Die gute Seele Irena

Unsere gute Seele Irena

Kündigt die Vereinsmitgliedschaft

Irena, die Gute Seele des Steinpilz – Wismar.

Es gibt Pilzpfanne.

Ja, so habe ich sie oft genannt. Und da steckt ganz viel Wahrheit drin. Die gute Seele des Steinpilz – Wismar! Ohne ihren Fleiß und ihre Hilfsbereitschaft wäre die 2003 entstandene Idee, nach dem die Hansestadt Wismar die vormalige, städtische Pilzberatungsstelle Ende 2002 abgewickelt hat, bereits im Keim erstickt. Das Jahr, in dem sich Irena und Reinhold kennen und lieben gelernt haben. Gemeinsam bauten wir wieder eine Anlaufstelle für die Ratsuchenden zum Thema Pilze auf, so wie es seit Jahrzehnten in Wismar üblich war, aber auf einem weitaus höherem Niveau! Ganz ohne Kredite, nur mit einer kleinen Hilfe der Agentur für Arbeit im Rahmen der sogenannten „Ich – AG“, und meinen bescheidenen Ersparnissen. Mein Geld war schnell aufgebraucht und wir mussten überlegen, wie wir das Info – Zentrum weiterhin finanzieren können. Irena bot zusätzlich Lehrgänge zum Fischereischein an. Es kam die Idee von Imbisstagen, an denen es herzhafte Pilzsuppen, Pilzpfanne, frische Waffeln und vieles mehr gab.

Von links: unser Urgestein Jürgen, Sina und Irena.

Auf zur 1. Nachtwanderung. Auch eine Idee von Irena.

Alles unter der Regie unserer guten Seele, mit ihrem unglaublichen Einfallsreichtum, ihrer Energie und ihres unübertroffenen, praktischen Fleißes. Mit Fug und Recht kann behauptet werden, dass unser Mykologisches Informationszentrum ein gutes Stück weit auf ihren Schultern ruhte. Ich habe das fachliche dazu beigetragen. Na ja, auch ich musste natürlich das Wirtschaftliche im Auge behalten, aber ohne Irena hätte ich diesen schwierigen und  steinigen Weg nie beschreiten können. Ein normales Familienleben war undenkbar, denn Irena ist in einem erzieherischen Beruf tätig und über Gebühr ausgelastet, hat ein großes Grundstück in Schuss zu halten und nebenbei auch noch unseren gemeinsamen Sohn Jonas überwiegend allein großziehen müssen. Und nun kümmert sie sich um ihren kranken Vater. Sie hat mir den Rücken frei gehalten, damit ich nicht nur die viele Arbeit im Info – Zentrum meistern, sondern seit dem Jahre 2009 auch zusätzlich unsere Homepage pflegen konnte.

Ein reichhaltiges Imbissangebot.

Welcher Zeitaufwand für diese Homepage nötig war und ist, kann leicht beim Durchblättern dieser Internet – Seite nachvollzogen werden. Die vielen, peinlichen Rechtschreibfehler versuche ich nach und nach zu korrigieren. Unser Internetauftritt ist somit nicht nur ein Informationsangebot über unsere einheimischen Großpilze, sondern auch eine Dokumentation, mit teils privaten Aspekten, der zurück liegenden 12 Jahre. Mein Idee war, hier nicht nur Weisheiten über unsere Pilzflora zu vermitteln und dadurch das Risiko von Vergiftungen zu verringern, sondern auch etwas greifbares und bleibendes zu etablieren. Andere Menschen haben in ihrem Leben sichtbare Werte erschaffen. Ich habe mein Leben lang gearbeitet, weit über das Maß eines normalen Arbeitstages hinaus. Die  Homepage soll ein wenig mein Lebenswerk unterstreichen, dass ohne Irena so nicht denkbar gewesen wäre. Ansonsten wird von meinem Wirken nicht viel der Nachwelt erhalten bleiben.

Lieber Jonas, denke bitte daran, die Pilze haben Mama und Papa zusammen geführt. Ohne sie hättest du niemals das Licht der Welt erblickt. Dein Papa!

Ich hoffe nur, dass Jonas seine Kindheit trotz so ungewöhnlicher, wie außergewöhnlicher Eltern, einigermaßen schadlos überstanden hat. Und das scheint doch ganz gut geklappt zu haben. Auch das ist in erster Linie Irenas verdienst. 

Nun scheint dieses Kapitel der Guten Seele Irena wohl geschlossen zu werden, zumindest im privaten Bereich. Der Steinpilz – Wismar hat uns mit der Zeit entfremdet und Irena hat Ende des Jahres 2021 die Reisleine gezogen. Das ist schmerzlich, sehr schmerzlich für mich, aber ich wünsche ihr viel Glück! Ihr ist die Liebe zu mir abhanden gekommen und sie hat sich einem neuen Lebenspartner zugewandt. Das habe ich zu akzeptieren! Ersetzen kann sie niemand und im privaten ist es für mich eine Katastrophe. Ein zu hoher Preis, für die Verwirklichung eines ungewöhnlichen Lebenswerkes, welches ohne Irena unmöglich gewesen wäre. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft finde, den Steinpilz – Wismar noch einige Jahre über Wasser halten zu können.

Auch im Namen aller Pilzfreundinnen und Pilzfreunde, die dich schätzen und lieben gelernt haben, möchte ich mich von ganzem Herzen bei dir bedanken. Du hast großes geleistet und wirst uns, und ganz besonders mir, unendlich fehlen! 

Danke für alles und vielleicht überlegst du dir es noch einmal anders.