Öffentliche Pilzlehrwanderung
Sie führte durch den Forst Raben Steinfeld
Am Findlingsgarten in Raben – Steinfeld war unser Zweittreffpunkt.
Heute ging es ganz in die Nähe unserer Landeshauptstadt Schwerin. Der Forst Raben Steinfeld beginnt bereits am gleichnamigen Ort an der Stadtgrenze zu Schwerin. Es ist ein umfangreiches und vielseitiges Forstrevier, das an den Pinnower See grenzt. Im Sommer und Herbst waren wir hier schon unterwegs, für den Frühling war es eine Prämiere. Der Frühlingsaspekt neigt sich nun langsam dem Ende zu und der Übergang zum Sommer wird allmählich eingeleitet. So fanden wir letzte Frühlingspilze wie Mai – Ritterlinge, Frühlings – Ackerlinge und auch typische Vertreter für diese Zeit wie beispielsweise Breitblättrige Rüblinge und Becherlorcheln. Das Wetter war dazu traumhaft, eigentlich viel zu schön für eine Pilzwanderung. Der Ostseestrand wäre wohl eine bessere Adresse gewesen. So waren wir heute auch nur eine kleine Truppe von sechs Pilzfreunden. Hier einige Bilder:
Gleich bei der Ankunft am Zweittreffpunkt erwartete uns neben Tintlingen auch dieser junge und kompakte Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis). Der abgeplattete Hut und sein nach dem Aufschirmen doppelte Ring am Stiel, kennzeichnen ihn gut. Ausgezeichneter Speisepilz von kräftig würzigem Aroma. Leider oft an weniger appetitlichen Orten wachsend.
Es ist das Frühjahr der Schlauchpilze. Immer wieder treffen wir ihre großen und kleinen Vertreter in unseren Wäldern derzeit an. Hier sind es Becherlinge der Gattung Peziza. Ob es sich um Buchenwald – Becherlinge handelt, müsste wohl mikroskopisch festgestellt werden.
Der Hut des Breitblättrigen Rüblings (Megacollybia platyphylla) besteht fast nur aus breiten Lamellen und Huthaut. Nicht empfehlenswert.
Die meisten, noch vorhandenen Maipilze (Calocybe gambosa), beginnen nun braunfleckig zu werden. Solche Exemplare sind überständig und sollten nicht mehr zum Essen mitgenommen werden!
Wir wanderten auf Räuber Röpke` s Sagenpfad.
Die Rillstielige Lorchel (Helvella solitaria) ist ein typischer Vertreter ihrer Zunft um diese Jahreszeit. Der gerillte Stiel und der becherförmige Hut sind deutlich voneinander abgesetzt. Die Rillen laufen nur kurz den Becher hoch. Ohne Speisewert.
Ganz anders bei der Hochgerippten Becherlorchel (Helvella acetabulum). Die äußeren Längsrippen laufen weit am Pokal herauf.
Diese Lorcheln wuchsen unter Fichten. Es könnte sich um Kurzgestielte Becherlorcheln (Helvella confusa) handeln. Ohne Speisewert.
Eigentlich ein Pilz des Herbstes bis zum frühen Winter, der Büschel – oder Frost – Rasling (Lyophyllum fumosum). Gelegentlich finden wir ihn aber auch schon im Frühling. Die Pilze sind büschellig verwachsen und kommen in verschiedenen Habitaten vor. Sie sind recht zäh – und festfleischig, riechen schwach mehlartig und gehören zu unseren besten und ergiebigsten Speisepilzen.
Der Waldfreund Rübling (Collybia dryophila) riecht angenehm pilzig und darf als Mischpilz Verwendung finden. Allerdings nur von Kennern, denn es gibt auch zu dieser Jahreszeit schon einen Doppelgänger, der leicht giftig ist. Der Striegelige Rübling. Er besitz zur Stielbasis eine striegelige Behaarung und riecht außerdem unangenehm nach faulem Kohl.
Der häufige Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) fruktifiziert an Buchenästen. Bricht man den Stiel, tritt eine wässerige Flüssigkeit aus. Ansonsten wirkt er wie eine Mischung aus Breitblättriger Rübling und Wurzel – Rübling in Miniatur – Ausgabe. Kein Speisepilz.
Kaum zu glauben, das dieses gelbe, schleimige Gebilde aus einer einzigen Zelle bestehen soll. Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).
Die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha) ist an Buchenstubben zu finden. Außen schwarz und innen weiß, dazu holzartig fest. Holzkeulen gehören zu den Schlauchpilzen, sind also mit Morcheln, Lorcheln und Becherlingen verwandt. Ungenießbar.
Jürgen aus Schleswig – Holstein fotografiert ein interessantes Loch in einem Baumstamm das Stapels.
Ob dafür vielleicht ein Pilz verantwortlich zeichnet?
Ein Bild zur Erinnerung. Eigentlich waren wir sechs, aber eine junge Dame wollte nicht mit uns in die weite Welt hinaus. 27.Mai 2017 im Forst Raben – Steinfeld.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!