt.
An alten Buchenstümpfen am Waldrand büschelte es reichlich. Auch wenn die Farbe hier etwas täuscht, es sind giftige und bitter schmeckende Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare)!
Ein kleiner Waldtümpel mit Echten Zunderschwämmen an dem Reststamm einer abgebrochenen Buche gegenüber.
Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Das befallene Holz soll früher in der Bleistiftherstellung Verwendung gefunden haben.
Auf dem kleinen Gewässer schwamm auch ein Buchenast, der mit Hutpilzen besetzt war. Wir zogen ihn an Land und konnten uns an diesen Getigerten Sägeblättlingen (Lentinus tigrinus) erfreuen. Eine Pilzart, die luftfeuchte Standorte in Gewässernähe bevorzugt. Ungenießbar.
Wie der Gattungsname schon vermuten lässt, sollten die Lamellenschneiden der Sägeblättlinge etwas an ein Sägeblatt erinnern, was Pilzfreundin Helga Köster mit einem Blick durch die Lupe nachprüfte und auch bestätigen konnte.
Zum Schluss hatten wir noch die Möglichkeit den Winterstielporling mit dem sehr ähnlichen Maistielporling zu vergleichen. Der Winterporling (Polyporus brumalis), besitzt sehr grobe, weite Poren, die des Maiporlings sind sehr fein und dicht stehend. Beide sind ungenießbar.
Hier unser Erinnerungsfoto – wenig Pilze – wenig Leute im Botelsdorfer Wald am 14. Mai 2016.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!